Luca
Dass ich Enzo alles erzählt habe, überrascht mich. Nicht mal mit meinem Dad spreche ich darüber. Eigentlich mit niemanden. Nicht mal mit Levi spreche ich über meine Gefühle. Naja. Bisher gab es da auch nicht viel zu erzählen.
Aber Enzo reagiert toll. Er hört mir zu, als ich meine Bedenken und Sorgen äußere. "Weißt du, wir Mancini Männer sind doch alle gleich. Glaubst du dein Vater oder ich waren anders in deinem Alter. Es muss schon eine besondere Frau sein, die uns dazu bringt, eine Beziehung zu wollen." Beginnt er und ich bin wirklich erstaunt. Mein Dad hat noch nie von einer anderen Frau vor Mum gesprochen. Daher habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht. "Dein Dad war ein richtiger Weiberheld. Bei mir war es anders. Als Teenager hatte ich eine Freundin. Sie hätte vielleicht schon die Eine sein können, aber...." Er schluckt und es fällt ihm sichtlich schwer. "Sie ist erschossen worden. Vor meinen Augen. Und ich wollte lange Zeit keine andere Frau. Bis Claire kam. Sie hat mir die Augen geöffnet und ich bin scheiß froh sie getroffen zu haben." Gesteht er und ich bin echt baff. "Wao. Das wusste ich gar nicht. Tut mir echt leid." Sage ich mitfühlend. "Aber woher weiß ich denn, dass ich die Eine gefunden habe?" Wende ich mich an meinen Onkel. "Wenn du sie jederzeit bei dir haben willst. Sie bedingungslos glücklich machen möchtest und an nichts anderes mehr denken kannst. Ja auch wenn sie dir oft auf den Keks geht." Witzelt er. "Ich sehe es, wie du Lola ansieht. Sie ist eine ganz besondere Frau, ob sie deine besondere Frau ist, kannst du nur rausbekommen, indem du sie besser kennenlernst. Dann wird es dir schnell klar sein." Sagt er ernst. Nachdenklich starre ich vor mich hin und nicke. "Danke Enzo. Echt. Ich bin froh, dass ich bei euch bin." Gestehe ich und umarme ihn. "Wir sind auch froh, auch wenn du oft scheiße baust." Lacht er und klopft mir auf dem Rücken.
Da ich noch Zeit habe, bis ich die Kids wieder abholen muss, beschließe ich ein wenig Sport zu machen. Dabei kann ich am Besten nachdenken. Doch als ich das Häuschen, indem sich das Gym befindet, betreten will, ist es abgeschlossen. Komisch. Es ist sonst rund um die Uhr geöffnet. Also heißt es dann wohl im Garten joggen. Ich drehe eine große Runde und mache mich dann rechtzeitig wieder auf den Rückweg, damit ich diesmal die Kids pünktlich abholen kann. Gerade als ich am Gym vorbei komme, öffnet sich die Tür und Lola und Mick kommen raus. Sie scheinen sich super zu verstehen und lachen. Zum Glück haben sie mich noch nicht gesehen. Sie tragen beide Sportkleidung und Lola ist ziemlich verschwitzt. Ihr Oversize T-Shirt klebt ihr an der Brust, was verdammt heiß aussieht. Verdammt Luca. Reiß dich zusammen.
Ich lasse die beiden noch vor mir ins Haus gehen und folge dann. Nach einer schnellen Dusche bin ich startklar und mache mich auf den Weg zum Auto. Erstaunt bleibe ich stehen. Lola wartet dort auf der Beifahrerseite. "Hey, hast du Angst, dass ich es wieder verkacke?" Witzel ich. "Ich wollte nur sichergehen, dass die Kids heute nicht warten müssen." Erklärt sie zickig. "Fährst du also mit?" Grinse ich breit. "Ja. Wir müssen Mathilda von einer Freundin abholen. Sie hatte schon eher Schluss. Das findest du sonst nicht." Erklärt sie bissig. Man diese Frau.
Beschwingt steige ich ein und öffne meine neue *Lola* Playlist am Handy. Nachdem ich mein Handy gekoppelt habe, ertönen bereits die ersten Töne von Taylor Swift. Verwundert schaut Lola mich an. "Manche Lieder sind gar nicht so schlecht." Lüge ich. Ich höre es wirklich nicht gerne, aber wenn sie es mag. *Man will sie bedingungslos glücklich machen* schweben mir Enzo's Worte im Kopf herum. Fuck. Das ist es wohl. Breit grinsend schaue ich sie an. Als ich merke, dass Lola mich verwirrt anstarrt, lenke ich meine Aufmerksamkeit wieder aufs Autofahren. Ich bin echt am Arsch....
Nachdem wir die Jungs eingesammelt haben, holen wir noch Mathilda ab. Ihre Freundin wohnt echt am Arsch der Heide. Es war also nicht gelogen, dass ich es nicht gefunden hätte. Zusammen geht es wieder nach Hause. Alle wollen gleichzeitig von ihrem Tag erzählen und es herrscht pures Chaos im Auto. Aber Lola bleibt ruhig und scheint jedem zuzuhören. Sie ist einfach toll.
Zuhause angekommen, passieren wir gerade das Tor, als Umberto uns aufhält. Was hat er denn? "Hallo Lola. Wie geht's dir?" Wendet er sich an meine Beifahrerin. "Gut. Danke." Kichert sie verlegen. Warum zu Hölle kichert sie. "Nochmals danke für die leckeren Muffins. Ich habe was für dich. Warte kurz." Sagt er und verschwindet zu dem kleinen Wachhäuschen. Zurück kommt er mit einem kleinen Blumenstrauß. Ziemlich bunt für meinen Geschmack. "Bitteschön. Als kleines Dankeschön...." Lächelt er. Seit wann lächelt Umberto? "Ich mmmh.." Beginnt er und kratzt sich am Kinn. "Ich wollte fragen, ob wir... Also ob ich dich mal zum Essen einladen darf?" Fragt er dann tatsächlich. Mir fällt die Kinnlade runter und Riccardo und Louis grölen laut los, verstummen aber sofort nach einem bösen Blick von Lola. Mit hoch rotem Kopf schaut sie wieder zu Umberto. "Mmmh. Danke für die Blumen und die Einladung. Mmmh... Gerne gehe ich mit dir Essen." Stammelt sie verlegen. Verdammt. Warum sagt sie zu? Wütend schaue ich zwischen den beiden hin und her. "Können wir jetzt fahren?" Grätsche ich dazwischen. "Eh ja klar." Sagt Umberto. "Also ich hab um 19 Uhr Schluss. Wie wäre es dann?" Fragt er schnell. Lola nickt. "Sehr gerne." Antwortet sie und ich gebe Gas. "Ich hol dich ab." Hören wir ihn noch brüllen. Wütend umklammere ich das Lenkrad und fahre in einem Affenzahn die Einfahrt hoch. "Alter. Mach mal langsam." Ruft selbst Riccardo von der Rückbank. Aber das ist mir scheiß egal. Mein Magen hat sich verkrampft und ich muss einfach aus dem Auto raus. Diesmal bin ich derjenige, der aus dem Auto flüchtet. Wütend nehme ich zwei Stufen der Treppe auf einmal und lasse meine Zimmertür laut ins Schloss knallen. "So eine Scheiße." Brülle ich und schieße meine Sneakers durchs Zimmer. Warum zur Hölle tue ich mir das alles an? Vorher, mit belanglosen Ficks war das Leben doch auch ganz schön.
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Der Mafiaprinz
RastgeleDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...