Teil 158

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Lola

Nachdem wir nun auch noch die Blumen ausgesucht haben, bin ich wirklich fertig für heute. Am liebsten würde ich jetzt mit Luca ins Bett gehen, kuscheln und einen Film schauen. Doch Stella zwingt mich quasi noch etwas zu Essen. Sam bleibt auch noch, da Levi auch zu uns stößt. "Hey, wo ist denn dein Verlobter?" Fragt er zur Begrüßung. "Er wollte eigentlich nur kurz ins Büro. Aber das ist schon Stunden her." Antworte ich und schaue fragend zu Stella. "Leonardo und Giovanni sind ebenfalls mit Luca gefahren. Keine Ahnung wo die stecken." Erklärt Stella. Irgendwie kommt es mir schon komisch vor. Warum sollten die Männer alle zusammen unterwegs sein und dann auch noch so lange? Aber wer weiß, vielleicht organisieren sie noch etwas für die Hochzeit. Nachdem wir zusammen gegessen haben, trinken wir noch ein Glas Wein zusammen. Müde gähne ich in mein Glas Rotwein. Es ist wirklich spät und sie sind noch immer nicht da. Auch Stella wird langsam nervös. 

"Hallo.... Sag mal, habt ihr meinen Mann versteckt?" Kommt Lucy ins Wohnzimmer. Komisch, sie hat anscheinend auch noch nichts von  Giovanni gehört. "Müssen wir uns Sorgen machen?" Frage ich vorsichtig in die Runde. Stella und Lucy tauschen merkwürdige Blicke aus und auch Levi interessiert sich plötzlich brennend für das Etikett seiner Bierflasche. Sam sieht ebenfalls ziemlich ratlos aus und sie ist die einzige, die den Blickkontakt zu mir nicht vermeidet. "Vielleicht sind sie irgendwo versackt oder so?" Versucht sie mich zu beruhigen. Doch mein Bauchgefühl wird immer unruhiger. Daher nehme ich mein Handy und wähle Luca's Nummer. Doch es klingelt durch. Daher schreiben ich eine Nachricht.

*Hey. Alles okay bei dir? Du bist schon so lange weg. Ich vermisse dich.*

Doch auch nach einer weiteren Stunde kommt keine Nachricht. Nervös knabbere ich an meinem Fingernagel. Stella und Lucy, die ihr Bestes versuchen, um mich abzulenken, wechseln von einem Thema zum nächsten. 

"Ich bin müde. Ich geh schon mal ins Bett." Sage ich schließlich und stehe auf. Es wird alles gut sein. Ganz bestimmt, sind die drei irgendwo versackt und Luca kommt später gut angetrunken ins Bett. Es wird nichts sein. Ich muss es mir nur immer wieder vorsagen, dann wird mein übles Bauchgefühl endlich Ruhe geben. Wie zu erwarten, konnte ich natürlich nicht schlafen. Immer wieder schaue ich auf meine Nachricht an Luca. Er hat sie noch immer nicht gelesen. Hoffentlich hat das ganze nichts mit Roxana zu tun. Verdammt. Es macht mich wahnsinnig. Der wird was erleben, wenn er zurück kommt. Eine kurze Nachricht, ob alles okay ist, wäre doch nicht zu viel verlangt. 

Irgendwann bin ich doch eingeschlafen. Ich werde von einem riesigen Tumult im Erdgeschoss geweckt. Müde reibe ich mir die Augen, bis ich erstmal weiß, wo ich überhaupt bin. Luca! Er liegt noch immer nicht neben mir. Schnell springe ich aus dem Bett, ziehe mir einen Hoodie über und laufe nach unten. Mein Herz bleibt kurz stehen, als ich die dunkel angezogenen Männer sehe. Doch sie nicken mir freundlich zu und schauen verstohlen auf meine nackten Beine. Aber das ist mir egal. Ich laufe schnell ins Wohnzimmer, wo ich lautes Stimmenwirrwarr höre. 

