Luca
Wer zum Teufel ist das? Gerade als ich ins Restaurant stürmen will, klingelt mein Handy. "Sam. Ich hab gerade keine Zeit. Ich bin gerade vor Lola's Hotel und..." Schieße ich los. "Du gehst da jetzt nicht rein...." Sagt sie plötzlich und ich bleibe stehen. "Ich bin gegenüber im Café." Sagt sie und legt auf. Als ich mich umdrehe, seh ich sie am Fenster des Cafés sitzen und winken. Mit gerunzelter Stirn nehme ich an ihrem Tisch Platz. "Was tust du hier?" Frage ich entgeistert. "Auf Lola aufpassen. Ich wollte sehen, mit wem sie sich trifft." Antwortet Sam und zeigt mit dem Kopf zum Restaurant. "Es ist Greg McDonald." Fügt sie hinzu. Meine Augen werden riesig. "Der Greg Mc Donald. Der Eishockeyspieler?" Frage ich erstaunt. Sam nickt. "Jupp. Sie hat ihn im Flieger kennengelernt." Erzählt sie kurz. "Und dann geht sie gleich mit ihm aus? Was macht sie hier überhaupt?" Spucke ich genervt hervor. Sam zuckt mit den Schultern. Sie will es mir nicht sagen. Ich lehne mich zurück und verschränke die Arme. "Warum hast du mir dann überhaupt Bescheid gesagt, dass sie in New York ist?" Frage ich leicht genervt. Sie starrt in ihren Kaffee. "Ich dachte gestern Abend noch, es wäre eine gute Idee. Bevor sie sich mit diesem Kerl trifft. Aber jetzt, sie so lachen zu sehen. Ich bin nicht mehr sicher." Gesteht sie und mein Magen dreht sich um. "Glaubst du, sie hat mich vergessen?" Frage ich leise, da ich eine höllische Angst vor der Antwort habe. Sam schluckt. "Nein. Vergessen definitiv nicht. Aber sie versucht ihr Leben zu leben. Vielleicht solltest du das auch machen." Erklärt sie und ihr Blick ist voller Mitgefühl. Ich nicke und stehe auf. "Vielleicht hast du Recht." Flüstere ich und gehe zu meiner Maschine. Ein letzter Blick zu Lola, die noch immer diesen Typen anlächelt.
Mit einem Affenzahn rase ich durch die Stadt, überhole hupende Autos. Es ist mir scheiß egal. Ich will nur weg. So viel Abstand wie möglich zwischen uns bringen. Meine Augen brennen, aber ich lasse die Tränen nicht zu, denn wenn ich jetzt dem Drang nachgebe, kann ich nicht mehr aufhören.
Erst als es dunkel ist, fahre ich wieder nach Hause. Kaum bin ich in meinem Zimmer, stürmt Levi hinein. "Gott sei Dank. Ich habe mir Sorgen gemacht. Sam hat mir alles erzählt." Sagt er mit besorgter Stimme. "Mir geht es gut." Knurre ich und ignoriere ihn. Ich ziehe mir Sportsachen an und gehe an ihm vorbei ins Gym. Ich muss mich jetzt einfach auspowern. Levi folgt mir und sieht mir dabei zu, wie ich den Boxsack komplett auseinander nehme. "Hey. Luca. Es ist okay." Höre ich Levi, der meine Schulter berührt. Nichts ist okay. Ich habe sie verloren. Jetzt kann ich nicht mehr und breche vor meinem besten Freund zusammen.
Keine Ahnung wie lange ich in seinem Arm hänge und weine. Irgendwann höre ich Stimmen und schaue auf. Mum und Dad stehen in der Tür und sehen mich mit ihren schmerzerfüllten Gesichtern an. Dass sie es wussten, dass Lola in der Stadt ist, macht mich wütend. Sie hätten mich einfach belogen.
Wut und Enttäuschung macht sich wieder in mir breit. Daher fasse ich einen Entschluss. Ich muss Erwachsen werden und ein eigenständiges Leben führen.
Und das tue ich auch. Ich suche mir eine Wohnung, Büroräume und mache meinen eigenen Kram. Sollen sie doch alle zusammenhalten und mich belügen. Mir doch egal.
Also sitze ich vier Wochen später in meinem Appartement mitten in Manhattan in der 40 Etage eines Wolkenkratzern. Von der großen Fensterfront sehe ich auf die vielen Menschen herunter, die sich eilig durch die Rush hour schieben. Meine Firma läuft super und ich habe bereits einige Aufträge in Los Angeles an Land gezogen. Ich kann mich wirklich nicht beklagen.
Mit Sam und Levi treffe ich mich nur noch selten. Auch Mum und Dad besuche ich zurzeit nicht. Mum war einmal hier und hat sich die Wohnung angeschaut, aber viel zu sagen hatten wir uns nicht.
So vergehen die Wochen und Monate. Ich habe nun auch eine Sekretärin, die nicht nur gut tippen kann. Es ist eher was lockeres, denn ich werde mich sicher nicht noch einmal verlieben. Roxana hat sich noch einige Male gemeldet, aber ich habe ihr letztendlich klar gemacht, dass sie mich in Ruhe lassen soll, da ich nichts mehr mit den Geschäften meines Vaters zu tun habe. Schätze, das war das beste Argument für sie.
"Mary, hast du das Angebot bereits raus geschickt?" Rufe ich meine Sekretärin. Diese kommt direkt zu mir ins Büro. "Sicher Luca. Alles erledigt. Wir können Feierabend machen." Erklärt sie und leckt sich über ihre vollen roten Lippen. Ihre verdammt prallen Titten springen förmlich aus der Bluse, während ihre weichen Hüften sich in einem engen Rock verstecken. Ihre Figur ähnelt der von Lola. Und jedes Mal, wenn ich meine Hände darin vergrabe, während ich sie hemmungslos ficke, denke ich an Lola. Doch, sie ist nicht wie Lola. Niemand ist so. Ich kann sie einfach nicht vergessen. Mary kommt zu mir um den Schreibtisch rum und lässt sich zwischen meine Beine auf die Knie fallen. Genau das was ich jetzt brauche, denn sobald ich an Lola denke, werde ich hart. Nach einem annehmbaren Blowjob entlasse ich Mary in den Feierabend. Ich genehmige mir noch einen Whisky und schalte den Fernseher an, der an der gegenüberliegenden Wand hängt. Ich zappe durch die Programme, als ich an der nervigen Show von Drew Barrymore hängen bleibe. Mein Blick gilt nicht der Moderatorin, sondern ihrer Gästin. Lola. Was zur Hölle macht Lola in der Talkshow? Sofort drehe ich die Lautstärke hoch und verfolge gebannt, wie Lola von ihrem ersten Roman erzählt. "Es ist teilweise autobiographisch." Lächelt sie schüchtern in die Kamera. Meine Lola. Ihr Lächeln ist noch viel schöner, als ich es in Erinnerung habe. "Es erzählt von meiner Kindheit, wo ich viele Demütigungen aufgrund meiner Körperfülle ertragen musste und wie ich mich verliebe...." Sie stockt und schluckt und ein kleiner trauriger Schimmer huscht über ihr Gesicht. Doch sie fängt sich. "Naja, den Rest solltet ihr selbst lesen." Lächelt sie und zwinkert in die Kamera. Meine Lola. So schön. So selbstbewusst. All meine versteckten Gefühle sind wieder da. Ich will sie. So sehr.

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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...