Teil 105

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Luca

Wao. Lola ist wirklich der Hammer. Sie ist offen für Neues, auch wenn ich ihre Angst spüre, will sie es probieren. Ich werde sie nicht überrumpelt und wir haben auch alle Zeit der Welt.

Eng umschlungen schlafen wir vor dem Kamin ein. Wir waren einfach du faul, um ins Schlafzimmer zu gehen. Am Morgen schläft meine Süße noch friedlich und ich schleiche mich schnell raus. Ich nutze den Weg zum Bäcker, um eine Runde zu joggen. Als ich wieder zurück bin, schläft Lola noch immer. Leise versuche ich ein kleines Frühstück zuzubereiten, was sich mit einem Arm ziemlich schwierig herausstellt. Daher klappert es etwas mehr und Lola wacht langsam auf. Sie räkelt sich verführerisch zwischen den ganzen Kissen und lächelt mich zuckersüß an. "Guten Morgen." Nuschelt sie verschlafen. "Guten Morgen meine Süße." Erwidere ich und reiche ihr eine Tasse Cappuccino. Mit leuchtenden Augen nimmt sie diesen entgegen. "Gut geschlafen?" Frage ich und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. "Mmmh. Die erste Nacht ohne Alpträume." Gesteht sie. "Na dann müssen wir wohl immer hier bleiben." Albere ich rum. Lola blickt sich nachdenklich um. "Hier ist es wirklich schön. Könnte mir gefallen." Sagt sie leicht hin. Das ist dann wohl meine Chance. "Und was ist mit New York? Gefällt es dir dort auch?" Will ich wissen und spüre wie mein Herz nervös zu flattern beginnt. Lola starrt in den erloschenen Kamin. Gerade denke ich schon, dass ich keine Antwort bekomme, da atmet sie tief durch. "Ich weiß es nicht. Es ist alles so groß und laut... Ich fühle mich mit all den Menschen unwohl. Keine Ahnung. Aber erstmal mache ich mein Au-Pair Jahr zuende, bevor ich mir darüber Gedanken mache." Erwidert sie schulterzuckend. Fuck. Was mach ich jetzt? "Aber du weißt schon, dass ich in New York wohne und nicht in Italien?" Frage ich energischer. Lola schaut mich skeptisch an. Mist der Tonfall war zu viel. "Lass mich das Jahr fertig machen, dann können wir ja schauen, ob wir zusammen nach New York gehen." Versucht sie sich an einen Kompromiss. Und ich Idiot sitze da und nicke wie so ein Wackeldackel. Du hast es mal wieder verkackt. Warum fällt es mir so schwer?

Nachdem wir gefrühstückt haben, schlendern wir ein wenig durch den kleinen Ort und bummeln durch die Geschäfte. Währenddessen können wir die Finger einfach nicht voneinander lassen. Sie macht mich wahnsinnig und ich küsse sie bei jeder Gelegenheit. Wir würden sogar aus dem kleinen Souvenirladen rausgeschmissen, weil es zu heiß her ging. Am Nachmittag setzen wir uns in ein kleines Café. Zum Glück ist es nicht so überlaufen, da die Hauptsaison schon vorbei ist. So haben wir unsere Ruhe. Naja fast. Diese blöde Kellnerin ist ziemlich nervig. Von Anfang an glotzt sie nur mich an. Und als ob das nicht richtig, tätschelt sie tatsächlich meinen Arm und fragt nach meiner Bestellung. Wütend mache ich sie drauf aufmerksam, dass meine Freundin ebenfalls am Tisch sitzt. Daraufhin schenkt sie Lola einen ziemlich miesen Blick.

