Lola
Ich habe es getan. Ich ziehe nach New York. Heute ist mein letzter Tag in Italien und ich bin wirklich traurig. Jedoch freue ich mich auf den Neuanfang. Zunächst werde ich einige Wochen auf Lesereise sein. Quer durch die USA und sogar Auftritte in Talkshows. Kann man es fassen. Die kleine schüchterne Lola in Talkshows. Verdammt.
Lisa bleibt an meiner Seite und nun habe ich auch eine Managerin. Die begleitet mich auf die Lesereise. Anna ist eine taffe Geschäftsfrau, die sich durchsetzt. Das was sie will, kriegt sie auch. Ziemlich beeindruckend und angsteinflößend gleichzeitig.
Gerade versuche ich mich von den Kids los zu reißen. "Lola. Wir wollen nicht, dass du gehst." Sagt Mathilda mit Tränen in den Augen. Selbst die Jungs sehen sehr traurig aus. "Hey. Ihr könnt mir immer schreiben und ich komme euch bestimmt mal besuchen." Antworte ich mit einem riesen Kloß im Hals. "Oder wir kommen dich besuchen, wenn wir bei Luca und Tante Claire und Onkel Enzo sind." Antwortet sie. Bei Luca's Namen spüre ich noch immer ein Stich in meinem Herzen. Verdammt hört das denn nie auf?
"Das ist auch eine tolle Idee. Dann gehen wir zusammen im Central Park Enten füttern." Überspiele ich meinen Schmerz. Claire zieht mich in eine Umarmung. "Du bist immer ein Teil der Familie." Flüstert sie und ich spüre Tränen meine Wangen hinunter laufen. Auch Enzo umarmt mich. "Wenn du je was brauchst. Zögere nicht." Flüstert er. Auch die restliche Verabschiedung läuft nicht besser. "Die kleine Lola geht in die große Welt." Kommentiert Vito mit einer dicken Umarmung. "Wenn du Ärger mit Typen oder so hast, ruf an, ich komme." Sagt Mick. "Ich bin stolz auf dich. Leb dein Leben, du hast es sowas von verdient." Lächelt mich Rosa mit Tränen in den Augen an. "Oh mein Gott. Ihr macht es mir echt schwer." Schlurze ich.
"Wir kommen dich bald besuchen." Ruft Claire noch, ehe ich die Wagentür schließe. Ich wollte den ganzen Abschied am Flughafen nicht, daher habe ich Mario gebeten mich zu fahren. "Startklar, Prinzessin?" Lächelt er mich an. Ich nicke.... Auf in ein neues Leben.
Der Flug war diesmal lang. Leider hatte ich diesmal keinen netten Sitznachbarn. Es war ein älterer Herr, der die ganze Zeit geschnarcht hat. Aber gut das ich Taylor auf den Ohren habe. Als *Welcome to New York* kommt, muss ich schwer schlucken. Seit meinem Flug mit Luca und seiner Familie habe ich das Lied gemieden. Aber ich will es nicht mehr ausblenden. Es ist eine Erinnerung. Eine schöne, trotz des späteren Schmerzes.
Anna wartet am Flughafen auf mich. Heute geht es direkt los. Ich habe einen Auftritt bei Drew Barrymore, ist das zu fassen. Ich bin sowas von nervös. Doch total ohne Grund. Die Mitarbeiterin, die mich in Empfang nimmt, ist super nett. Auch Drew ist super. Sie hat mir erzählt, dass sie mein Buch liebt. Auch sie kämpft mit ihren Kilos und meint, solch einen Support hätte es schon viel früher geben müssen. Ich bin echt geflasht. Das Interview läuft super. Anna und Lisa haben bereits einige Interviews mit mir durchgespielt. Die Leute, die mich alle anstarren, sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber okay. Ich kriege es hin. Jedoch als ich nach Greg gefragt werde, gerate ich kurz aus dem Konzept. Das war so nicht geplant. Aber ich habe nichts zu verbergen. Nach unserem Kuss in Greg's Wohnung habe ich festgestellt, dass ich noch nicht so weit bin. Also stimmt es. Greg und ich sind Freunde, auch wenn er es zunächst bedauert hat. Aber anscheinend gibt es genug Frauen, die ihn trösten wollen.
