Lola
Luca hatte verdammtes Glück. Während der Fahrt nach Hause hat er eine Menge Blut verloren und die Kugel saß wohl ziemlich ungünstig. Doch laut Franci wird er wieder. Zwar braucht er Geduld und eine Menge Physiotherapie, aber es wird. Es schläft bereits seit zwei Tagen. Aufgrund des hohen Blutverlustes wohl ganz normal, meint der Doc. Ich sitze die ganze Zeit an seinem Bett. Nur eine heiße Dusche und frische Klamotten habe mir gegönnt.
Anscheinend bin ich mit dem Kopf auf seinen Beinen eingeschlafen, als es an der Tür klopft. Noch völlig durch den Wind, rufe ich "Herein." In der Tür steht eine wunderschöne blonde Frau und ein für sein Alter durchaus attraktiver Mann. Verwirrt blicke ich zu ihnen. "Du musst Lola sein. Wir haben schon viel von dir gehört." Kommt diese Frau mit einem breiten Lächeln auf mich zu. Ich versuche gerade noch meine Haare zu bändigen, da zieht sie mich in eine stürmische Umarmung. "Wir hätten dich wirklich gerne unter anderen Umständen kennengelernt." Wispert sie in mein Ohr und drückt mich nochmals fester, ehe sie mich los lässt. Verwirrt und erstarrt stehe ich vor ihnen. Himmel. Es sind Luca's Eltern. Er hat die Augen seines Vaters und die blonden Haare seiner Mutter. Auch das Lächeln ähnelt das seines Vaters. Dieser steht etwas unbeholfen hinter seiner Frau. "Hallo Lola. Ich bin Leonardo. Luca's Dad und dieser Wirbelwind ist seine Mum Stella." Erklärt er mit dunkler Stimme, die einem Angst einflößen kann. "Hi. Mmmh. Ja ich bin Lola. Nett Sie kennenzulernen." Gebe ich verlegen zurück und versuche noch immer mehr Haare und Shirt zu bändigen. "Ach. Nichts da.... Du kannst uns gerne dutzen." Sagt Stella sofort. Ehe ich etwas erwidern kann, kommt der Doc ins Zimmer. Stella fragt sofort alles möglich an Werte ab und der Doc schildert auch die Operation. Nachdenklich nickt Luca's Mutter. "Ok. Es wird schon. Er wird wieder gesund." Sagt sie wohl mehr zu sich selbst. Wie Falschgeld stehe ich neben ihr. "Ich lasse euch mal alleine." Sage ich daher und flüchte förmlich aus dem Raum.
So habe ich mir das nicht vorgestellt. In der Küche mache ich mir erstmal einen Cappuccino. "Hi. Du bist Lola. Mein Bruder hat dich gut beschrieben." Höre ich eine junge weibliche Stimme hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um. Vor mir steht eine kleine Version von Luca's Mum. "Ja. Hi. Du bist dann wohl Aurora." Stelle ich grinsen fest. Auch sie fällt mir in die Arme und ich verschütte fast meinen Cappuccino.
Wir setzen uns an den Tisch und die kleine quatscht und quasselt in einer Tour. Ich mag sie jetzt schon. Sie ist wirklich zauberhaft, genau so wie Luca sie beschrieben hat. Und für ihre 13 Jahre ganz schön auf zack. "Sag mal, wie hältst du meinen Bruder bitte aus?" Fragt sie plötzlich und ich muss lachen. "Nun. Ich weiß einfach, welche Knöpfe ich drucken muss." Zwinkere ich ihr im Scherz zu. "Oh das hoffe ich doch." Höre ich plötzlich Stella, die lächelnd in der Tür steht. Verlegen springe ich auf. "Möchten Sie einen Kaffee, Cappuccino... Haben Sie Hunger?" plappere ich verlegen. Aurora und ihre Mutter tauschen vielsagende Blicke aus. "Entspann dich Lola. Meine Mum beißt nicht." Sagt Aurora locker zu mir.
Natürlich laufe ich puderrot an. "Eh ja. Sorry. Also, habt ihr Hunger?" Frage ich daher so locker wie möglich. Wenn Luca jetzt nur bei mir wäre. Er würde mich in den Arm nehmen und mir Sicherheit geben. Nervös beginne ich zu kochen. Das entspannt mich. Ich mache schnell eine Tortilla.