"Baby. Ignorier diese Tante einfach." Versuche ich Lola zu beruhigen. Sie säufzt schwer. "Ich muss wohl lernen, damit zu leben. Ich kann mich ja nicht mit jeder Frau duellieren, die dich abgräbt." Sagt sie sarkastisch aber ihre Augen zeigen so viel Traurigkeit. "Süße. Ich liebe dich. Ich will keine andere." Rufe ich ihr ins Gedächtnis. Lola schweigt und rührt gedankenverloren in ihrem Cappuccino. "Wie viele Frauen waren es?" Platzt es plötzlich aus ihr heraus und ich erstarre in meiner Bewegung. Ich ziehe scharf die Luft ein.  "Spielt das eine Rolle?" Entgegne ich ihr. "Ich möchte es gerne wissen. Ungefähr." Sagt sie mit fester Stimme, meidet aber meinen Blick. "Puh. Keine Ahnung. Viel zu viele und alle waren sowas von unbedeutend." Erkläre ich, denn ich habe wirklich keine Ahnung. Sie schnaubt. Ist wohl nicht die Antwort, die sie hören wollte. "Und wie lief das so ab... Also wenn du und Levi... Also naja. Wenn ihr ein Mädchen geteilt habt." Fragt sie und knibbelt nervös an ihrem Finger. Noch immer schaut sie mich nicht an. "Lola...." Stöhne ich frustriert. "Was bezweckst du damit? Es ist Vergangenheit." Versuche ich ihr klar zu machen. "Sag es einfach. Bitte." Fleht sie und ihre Stimme klingt so verletzt. Ein riesen Kloß bildet sich in meinen Hals. Ich atme tief durch und schaue in den Himmel. "Wir haben meist die Mädels in Club kennengelernt und mit in VIP Bereich genommen. Da hat dann meist einer die Initiative ergriffen und irgendwie ergab dann eins das andere." Erkläre ich so wage wie möglich, denn ich sehe Lola an, wie sie kämpft. "Und...haben Levi und du... Also habt ihr auch miteinander...." Fragt sie schüchtern und ich lache auf. "Nein. Niemals. Es ging immer um die Frau." Antworte ich ehrlich. "Und... Ihr habt sie zusammen oder nacheinander... Und habt euch dabei zugesehen?" Bohrt sie weiter. Fuck. Ich weiß gerade nicht ob ich wütend sein soll oder stolz auf Lola, dass sie das Thema anspricht. "Alle Varianten.... Mal so mal so." Gestehe ich und Lola bekommt große Augen. Jetzt muss ich doch Schmunzeln, denn ihr Ausdruck im Gesicht ist einfach zauberhaft. "Oh. Okay." Ist ihre einzige Reaktion.

Lola bleibt eine ganze Zeit still und wirklich völlig in ihren Gedanken vertieft. Auf dem Weg zum Strandhaus zurück durchbricht sie die Stille. "Also.... Wenn ich dir nicht genüge... Dann sag es mir bitte vorher. Ich möchte nicht, dass du hinter meinem Rücken deine Phantasien auslebst." Presst sie hervor und ich bleibe augenblicklich geschockt stehen. "Baby, was redest du denn da? Wieso solltest du mir nicht genügen?" Will ich wissen und ziehe sie eng an mich. Noch immer weicht sie meinem Blick aus und knabbert verlegen an ihrer Unterlippe. "Hey, schau mich an." Bitte ich sie, lege meine Hand an ihr Kinn und hebe es an, sodass sie mich anschauen muss. "Wie kommst du darauf? Du bist mir genug. Ich liebe es mit dir zu schlafen." Wispere ich nun leise. In ihren Augen tobt ein Sturm. "Aber die anderen Frauen... " Stammelt sie und ich unterbreche sie indem ich sie Küsse. "Sind mir egal." Sage ich schließlich. Dabei kommt mir ein Gedanke. "Hast du deswegen zugestimmt, ob wir es mal anal probieren?" Frage ich nun. Ihre Augen werden groß. Fuck. Sie fühlt sich doch gedrängt. "Baby. Bitte. Ich will nicht, dass du dich zu irgendwas gedrängt fühlst. Wenn du Sachen nicht ausprobiert willst, ist das vollkommen in Ordnung. Ich liebe den Sex den wir haben." Erkläre ich und sehe bereits die ersten Tränen aufblitzen. "Nicht weinen, Süße." Sage ich und bin ehrlich mit der Situation überfordert. Daher schließe ich sie einfach in meinen Arm und halte sie.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt