Teil 166

79 11 2
                                    

Lola

Der nächste Morgen beginnt hektisch. Stella weckt mich ziemlich früh, damit ich duschen und frühstücken kann. Während ich meinen Cappuccino trinke, denke ich immer wieder an letzte Nacht. Luca's heißen sexy Körper, die Erregung in seinem Augen und sein bestes Stück, das in seiner Hand pulsiert hat. Verdammt. Ich spüre, wie mir die Röte in die Wangen schießt. "Ich weiß, was ihr letzte Nacht getrieben habt." Höre ich Sam neben mir kichern. Erschrocken fahre ich hoch. Sie zwinkert mir zu und beißt herzhaft in ihr Croissant.

Nachdem ich meine Tasche gepackt habe, machen wir uns auf den Weg. Da keine Gefahr mehr von Roxana ausgeht, fahren wir nun doch alle mit dem Auto. Ich sitze mit Stella, und Sam im Auto, während dieser Luigi uns fährt. Alle unterhalten sich ausgelassen nur ich schaue still aus dem Fenster. Ein wenig Wehmut überkommt mich, da meine Mutter nicht dabei sein kann. Aber ich habe so viele tolle Frauen um mich, dass ich nicht lange traurig sein kann.

Wir fahren fast drei Stunden, da der Verkehr zwischenzeitlich zum Erliegen kommt. "Ist Luca auch schon unterwegs?" Frage ich Stella. "Sie fahren gleich erst los. Luca braucht mit seinem Anzug nicht so lange." Witzelt Stella. Luca im Anzug. Wie er wohl aussieht. Bereits auf der Gala sah er schon verdammt sexy aus. Ich kann es kaum erwarten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir am Haus an. Kaum, dass ich ausgestiegen bin, schwappt mir die kühle Meeresbrise entgehen. Sie macht sofort den Kopf frei. Es ist einfach traumhaft schön. Von Weitem sehe ich bereits einen Torbogen, der mit Pampasgras und weißen Rosen geschmückt ist. Im Haus angekommen, beginnt das Chaos. Die Visagistin ist bereits da und wuselt um mich herum. Sam reicht mir ein Glas Champagner, für die Nerven, aber ich bekomme keinen Schluck runter. Eigentlich hätte ich jetzt gerne Luca's Stimme gehört, aber ich habe keine Ahnung wo mein Handy ist.

Claire kommt mit meinem Kleid herein. "Bereit?" Fragt sie lächelnd und ich nicke strahlend. Gleich ist es soweit und Luca und ich werden heiraten. Von draußen höre ich bereits die ersten Gäste ankommen. Luca hat natürlich seine Kumpels eingeladen und ich habe Lisa und Victoria sowie Greg eingeladen. Anscheinend ist Greg auch Lisa's Begleitung. Ich freue mich riesig für die beiden.

Nachdem ich in dieses wunderschöne Kleid geschlüpft bin, stehe ich vorm Spiegel. Die Mädels sind bereits vorgegangen, denn ich wollte einen Moment für mich. Ich betrachte mich von allen Seiten. Wao. Ich gefalle mir. Dass ich mal in einem Brautkleid stehe und so aussehe, hätte ich nie zu träumen gewagt. Plötzlich klopft es an der Tür. "Alles gut bei dir? Wenn du bereit bist, kann es losgehen." Ertönt Enzo's tiefe Stimme. Ich habe ihn gebeten, dass er mich zum Altar führt und er hat es mit einer Träne im Auge zugesagt. Er ist irgendwie in der Zeit eine Art Vater geworden. Vielleicht auch eher ein guter Freund. Obwohl ich ihm zunächst hintergehen sollte, hat er es mir nie übel genommen. Im Gegenteil, er stand immer hinter mir und hat mich in allem unterstützt. Ich denke, das macht einen guten Vater aus.