Zusammen sitzen wir am Tisch und ich schaue den beiden zu, wie sie mein Essen verschlingen. Obwohl ich heute noch nichts gegessen habe, bekomme ich gerade keinen Bissen herunter. "Mmmh. Was riecht denn hier so lecker?" Taucht Leonardo auf und hinter ihm Enzo. "Das ist Lola's Spezialität. Tortilla. Wobei alles super lecker ist, was Lola kocht." Erklärt er seinem Bruder und zwinkert mir aufmunternd zu. Erst jetzt fällt mir die Ähnlichkeit der beiden auf. Zwei gutaussehende Mafia Bosse. Wenn das die Gene sind. Hui...
"Es ist echt lecker." Ruft Aurora und hält ihrem Vater die Gabel hin. Genussvoll lässt er sich füttern, wie eine ganz normale Familie eben. Ich beobachte, wie Leonardo mit seiner Tochter umgeht und plötzlich schießen mir Tränen in die Augen. "Ich schaue mal nach Luca." Sage ich schnell und flüchte schon wieder. Die müssen mich wahrscheinlich für bescheuert halten.
Daher verstecke ich mich den ganzen Tag bei Luca. "Bitte wach auf. Ich brauche dich hier. Ohne dich bin ich hier verloren." Flüstere ich Luca zu, während ich seine Hand halte. Wieder laufen mir Tränen die Wange hinunter. Ich fühle mich hier, obwohl sie alle so lieb zu mir sind, so verloren und wie das dritte Rad am Wagen. Ich lenke mich schnell ab und erzähle Luca von der Begegnung mit deiner Schwester.
Es vergehen weitere Stunden und immer mehr kämpfe ich gegen die Müdigkeit an. Plötzlich flattern Luca's Augenlider. Wird er etwa wach? "Luca? Luca?" Spreche ich ihn vorsichtig an. Es vergeht einige Zeit, in der er seine Augen versucht zu öffnen. Seine Hände zucken immer wieder. Dann, wie aus dem nichts, öffnet er seine Augen. "Du bist wach. Gott sei Dank. Ich hole Franci." Sagt ich schnell und wische mir die Tränen der Erleichterung weg. Er ist wieder wach. Er ist wieder bei mir.
Schnell laufe ich auf den Flur und rufe Franci. Keine zwei Minuten später ist er bei Luca und untersucht ihn. Anscheinend geht es ihm recht gut und er will schon wieder voll durchstarten. "Hey. Mach mal langsam." Ermahnt der Doc ihn und ich muss schmunzeln. Typisch. "Die Kugel saß tief. Du hast viel Blut verloren, aber mit guter Reha bekommen wir das wieder hin." Erklärt Franci ihm. Doch ich glaube er hört ihm gar nicht richtig zu, denn unsere Blicke treffen sich. Ich kann gar nicht aufhören zu lächeln. Nachdem Luca was getrunken hat, wendet er sich an Franci. "Kann ich mit Lola alleine reden?" Der Doc stimmt zu, jedoch nicht ohne einen Spruch abzulassen. "Klar. Aber haltet euch diesmal mit Schweinereien zurück. Du musst dich wirklich schonen." Oh Gott ist das peinlich.
"Baby. Wie geht es dir?" Fragt Luca mich, als wir alleine sind. "Mir? Wie es mir geht? Du machst wohl Witze. Es war verdammt knapp. Warum rennst du ohne Absicherung in die Schusslinie?" Platzt es aus mir heraus. Ich kann nicht anders. Es war scheiße knapp.
Und was macht er. Er grinst mich mit diesem verdammt umwerfenden Lächeln an. "Nur für dich, meine schöne Lola." Mein Herz flattert wie verrückt. "Ich liebe dich. Jag mir nie wieder so einen Schreck ein." Flehe ich ihn an und küsse ihn. "Mehr." Verlangt er wie immer. "Du hast den Doc gehört. Wir müssen uns zurückhalten." Versuche ich ernst zu bleiben, doch dabei denke ich an meinen Aufenthalt in diesem Bett. Unsere ersten heißen Annäherungem. "Ich möchte zu gerne wissen, was für schmutzige Gedanken du gerade hast." Grinst Luca und mein Kopf explodiert förmlich. Gerade will ich ihm sagen, dass er erstmal auf Sex verzichten muss, wird die Tür aufgerissen. Seine Familie stürmt herein.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...