Kaum, dass ich den Raum betrete, erblickt Leonardo mich. "Lola. Mach dir keine Sorgen. Er wird wieder!" Versucht er mich zu beruhigen und zieht mich in eine Umarmung. Verwirrt von seiner Aussage, brauche ich ein paar Sekunden, bis ich begreife. Ich schiebe diesen Koloss von Mann von mir uns sehe mich im Wohnzimmer um. Giovanni und Lucy schauen mich mitfühlend an. Stella, die vorm Sofa kniet, wuselt wie wild umher. Das Sofa. Luca. Nein... Jetzt wird es mir klar. Mit wenigen Schritten laufe ich zum Sofa. "Luca." Brülle ich und werfe mich auf die Knie. "Hey meine Süße. Es ist alles gut. Mach dir keine Sorgen." Sagt er mit schwacher Stimme. Ängstlich schaue ich zwischen ihm und Stella hin und her. Sie ist gerade dabei eine Wunde an seinem Bauch zu verarzten. "Es sieht wirklich schlimmer aus, als es ist. Er wird wieder. Aber mach mir etwas Platz." Sagt Stella ruhig. Fassungslos trete ich einige Schritte zurück und starre Luca an. Er unterbricht den Blickkontakt zu mir nicht. Zwischendurch verzieht er schmerzhaft sein Gesicht, doch kurz darauf bildet sich ein aufmunterndes Lächeln. 

Leonardo nimmt mich in den Arm. "Er wird wieder. Es ist eine kleine Schnittwunde." Erklärt er, so als ob das alles nichts schlimmes sei. "Schnittwunde... Warum... Wieso... Wer?" Plappere ich wild drauf los. Lucy kommt zu mir und reicht mir erstmal einen Tee. "Hier trink das und setzt dich." Sagt sie mitfühlend. Noch immer neben der Spur mache ich, was sie sagt. Luca's Vater setzt sich sofort neben mich. "Roxana." Sagt er schließlich und starrt weiterhin auf seinen Sohn. Roxana? Verdammt. Ich wusste, dass was nicht stimmt. Luca zwinkert mir zu, doch ich sehe, dass er Schmerzen hat. Er versucht einfach für mich stark zu sein. Ich würde am liebsten zu ihm und ihm sagen, dass er das nicht muss. Aber ich will Stella nicht im Weg sein. 

"Wir haben sie in einem Hotel in Brooklyn aufgespürt. Sie war nicht da und Luca hat eine Nachricht hinterlassen. Letztendlich wollte er sich mit ihr im Four Season treffen. Sie ist völlig durchgedreht und hat ihn angegriffen." Erklärt mir Leonardo dann. "Oh mein Gott." Flüstere ich und kann die Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis Luca endlich verarztet ist. Leonardo und Giovanni bringen ihn nach oben ins Bett. Langsam folge ich ihnen. 

Erst als wir alleine sind, schaut Luca mich an. "Komm her, Baby. Ich brauche einen Kuss." Grinst er doch tatsächlich schief. Vorsichtig setze ich mich zu ihm aufs Bett und schaue seinen Bauch an. Ein dicker breiter Verband ist darum gewickelt. "Hast du starke Schmerzen?" Will ich wissen. Blöde Frage, natürlich. Luca lacht. Wahrscheinlich kann er meine Gedanken in meinem Gesicht ablesen. "Es geht. Mum hat mir Schmerzmittel gespritzt." Sagt er leise. "Krieg ich jetzt einen Kuss?" Fragt er erneut. Am liebsten würde ich im jetzt gegen die Schulter boxen. Dieser Mistkerl. Aber stattdessen bin ich einfach nur froh, dass er lebt. Es hätte wahrscheinlich ganz anders ausgehen können. Daher beuge ich mich zögerlich zu ihm runter und streiche mit meinen Lippen über seine. Plötzlich greift er in meinen Nacken und zieht mich stürmisch an seinen Mund. Dieser Kuss ist völlig außer Rand und Band. Animalisch. Luca knurrt und dringt dominant mit seiner Zunge in meinen Mund. Seine Zunge sucht herrisch nach meiner und als er meine Zunge berührt, explodiert es in mir. Die Gefühle fahren Achterbahn und ich weiß gerade nicht, ob ich weinen oder lachen soll. Keuchend lösen wir uns voneinander. "Du hast mir eine Scheiß Angst eingejagt." Sage ich gespielt wütend und küsse ihn aber dann erneut stürmisch.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt