Luca
Endlose Stunden sitzen ich hier in dieser völlig überteuerten Suite. Diese Wartezeit macht mich wahnsinnig. Immer wieder schaue ich auf mein Handy, ob Roxana sich gemeldet hat. Doch bis auf Lola hat mir niemand geschrieben. Sie macht sich Sorgen. Zurecht. Doch ich kann ihr im Moment nicht antworten, daher lasse ich die Nachricht auf ungelesen. Meine süße Lola, bald ist es vorbei und wir können heiraten und endlich glücklich werden. Ich freue mich schon riesig auf die Hochzeit und vor allem auf die Hochzeitsnacht und auf die Hochzeitsreise. Denn die werde ich sicherlich nicht ausfallen lassen. Komme was wolle.
Plötzlich klingelt das Festnetz. Es kann nur der Concierge sein, der mich mit einem dreimaligen Klingeln über Roxana's Ankunft informiert. "Es geht los." Rufe ich durch die geschlossene Tür. Nervös tigere ich im Zimmer auf und ab. Es würde mich nicht wundern, wenn ich auf diesem schicke rote Teppich mit goldenen Fäden Laufrillen hinterlasse.
Ganz ruhig. Es wird alles gut gehen. Gleich liege ich bei Lola im Bett und diese Geschichte kann aus unserer Erinnerung verschwinden. Als es dann schließlich klopft, kontrolliere ich nochmals meine Waffe, die in meiner Hose steckt und atme tief durch.
Als ich die Tür öffne, steht eine völlig ramponierte Roxana vor mir. Kein bisschen ist mehr von ihrer alten Fassade zu sehen. Kein Makeup, die Haare strähnig und unfrisiert. Trotz der
Designerkleidung, welches übersät von Flecken ist, ist nichts mehr von der alten elitären Roxana übrig. Fast könnte sie einem leid tun. Ich schlucke meine Wut hinunter und lächel sie freundlich an. "Roxana. Wie geht es dir und dem Baby?" Frage ich und bitte sie mit einer Handbewegung hinein."Ach Luca ich bin so froh, dass du zur Einsicht gekommen bist." Säuselt sie und wirft sich mir an den Hals. Erschrocken stoße ich die Luft aus den Lungen. "Komm doch erstmal rein und wir reden. Möchtest du was Trinken oder Essen?" Frage ich, denn sie sieht wirklich abgemagert aus. Es wäre nicht gut fürs Kind. Doch sie winkt ab. "Also. Du hast dich von dieser Tonne getrennt?" Will sie nun Wissen und ihr Tonfall ist wieder der alte herablassende Ton wie immer. "Nenn sie nicht so." Platzt es aus mir heraus und sofort bereue ich meinen Ausbruch. Aber wenn Lola jemand so beleidigt, sehe ich rot. "Ich nenne sie, wie ich will." Zischt Roxana und setzt sich nun gerade hin. Ist das ganze Verwahrlosungsding nur Fake? Skeptisch ziehe ich die Augenbraue hoch. "Naja. Ist ja auch egal. Hauptsache wir sind jetzt eine Familie." Sagt sie nun wieder etwas unsicherer. "Mmmh." Knurre ich. Meine Deckung bröckelt, denn ich könnte gerade ausflippen. Familie. Nie im Leben. Kurz bin ich von meinen Gedanken abgelenkt, da wirft sie sich quasi auf mich. Kurz bevor sie mich küsst, kann ich sie mit meinen Händen an ihren Schultern abfangen. "Hör auf." Zische ich sie an. Wie eine Furie springt Roxana auf und beginnt hemmungslos zu weinen. Völlig irre rennt sie durchs Zimmer und wirft Blumenvasen und Pflanzen nach mir. "Du elender Bastard. Du hast mich angelogen. Du hast dich nicht getrennt. Du hast einen Knutschfleck und riechst nach dieser Schlampe." Schreit sie außer sich.
Den fliegenden Gegenständen ausweichend, versuche ich sie an den Armen zu fassen zu bekommen. "Roxana. Beruhige dich. Wir müssen doch noch so viel besprechen. Ich will doch mit dir zusammen sein." Lüge ich. Doch sie dreht vollkommen durch. Sie schreit und prügelt auf mich ein. Aus dem Augenwinkel sehe ich Dad und Giovanni, die ins Zimmer stürmen. Ich schaue kurz zu Dad, um ihn zu signalisieren, dass sie sich zurück halten sollen, da durchfährt mich ein beißender Schmerz in meiner Hüfte. "Fuck." Schreie ich und sehe zu Roxana. Mit einer völlig irren Miene schaut sie mich an. In der Hand hält sie ein Butterfly Messer und setzt es bereits zum nächsten hieb an. Dann ertönt ein Schuss. Roxana's Bewegung erstarrt und ihr Blick wird trüb. "Luca." Keucht sie und bricht vor meinen Füßen zusammen. "Fuck. Mein Baby." Brülle ich aus voller Kehle und lasse mich neben Roxana fallen. Giovanni ist direkt bei mir und fühlt ihren Puls. Ich muss ihn gar nicht anschauen, um zu wissen, dass sie Tod ist. Sie und mein Baby. Geschockt sitze ich dort und trauere um mein vielleicht Baby, welches jetzt keine Chance auf Leben bekommt. Giovanni der ebenfalls neben Roxana kniet, hebt plötzlich ihre mit Blut durchtränkte Bluse an. "Was soll das?" Fahre ich ihn an. Er bedeutet mir mit den Augen auf Roxana's Bauch zu schauen. Will er mich quälen? Letztendlich folge ich seiner Aufforderung und mir bleibt die Spucke weg. "Eine Attrappe?" Wispere ich. "Jupp. Sie war gar nicht schwanger." Formuliert Giovanni das Offensichtliche. Jetzt ist auch Dad bei mir. "Komm Luca. Du musst verarztet werden. Ich habe bereits die Jungs und Roxana's Vater informiert." Erklärt er ruhig.
Erst jetzt werde ich mir meiner Schmerzen erst wieder bewusst. Fuck, es tut verdammt weh. Giovanni lenkt das Auto schnell durch die dunkle Stadt. Ich presse meine Wunde mit meiner Jacke zu.
Kaum sind wir Zuhause, kommt Mum auf mich zu. "Ins Wohnzimmer." Sagt sie und rennt bereits vorweg. Gestützt von Giovanni lasse ich mich aufs Sofa nieder, wo Mum bereits im Arztmodus auf mich wartet. "Wo ist Lola?" Frage ich Mum. "Sie ist oben und schläft." Erklärt sie und säubert meine Wunde. Scheiße tut das weh.
Doch dann höre ich sie. Meine Süße. Dad versucht sie noch vorzubereiten, aber Lola kommt natürlich sofort zum Sofa gestürmt. Meine schöne Verlobte ist kreidebleich und weint stumme Tränen. Auch wenn ich gerade die Augen vor Schmerzen zusammenkneifen will, halte ich den Blickkontakt zu Lola. Sie soll sehen, dass es mir gut geht.
Anschließend werde ich nach oben ins Bett verfrachtet. Erst dann sind Lola und ich alleine. Ich kann es nicht mehr abwarten und muss endlich ihre Lippen auf meinen spüren. Vorsichtig küsst Lola mich, doch das reicht mir nicht. Mein Adrenalin saust noch durch meine Venen und die Schmerzmittel meiner Mum tun ihr übriges. Daher wird unser Kuss auch immer wilder. Fuck. Ich würde sie jetzt tatsächlich gerne spüren. Aber dazu werde ich Lola wohl nicht überreden können.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...