Luca
"Fuck!" Brüll ich als die Tür ins Schloss fällt. Meine Faust landet mit voller Wucht gegen die Wand. Lola ist weg und es ist meine Schuld. Unschlüssig, ob ich ihr folgen soll, stehe ich in dieser beschissenen Honeymoon Suite und starre Löcher in die Luft. "Fuck!" Schreie ich wieder und raufe meine Haare. Nur weil sie nicht jubelt, wenn sie schwanger wäre. Mensch bin ich bescheuert. Wir haben doch alle Zeit der Welt. Es gibt doch überhaupt keinen Grund um Stress zu machen. So bin ich doch eigentlich gar nicht. Heiraten.... Kinder. Fuck. Mit Lola schon. Ich kann es mir mit ihr vorstellen, das ganze Programm.
Wütend schnappe ich mir meine Key Card und laufe durch die Lobby auf die Straße. Wo könnte sie sein? Suchend laufe ich die Straße auf und ab, schaue im angrenzenden Park, doch nirgends finde ich sie. In der Hoffnung, dass sie wieder im Hotelzimmer ist, gehe ich wieder hoch. Doch auch hier ist sie nicht.
Wütend auf mich selbst, lass ich mich aufs Sofa fallen. Ich muss ihr Zeit geben, sie wird schon kommen. Es vergehen jedoch einige Stunden und Lola kommt nicht. Ihr Handy ist ausgeschaltet. Ist sie jetzt wirklich so wütend auf mich? Als mein Handy schließlich klingelt, nehme ich sofort ab. "Lola. Süße. Es tut mir leid... Ich..." Beginne ich. "Komm sofort nach Hause." Höre ich Enzo in den Hörer brüllen. "SOFORT!" Setzt er hinterher und legt auf. Was zum Teufel? Ich schicke Lola noch eine Nachricht:
*Baby. Es tut mir leid. Ich war ein Arsch. Lass uns reden. Enzo hat mich nach Hause zitiert. Warte dort auf dich. Ich liebe dich. L.*
Als ich Zuhause ankomme, finde ich Enzo, Vito, Mick und Claire im Arbeitszimmer vor. Claire ist kreidebleich und fällt mir sofort in die Arme. "Oh Luca. Es ist so schrecklich." Schlurzt sie und ich schaue hilfesuchend zu Enzo. "Claire. Schatz... Lass ihn erstmal reinkommen." Versucht Enzo seine Frau zu beruhigen. Stirnrunzelnd schaue ich zu Vito, doch der weicht meinem Blick aus. Was ist hier bloß los? Mein Blick geht zu Enzo, der Claire fest im Arm hält. "Wir haben ein Problem. Die Handlanger haben Lola. Sie wollen sie gegen Philipp tauschen." Erklärt Enzo steif und schluckt schwer. Wieder beginnt Claire zu weinen. "Arme Lola. Schon wieder eingesperrt." Sagt sie leise. Nur langsam kommt es bei mir an. Lola... Entführt. "Ich will mit Phillip sprechen." Knurre ich. "Luca beruhige dich. Wir brauchen Phillip in einem Stück, sonst bekommen wir Lola nicht zurück." Redet Mick auf mich ein. "Fuck. Das ist alles meine Schuld." Brülle ich und schmeiße den Briefbeschwerer gegen die Wand. Claire keucht auf. Ein riesen Loch ist nun in dem Kunstwerk. "Scheiße. Sorry Claire." Sage ich kleinlaut, doch sie winkt nur ab.
Ich atme einige Male durch und versuche mich zu beruhigen. Ich brauche einen klaren Kopf. Alles was zählt, ist, dass Lola unverletzt zurück kommt. "Gibt es schon Details zum Austausch?" Frage ich schließlich ruhig. "Übergabe ist morgen Abend. Ort und Uhrzeit sagen sie morgen durch." Erklärt Vito. 24 Stunden soll Lola in den Fängen dieser Bastards bleiben? Verdammt.
Enzo schnaubt: "Wir haben kaum Anhaltspunkte. Was ist denn passiert? Wo wart ihr die ganze Zeit?" Fragt Enzo. Während ich im Zimmer auf und ab laufe, mir die Haare raufe, beginne ich zu erzählen. "Wir waren erst bei Franco essen und dann...naja wir wollten etwas Privatsphäre und sind ins Hotel. Naja. Und dann ging alles schief. Wir haben uns gestritten und Lola wollte an die frische Luft. Fuck. Das ist alles meine Schuld. Ich hätte sie nicht alleine lassen dürfen." Platzt es aus mir heraus. "Welches Hotel." Klinkt Mick sich ein. "Das Grand Hotel." Sage ich zähneknirschenden. Mick ist sofort am Telefon und stürmt aus dem Zimmer. Ich setzte mich auf den Stuhl und raufe mir die Haare. "Es ist alles meine Schuld. Ich bin so bescheuert." Rede ich vor mich hin.
Plötzlich schiebt sich ein Glas in mein Sichtfeld. Als ich aufblicke sehe ich Enzo, der mir ein Glas Whisky reicht. Von Claire und Vito ist nichts mehr zu sehen. Enzo setzt sich neben mich auf den Stuhl, nimmt einen Schluck und wartet. Wie immer wartet er geduldig, dass man redet. Und warum auch immer. Ich tue es. "Wir... Sie... Grrr." Stottere ich und weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich leere das Glas auf Ex und atme tief durch. "Wir hatten Sex ohne Schutz." Beginne ich ruhig. "Lola wollte die Pille danach und naja... Ich hab halt gedacht, was bei Mum und Dad funktioniert hat... Ich hätte das Kind gewollt." Rede ich immer weiter. "Lola will nicht... Und ich war verletzt, weil... Ach verdammt. Weil ich bescheuert bin." Stöhne ich genervt. Enzo muss sich anscheinend ein Lachen verkneifen. "Na dich hat es ja ordentlich erwischt....." Kommentiert er das Ganze, was mich knurren lässt. "Nicht hilfreich." Er hebt entschuldigend die Hände. "Ich mein ja nur. Du bist verliebt und möchtest am liebsten alles und sofort. Lola ist eher ruhig und rational. Sie braucht Sicherheit. Und außerdem, sie ist gerade ihrer Familie entkommen, ich denke sie will erstmal das Leben genießen. Kannst du das nicht verstehen?" Fragt er mich ruhig. "Doch kann ich ja jetzt. Ich weiß, dass ich bescheuert reagiert habe. Deshalb habe ich sie ja überall gesucht. Aber nichts." Erkläre ich. "Wir holen sie da raus und dann könnt ihr es in Ruhe klären." Will mich Enzo beruhigen. Doch die Warterei macht mich wahnsinnig.
Obwohl es schon mitten in der Nacht ist, kann ich nicht schlafen. Daher beschließe ich ins Gym zu gehen und die Wut auf mich selbst an einem Boxsack auszulassen. Keine Ahnung wie lange ich schon auf das Ding einschlage, als ich irgendwann erschöpft auf den Boden sinke. Auf die Matte, auf der wir letztens, nach dem heißen Sex, gekuschelt haben. Hoffentlich geht es ihr gut. Sie muss morgen da heile rauskommen. Ich brauche sie doch.
Schließlich quäle ich mich unter die Dusche und lege mich ins Bett. Doch das Bett riecht nach ihr. Immer wieder kreisen meine Gedanken um Lola. Ihr zauberhaftes Lächeln begleitet mich schließlich in den Schlaf. Doch viel zu schnell schrecke ich wieder auf. "Lola." Schrecke ich hoch. Doch sie ist und bleibt verschwunden.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...