Nachdem ich mehrfach durchgeatmet habe, harke ich mich bei ihm ein. Im Wohnzimmer warten die Kids bereits. Die Jungs in schicken hellblauen Anzügen und die Mädels in rosa Tüllkleidern. Ganz Prinzessinnen like, so wie sie es sich gewünscht haben. "Wao. Ihr seht toll aus." Wende ich mich an die Kids. "Und du siehst wunderschön aus. Wie eine Prinzessin." Erklärt Mathilda und läuft mir in die Arme. "Oh ich finde ihr seid die wahren Prinzessinnen." Lache ich und zwinkere Luna zu, die kichernd auf Claire's Arm ist. Claire laufen einige Tränen hinunter. "Mein Gott Lola. Schau dich nur an. Du bist eine wunderschöne, starke und selbstbewusste Frau geworden. Wir könnten nicht stolzer sein." Schnieft sie und wird in Enzo's Arm gezogen. Als die Verandatür aufgeht, steckt Sam den Kopf durch. "Mmmh. Seid ihr so weit. Der Bräutigam wird ziemlich unruhig." Lacht sie und ich spüre, wie Sam's Augen kurz über meinen Körper huschen. Aber schnell blinzelt sie und der Moment ist vorbei. Die Kids setzen sich mit Claire in Bewegung und Enzo führt mich auf die Veranda. Von dort kann ich die ganze Szenerie beobachten. Den Sandweg zwischen den Dünen entlang säumen Unmengen an Kerzen. Unsere Gäste sitzen vor dem Bogen und unterhalten sich noch entspannt. Mein Blick geht weiter und ich kann Luca erkennen, der nervös auf seine Uhr schaut. So ungeduldig, Baby. Würde ich ihm am liebsten zurufen, aber ich unterdrücke den Drang. "Bereit?" Fragt Enzo und überreicht mir den Brautstrauß, der ebenfalls aus weißen Rosen und Pampasgras besteht. Ich nicke und kann mir das breite Grinsen nicht verkneifen. Zusammen gehen wir den Weg entlang. Meine Schuhe habe ich vorsorglich einfach ausgelassen. Es sieht eh keiner unter dem Kleid und es ist wesentlich einfacher durch den feinen Sand zu laufen.

Luca's Kopf fliegt hoch, als Levi ihn mit einem Stoß an den Arm auf uns aufmerksam macht. Mein Körper beginnt unter Luca's eindringlichen Blick zu kribbeln und Tausende Schmetterlinge fliegen wild in meinem Bauch umher. Nun setzt Musik ein. *Lovestory* von Taylor Swift. Ich muss schmunzeln, dass Luca das Lied wieder gewählt hat. Es ist einfach mein absolutes Lieblingslied und wenn es bei uns keine Lovestory ist, bei wem dann?

Während Enzo und ich durch den Gang zu Luca und dem Pfarrer schreiten, liegt mein Blick starr auf Luca. Er sieht wahnsinnig gut aus in seinem beigen Dreiteiler. Natürlich hat er auf eine Krawatte verzichtet, was ich auch überhaupt nicht schlimm finde. Kaum bei ihm angekommen, muss ich mich zusammen reißen ihn nicht sofort zu küssen. Wissentlich zwinkert Luca mir zu, er erkennt ganz genau meine Gedanken. "Wehe du verkackst es. Ich habe Leute, die dich verschwinden lassen." Knurrt Enzo ihm halb zum Spaß, halb ernst zu, als er meine Hand in Luca's legt. Grinsend schauen wir uns an. "Das wird nicht passieren." Antworten Luca und ich gleichzeitig. Denn es stimmt. Ich weiß es. Ich weiß, dass er mich immer lieben wird.

Nachdem auch der Pfarrer gefragt hat, ob es losgehen kann, beginnt er mit seiner Rede. Ich bekomme kaum etwas mit, so überwältigt bin ich von der Situation. Passend zur Frage aller Fragen schaltet sich mein Gehirn wieder ein. "Ja ich will." Höre ich Luca dem Pfarrer antworten. Kaum, dass der Pfarrer mir die Frage stellt, platzt es aus mir heraus. "Und wie ich will." Die Gäste lachen und Luca schüttelt belustigt den Kopf. Aber es ist nunmal die Wahrheit, ich kann es kaum erwarten.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt