Teil 48

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Lola

Als ich am Morgen aufwache, bin ich alleine. Das bittersüße Gefühl von gestern Abend schleicht sich sofort wieder ein. Dieser Erfahrung, Luca so zu reizen, dass er die Kontrolle verliert, war der Wahnsinn. Ihn so zu spüren, hat mir so viel Selbstvertrauen gegeben. Aber um so härter war der Aufprall nach diesem Höhenflug. Er ist ohne ein Wort gegangen. Erst ins Bad und dann komplett. Während ich darüber nachdenke, kämpfe ich mit den Tränen. War es das jetzt? Was denkt Luca von mir? Will er mich jetzt nicht mehr? Denkt er, ich bin leicht zu haben oder hat es ihm so wenig gefallen, dass er reiß aus nimmt und sich jemand Erfahreneres sucht. Mist. Ich bin so in den Gedanken vertieft, dass ich das Klopfen gar nicht höre. Es ist der Doc. "Guten Morgen! Wie geht's dir heute?" Fragt er mit fröhlicher Stimme. Tja wie geht es mir. Meinem Herz geht es beschissen, aber der Rest.... "Ganz okay." Nehme ich den Mittelweg. Er schaut mich skeptisch an, sagt aber nichts. Franci führt routinemäßig alle Untersuchungen durch und scheint recht zufrieden zu sein. "Hast du Schmerzen? Brauchst du noch Tabletten?" Erkundigt er sich. Wenn die gegen Herzschmerz helfen, nehme ich eine ganze Packung, will ich am liebsten sagen. "Nein. Ich denke es geht so. Ich bin nur noch so müde." Lüge ich, um nicht wieder Smalltalk zu halten. Er scheint meinen Wink zu verstehen und verabschiedet sich wieder. "Wenn du was brauchst, du hast ja meine Nummer. Achte drauf, dass du viel trinkst und regelmäßig isst. Dein Körper muss zu Kräften kommen." Lächelt er freundlich und verschwindet wieder. Der ist ja lustig. Regelmäßig essen. Ich kriege kaum einen Bissen runter. Außerdem habe ich doch genug Reserven.

Ich sitze in meinem Bett und schaue aus dem Fenster. Die Sonne scheint und ich würde jetzt viel lieber an der frischen Luft sein. Ob die Kids wieder in der Schule sind? Und was ist mit meiner Familie? Ich kann mir zwar denken, dass sie eliminiert wurden, aber ich möchte es gerne einmal hören. Dann kann ich endlich abschließen, sie vergessen und neu anfangen.

Ich schrecke auf, als sich etwas neben mir bewegt. Nicht etwas.... Luca. Wo kommt der denn plötzlich her? Wie von einem anderen Stern, starre ich ihn wohl an. Denn er schaut auch mich irritiert an. "Was ist los?" Frage er daher und ergreift meine Hand. "Ich habe was falsch gemacht, oder? Du warst einfach weg." Platzt es verletzt aus mir heraus. Luca zuckt merklich zusammen und er sieht so bedrückt aus, wie ich mich fühle.

"Baby.." Sagt er sanft und setzt sich zu mir aufs Bett. "Du hast nichts falsch gemacht. Ich bin der Idiot, der dich dazu gezwungen hat....und ich habe ein schlechtes Gewissen." Stammelt er und ich verstehe nur Bahnhof. Er mich gezwungen? Ich habe mich doch eher aufgedrängt. "Wieso gezwungen? Ich wollte das... Aber ich habe Angst, dass du mich jetzt für eine Schlampe hälst." Gebe ich leise zu. Luca lacht nun auf, was mich irgendwie irritiert und verletzt. "Ich halte dich sicher nicht für eine Schlampe. Du bist der Wahnsinn. ES war der Wahnsinn. Ich liebe dich. Ich hatte einfach nur Angst, dass es für dich zu schnell ging und du dich gedrängt fühlst." Erklärt er und nun bin ich es die herzhaft lacht. Oh Mann. Wir machen uns das Leben unnötig schwer. 

"Also... Wenn es dir gefallen hat.... Wiederholen wir es bald?" Frage ich ohne weiter drüber nachzudenken. Scheiße. Wie peinlich. Ich merke, wie mir das Feuer in die Wangen schießt. "Oh Baby. Du weißt gar nicht, was du mit diesem Blick bei mir anstellst.... Wir wiederholen und testen neue Sachen, ganz wie du willst und wann du dich dazu bereit fühlst." Raunt er mir so verführerisch zu, dass ich in diesem Moment zu allem bereit wäre. Der darauffolgende Kuss gibt mir den Rest. Es ist das reinste Feuerwerk und ich weiß, dass ich diesem Mann hoffnungslos verfallen bin.

Unser Kuss ist so intensiv und so erotisch, dass ich ganz vergesse, wo wir sind. Ich nehme Luca am Kragen und ziehe ihn mit mir aufs Kissen, so dass er auf mir landet. Seinen Körper auf mir und ihn vollkommen zu spüren, ist einfach wunderschön. Noch immer kann ich es nicht glauben, dass er mich will. Ein bombastisches Feuerwerk explodiert in meinem Körper, als Luca sanft, aber bestimmend seine Zunge in meinen Mund schiebt. Er leckt vorsichtig und suchend über meine Zähne, bis sich unsere Zungen treffen. Booom. Eine Explosion durchflutet mich, was die Untertreibung des Jahrhunderts ist. Luca reibt unbewusst mit seinem Unterleib über meine Scham. Verdammt, das ist schon der Wahnsinn, wie wird es erst wenn.... Ah... Ein Keuchen einfährt unbeabsichtigt meine Kehle und Luca knurrt in meine Mund.

Plötzlich hören wir ein Räuspern neben uns und wir fahren erschrocken auseinander. "Wie ich sehe, habt ihr alles geklärt." Grinst Enzo breit und ich suche das nächste Loch, in das ich kriechen kann. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Luca richtet sich und seinen Schritt und grinst Enzo locker an. "Jupp. Haben wir." Was Enzo noch breiter grinsen lässt. Er weiß von gestern Abend. Luca hat es ihm gesagt. Oh Mann. Kann es noch peinlicher werden. Am liebsten würde ich mich unter der Bettdecke verstecken, aber das wäre dann wohl Kindergartenniveau.

Enzo räuspert sich nochmals. "Da wir das jetzt geklärt haben, würde ich gerne mit dir sprechen. Wenn du dich fit fühlst." Sagt er nun streng und geschäftsmäßig. Oh oh. Was passiert jetzt? Schmeißt er mich raus? Ängstlich schaue ich zu Luca, der es zu spüren scheint und meine Hand ergreift. "Alleine." Fügt Enzo hinzu. Meine Hände werden schwitzig und ich bekomme Panik. "Nein ich bleibe." Entgegnet Luca Selbstbewusst. Wao, verdammt sexy. Scheiße. Reiß dich zusammen. "Lola?" Fragt Enzo mich und bittet wahrscheinlich um mein Einverständnis. "Ja. Bitte. Er soll bleiben." Sage ich daher schnell. Enzo nickt und zieht sich einen Stuhl ans Bett. Stöhnend lässt er sich darauf nieder. "Also, wir sollten wohl über die Entführung und deine Familie reden...." Beginnt er unheilvoll und ich würde am liebsten meine Beine in die Hand nehmen und rennen.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt