Lola
Warum macht Luca plötzlich einen Rückzieher? Ich dachte er steht auf sowas? Vielleicht findet er mich dafür nicht geeignet, nicht gelenkig oder sonst irgendwas dafür. Aber ich will nicht mehr streiten. Ich muss ihn einfach so überzeugen, dass ich für ihn genug bin. Aber bin ich das? Werde ich es auf Dauer sein? Vielleicht ist es jetzt noch alles ganz nett mit mir, aber was, wenn ich ihm schnell langweilig werde und er sich eine andere sucht?
Völlig in Gedanken verloren, bekomme ich gar nicht mit, dass wir schon wieder am Haus sind. An diesem wunderschönen Haus, mit dem wunderschönen Ausblick. Ich liebe es hier. Diese Ruhe, der Meeresduft.
Während Luca ins Haus geht, bleibe ich noch auf der Veranda stehen und genieße die Stille. Ich versuche meine Gedanken auszuschalten und mir nicht mehr so viele Sorgen zu machen. Sonst kann ich gleich wieder nach Italien und das war es dann mit uns. Und das will ich nicht. Ich will, dass wir das hinbekommen. Wenn ich nur wüsste, was ich nach dem Au-Pair Jahr machen soll. Luca wird irgendwann wieder nach New York zurück müssen, das ist mir bewusst. Aber was ist mit mir? Ich kann es mir nicht so richtig vorstellen mitten in New York zu wohnen. Die vielen Menschen, die einen anstarren. Wobei, Luca's Eltern ja auch nicht mitten in Manhattan oder so wohnen.
Plötzlich schlingt sich ein Arm um mich. "Hey meine Süße. Was grübelst du denn?" Fragt er dicht an meinem Ohr. Ich puste lautlos Luft aus. "Ich denke an die Zukunft. Was ich nach dem Au-Pair-Jahr mache." Erkläre ich. Kurz habe ich das Gefühl, Luca versteift sich hinter mir. Aber ich glaube, ich habe es mir nur eingebildet. "Vielleicht sollten wir mal eine Liste machen, was du gerne machst, was dich interessieren könnte. Vielleicht kannst du ja dann in New York studieren oder so." Sagt er ruhig. Da ist es wieder. NEW YORK!! "Luca, ich weiß wirklich nicht, ob New York was für mich ist." Erwidere ich. Luca schnaubt. "Schließ es doch bitte nicht kategorisch aus. Ich meine, ich werde definitiv mit Dad zusammen in New York arbeiten. Es gibt keine andere Option." Luca klingt genervt und ich weiß ehrlich nicht was ich sagen soll. Ich will nicht, dass er mich so unter Druck setzt. "Ich überlege es mir. Aber die Liste können wir ja unabhängig davon machen." Schlage ich als Kompromiss vor. Als Antwort erhalte ich ein Knurren und werde wieder alleine auf der Veranda zurück gelassen.
Scheiße. Das wollte ich nicht. Ich will nicht immer streiten. Es sind einfach zu viele, zu große Entscheidungen, die kann ich nicht übers Knie brechen.
Eine gefühlte Ewigkeit später gehe ich rein, da es doch ziemlich frisch wird. Als ich ins Wohnzimmer komme, erblicke ich Luca schlafend auf dem Sofa. Auf dem Tisch vor ihm steht sein Laptop, ein Block und Stift liegen daneben. Gerade will ich den Laptop schließen, da sehe ich die aufgerufene Seite. *Studiengänge New York.* Mist. Er hat auf mich gewartet und hat bereits recherchiert. Wie lange war ich bitte draußen?
Mein Blick fällt auf Luca. Er sieht so schön aus. Sein blondes Haar ist vollkommen zerzaust. Seine wunderschönen zarten Lippen laden einfach zum küssen ein. Doch ich verkneife es mir. Ich nehme eine der vielen Wolldecken vom Sofa und decke ihn vorsichtig zu. "Gute Nacht. Ich liebe dich." Wispere ich und schleiche mich ins Bett.
Meine Gedanken fahren Achterbahn. Es freut mich, dass Luca mich hier in den USA haben will. Eine Fernbeziehung nach Italien wäre auch ziemlich schwierig. Doch ich habe keine Ahnung, was ich machen möchte. Will ich überhaupt studieren? Ich kenne doch kaum Leute mit *normalen* Berufen. Mafia scheint mir jetzt nicht so der Traumjob zu sein.
Ich kuschel mich tiefer in die weichen Kissen und schließe die Augen. Als ich am Morgen aufwache, kommen mir Bilder meines Traumes wieder hoch. Luca und ich, vorm Traualtar, ich mit Babybauch. Scheiße. Das geht doch alles nicht. Zumindest nicht so schnell. Ich liebe Luca, aber ich will nicht nur die Frau des Mafiosos sein. Stella ist auch Ärztin. Sie bekommt das super hin. Ich will selbst was erreichen.
Nach einer heißen Dusche geht es mir besser. Die Gedanken sind verschwunden. Ich will jetzt einfach die Zeit mit Luca genießen. Anscheinend hat er die gleiche Idee. Als ich nach unten in die Küche komme, lächelt er mich liebevoll an. Von dem Laptop und Block im Wohnzimmer ist nichts mehr zu sehen. "Guten Morgen meine Schöne. Cappuccino ist schon fertig." Lächelt er, doch es wirkt irgendwie gequält. Ehe ich nachfragen kann, lenkt er ab und das Thema ist vergessen.
Wir frühstücken zusammen, gehen spazieren und genießen einfach die Zeit zusammen. Die nächsten Tage sehen ähnlich aus. Es wird nicht mehr diskutiert, sondern einfach nur über belangloses gequatscht. Irgendwie habe ich das Gefühl, wir tänzeln auf einen Drahtseil nebeneinander her. Jeder hat Angst, den anderen zu verärgern.
Sex gab es auch nicht mehr. Zuerst hat meine Periode eingesetzt und dann ist Luca die zwei darauffolgende Abende hintereinander während des Films eingeschlafen. Ich habe fast die Vermutung er hat es extra gemacht.
Doch heute Abend will ich ihn aus der Reserve locken. Denn so geht es nicht weiter. Während Luca bereits alles für den dritten Filmeabend in Folge vorbereitet, schlüpfe ich in diese heiße Dessous, die Luca mir gekauft hat. Inklusive Strapse und diesen verdammt hohen High Heels komme ich gerade die Treppe runter, als Luca den Fernseher anschaltet.
"Hey Baby. Lust auf eine Live Show?" Frage ich und hoffe es klingt einigermaßen erotisch. Luca schaut zu mir und ich sehe, wie er kräftig schluckt. "Fuck. Lola." Keucht er. "Ja. Gute Antwort." Grinse ich. Sofort kommt er mir entgegen und küsst mich leidenschaftlich. Die Filme sind vergessen und Luca fällt schon fast auf der Treppe über mich her. In letzter Minute schaffen wir es doch noch ins Schlafzimmer. Der Sex ist gut, aber irgendwie kann ich nicht abschalten. Meine Gedanken gehen zu den vielen schönen Frauen, mit denen er und Levi sonst was gemacht hat. Fuck. Das will ich doch nicht. Streng dich einfach mehr an, Lola. Sonst bist du diesen sexy Typen ganz schnell wieder los!
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...