Nach der Show geht es erstmal auf Reisen. Von Los Angeles, bis Washington über Seattle. Es ist alles dabei. Die Resonanz ist enorm. So viele Frauen finden sich in dem Buch wieder. Frauen, die jahrelang wegen ihres Aussehens gemobbt wurden und nun wieder Hoffnung auf die große Liebe haben. Ich fühle mich so stolz und glücklich.
"Puh. Ich bin echt froh wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen." Stöhnt Lisa, als wir in New York landen. "Ich bin mal gespannt auf meine Wohnung." Erkläre ich, denn die habe ich noch nicht gesehen. Der Verlag beziehungsweise Anna hat sich drum gekümmert.
Es ist ein kleines Appartement in Brooklyn. Ich wollte nicht sowas großes, teures. Wer weiß, ob mein zweites Buch auch so gut läuft. Denn, ich habe noch kein einziges Wort geschrieben. Obwohl ich schon Stunden über meinem Laptop saß. Vielleicht habe ICH doch die Hoffnung nach einem Happy End aufgegeben.
Völlig überwältigt trete ich in MEINE Wohnung ein. Ähnlich wie Sam's besteht diese nur aus einem Zimmer, Bad und einem süßen kleinen Balkon. Die Küche hat eine kleine Frühstück Theke. Ein kuscheliges beiges Sofa mit unzähligen Kissen. Und ein großes Kingsize Bett ist der Blickfang der Wohnung. Das und das Sofa habe ich mir online ausgesucht. Ich liebe es.
Nach einer Nacht voller Träume bin ich früh wach. Luca spuckt mir im Kopf rum. Wahrscheinlich ist es, weil ich jetzt damit rechnen muss, ihm zu begegnen.
Gegen Nachmittag geht es zu einer kleinen Buchhandlung in der Nähe des Central Parks. Diese Buchhandlung hat ein kleines Café mit angeschlossen und ich bin schockverliebt. Hier werde ich jetzt wohl öfter hinkommen.
Die Lesung läuft wie immer. Ehrlich gesagt blende ich die ganzen Zuhörer aus. Doch ich werde immer selbstbewusster und mutiger. Nach der Lesung lassen sich tatsächlich einige mein Buch signieren. Ich bin noch immer völlig baff. Gerade trinke ich einen Schluck dieses herrlichen Cappuccinos, als ein weiteres Buch über den Tisch geschoben wird. Vor schreck kleckere ich und verfluche mich dafür das beige Strickkleid angezogen zu haben. "Für wen ist die Widmung?" Frage ich ohne aufzusehen.
"Für den dümmsten Esel der Welt." Höre ich plötzlich eine mir viel zu bekannte Stimme. Mein Herz bleibt stehen und ich kann nicht atmen. Wie gebannt schaue ich auf das Buch vor mir. Wenn ich jetzt hoch schaue, dreht mein Herz wahrscheinlich komplett durch. Ich schließe die Augen und zähle bis drei. Dann wandert mein Blick hoch und ich sehe die mir viel zu vertrauten blauen Augen. "Luca." Keuche ich leise. "Hey Lola." Antwortet er ebenso atemlos. Hinter ihm werden die restlichen Leserinnen ungeduldig und sie beginnen zu tuscheln. "Was...was machst du hier?" Flüstere ich atemlos. Ein kleines schiefes Lächeln bildet sich auf seinen schönen Lippen. "Ich wollte dich sehen." Gesteht er leise. "Hey, geht es hier mal weiter?" Ruft ein junges Mädchen weiter hinten. Zack. Die Blase ist geplatzt. "Geh bitte." Zische ich ihm zu. "Können wir reden. Ich warte. Bitte." Fleht er. Da ich weiß, dass er eh nicht geht und ich hier keine Szene machen will, nicke ich. Sofort bildet sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht und er verschwindet. Nervös bringe ich die letzten Autogramme hinter mich und lächel für Selfies in die Kamera. Immer wieder geht mein Blick zu Luca. Was will er bloß?

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Der Mafiaprinz
RastgeleDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...