Teil 152

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Lola

Wao. Ich war heute richtig fleißig. Zuerst habe ich noch ein paar Kisten gepackt. Alles, was ich besitze ist jetzt in diesen paar Kisten. Ich freue mich riesig. Meine Wohnung habe ich bereits gekündigt und der Nachmieter will sogar das Bett und Sofa übernehmen. Obwohl ich daran wirklich hänge, da es die ersten Möbel sind, die ich je gekauft habe, werde ich sie hier lassen. Luca hat eine perfekt eingerichtet Wohnung. Also, was brauchen wir mehr.

Gegen Nachmittag habe ich mich dann mit Cappuccino und Muffin bewaffnet an den Laptop gesetzt. Die Wörter sind nur so aus mir herausgeflogen, sodass mir nun nur noch ein schönes Happy End einfallen muss. Doch das werde ich heute nicht mehr machen, da ich lieber noch eine heiße Dusche nehme, bevor Luca mich abholt.

Ich lasse mir dabei Zeit. Nutze ein Peeling und Gesichtsmaske, welche Sam mir mal mitgebracht hat. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass Luca bald kommt. Allein bei den Gedanken an ihn, flattert mein Herz wie verrückt.

Als er zur Tür herein kommt, spüre ich, dass was nicht stimmt. Er versucht es zwar mit einem breiten Lächeln zu überspielen, aber ich sehe und spüre es. "Alles okay bei dir?" Frage ich, während ich ihn mit einem Kuss begrüße. "Ja alles gut. Bereit fürs Kino?" Will er ablenken. Vielleicht will er uns einfach nicht den Abend verderben, aber später werde ich drauf bestehen, dass er es mir erzählt.

Wir fahren nicht zu einem dieser riesigen Kinokomplexe. Es ist ein kleines Gebäude in Soho, welches ich im Internet gefunden habe. Laut Anzeigetafel gibt es nur zwei Säle. "Action oder Lovestory?" Frage ich Luca. "Du darfst wählen, meine Süße." Erklärt er und umarmt mich an meiner Taille. "Action. Ich hatte heute schon genug Love für mein Buch." Sage ich daher spontan. "Oh Baby, Action bekommst du später noch genug... Und love." Lacht er rau. Sofort flattert mein Herz vor Aufregung.

Mit Popcorn und Cola bewaffnet setzen wir uns ins Kino. Es ist wirklich urig und es riecht nach Popcorn und viel Geschichte. Es ist kaum besucht, aber das ist egal. Wir kuscheln uns in unsere samtbezogenen Sessel. Bereits bevor der Film anfängt, knutschen wir wie die Wilden. "Wir gucken gleich aber schon den Film, oder?" Witzel ich zwischen den Küssen. "Mal sehen." Antworte Luca schelmisch. Doch bevor ich was sagen kann, werden wir von einem Räuspern unterbrochen. Sofort setzte ich mich gerade hin. Peinlich berührt, fixiere ich mich auf das Popcorn. Doch plötzlich spüre ich, dass Luca sich neben mir verspannt. Kaum, dass ich hoch schaue, sehe ich den Grund. "Was willst du hier?" Knurrt Luca in dem Augenblick. Und damit bestätigt er mir, dass es keine Fatamorgana ist. "Roxana." Keuche ich erschrocken. "Hallo Lola. Na schon wieder am fressen." Zischt sie in meine Richtung, obwohl sie nur Luca fixiert. Er schnaubt wütend und seine Finger bohren sich in seinen Oberschenkel.

"WAS WILLST DU?" Knurrt Luca leise, aber in einem Ton, den ich noch nie gehört habe. "Ach Luca Baby. Ich will einfach nur einen Film sehen. Das Partyleben ist für mich vorbei, jetzt wo UNSER Baby in mir wächst." Lacht sie falsch und tätschelt ihren Bauch. Nun bin ich die jenige, die wütend schnaubt und Luca nimmt schnell meine Hand. "Findest du nicht, wir sollten die Zeit noch genießen, bevor wir Eltern sind und uns um unser süßes kleines Baby kümmern müssen?" Provoziert Roxana weiter. Luca schnaubt verächtlich und beugt sich zu ihr rüber. "Weißt du... Es ist vielleicht und ich betone vielleicht mein Baby... wir werden sehen. Wenn der offizielle Vaterschaftstest das sagt, werde ich mich um das Baby kümmern. Aber niemals... Niemals werdet wir auf Happy Family machen. Ist das klar?" Zischt er wütend. Daraufhin steht er auf und zieht mich an der Hand hoch,  was die paar Leute hinter uns lautstark protestieren lässt. "Lola... Du verdeckst für die Leute hinter dir ja die komplette Leinwand." Witzelt Roxana. Luca schnaubt, ballt die Fäuste und will gerade auf Roxans los. Aber diesmal bin ich schneller. Ich nehme unseren Popcorneimer und kippe ihn komplett über Roxana. Diese quiekt laut auf. Zu meiner Verwunderung klatschen die Jungs hinter uns. "Mir ist der Appetit vergangen." Kommentiere ich und laufe aus dem Kino. Dicht gefolgt von Luca, der sich nicht mehr einkriegt vor lachen. Kaum sind wir aus dem Kino, presst er mich gehen die Wand. "Du bist der Wahnsinn. Ich liebe dich." Raunt er und küsst mich stürmisch.

"Ich habe gelogen." Sage ich plötzlich und Luca schaut mich besorgt an. "Ich habe noch immer Hunger." Gestehe ich schief grinsend. Nun lachen wir beide.

"Na komm. Ich kenne einen super Burger Laden." Sagt er und zieht mich mit zum Auto. "Der Imbiss ist mir noch gar nicht aufgefallen." Erkläre ich keine 20 Minuten später, als wir vor einem kleinen Laden neben Leonardo's Club anhalten. "Hier war ich früher regelmäßig mit meinem Dad. Da drüben ist sein Boxclub, da haben wir uns kennengelernt." Erzählt Luca und ich höre neugierig zu. Ich weiß, dass Luca seinen Dad erst mit 6 Jahren kennengelernt hat. Während wir auf unsere Bestellung warten, erzählt Luca mir die ganze Story. Und es könnte echt aus einem Buch entsprungen sein, so romantisch ist die Geschichte von Stella und Leonardo.

Als unsere Burger mit Zwiebelringen und Pommes kommen, essen wir still. "Es tut mir leid, dass der Abend anders läuft als geplant." Sagt Luca plötzlich und sieht so traurig aus. "Hey, alles okay. Du kannst nichts für diese Schnepfe." Versuche ich es runter zu spielen, obwohl es mich tierisch nervt. "Willst du mir jetzt vielleicht auch erzählen, was im Büro passiert ist?" Frage ich ins blaue hinein, denn ich habe nicht vergessen, das Luca etwa bedrückt.

Er schaut mich musternd an und lächelt zaghaft. "Dir kann man nichts vormachen, oder?" Sagt er dann. Ich schüttel den Kopf. Gequält stöhnt er auf und dann erzählt er von seiner Begegnung mit seiner Sekretärin. Diese blöde Kuh. "Du musst es deinem Dad sagen. Wer weiß, was Roxana noch alles vor hat. Ich meine, sie hat uns im Kino aufgelauert." Schlage ich alarmiert vor. "Du hast Recht. Ich werde ihn morgen informieren." Verspricht er und wir lassen das Thema Ruhen. Denn diese Tussi verdirbt uns nicht den Abend.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt