Lola
"Willst du wirklich mit nach New York?" Fragt Claire mich, während ich meinen Koffer packe. "Ja. Ich fliege mit. Weil ich ihm versprochen habe, dass er noch eine Chance bekommt und Stella zur Liebe." Erkläre ich, während ich mit halb auf meinen Koffer schmeiße um ihn zu schließen. Claire hilft mir dabei und sieht mir eindringlich in die Augen. "Du musst es nicht. Stella würde es verstehen. Vielleicht wäre etwas Abstand gut." Versucht sie es erneut. Doch ich bleibe stur. "Ich habe Angst ihn zu verlieren, wenn er erstmal wieder in New York bei seinen Freunden ist." Gestehe ich und spüre das vertraute brennen in den Augen. Jetzt gerade kämpfe ich nicht dagegen an. Ich lasse sie laufen. Claire sieht es und auch sie bekommt glasige Augen. "Okay. Aber wenn was ist, meldest du dich sofort." Bittet sie mich. "Klar. In zwei Wochen sind wir wie besprochen wieder da." Sage ich schnell und hebe den Koffer hoch. Verdammt schwer. Ich habe all die neuen Kleider und Schuhe eingepackt. New York ist doch noch was anderes als Palermo.
Die Verabschiedung ist für mich die reinste Hölle. Sie ist überschattet von Luca's und meinem Streit. Eigentlich geht es doch niemandem was an, aber es hat trotzdem jeder was dazu zu sagen. Als Enzo mir dann auch noch sagt, ich könnte jederzeit mit dem Privatjet zurück kommen, stockt mir kurz der Atem. An Luca's Blick sehe ich, dass er es mitbekommen hat. Doch er sagt nichts. Er schaut wie ein geprügelter Hund.
Um während des Fluges zumindest abgelenkt zu sein, entscheide ich mich spontan bei Aurora zu sitzen. Sie ist wirklich lustig und erfüllt genau den Zweck. Sie zeigt mir Unmengen an Fotos von ihren Freunden, die ich alle kennenlernen soll. Gott sie ist echt Zucker. Stella und Leonardo sitzen uns am Tisch gegenüber, während Luca sich eine Reihe nach hinten gesetzt hat. Trotzdem spüre ich immer wieder seine Blicke durch den Spalt der Sitze. Immer wenn meine Gedanken abschweifen und meine Augen glasig werden, beginnt Stella mich in Gespräche zu verwickeln. Sie erzählt von ihrer Freundin Lucy und von der Klinik. Auch über irgendwelche Shopping und Wellness Touren die wir machen werden. Ich nicke, lächel schwach und hoffe, dass es nicht zu unhöflich rüber kommt.
Als die Stewardess schließlich ankündigt, dass wir bald landen, quiekt Stella laut auf. Sie holt ihr Handy heraus und startet ein Lied. Sobald die ersten Töne erklingen, erkenne ich es. "Welcome to New York." Von Taylor Swift. Stella lacht vergnügt auf. "Oh, das hatte ich die ganze Zeit schon vor." Bei ihrer Euphorie kann ich auch nicht mehr anders und lache mit. Mit Aurora singen wir den Refrain mit und es ist wirklich befreiend.
Luca schaut ziemlich fertig über seinen Sitz hinweg zu mir. Sein Blick ist glasig. Hat er getrunken? Doch darum kann ich mich überhaupt nicht kümmern, denn Aurora reißt mich förmlich aus dem Flugzeug direkt in eine Stretchlimousine. Beeindruckt steige ich ein. Das Fahrzeug ist riesig. Darin hätten locker noch 5 weitere Personen Platz. Die ganze Fahrt hören wir in Dauerschleife das Lied und Leonardo stöhnt genervt. Luca hingegen beobachtet die Situation und schenkt mir ab und zu ein amüsiertes Lächeln. Das Lächeln das ich so sehr liebe. Ab diesem Zeitpunkt tauschen wir immer wieder Blicke aus. Seine Augen fixieren mich und ich liebe das Prickeln, das es auf meiner Haut hinterlässt.
Während wir zwischen den Wolkenkratzern hindurch fahren, starre ich mit offenen Mund und großen Augen aus dem Fenster. Plötzlich legt sich ein Arm um meine Schulter. "Gefällt es dir?" Höre ich Luca leise sagen. Ich kann gerade gar nicht antworten und nicke nur. "Ich werde dir eine persönliche Stadtführung geben." Verspricht er mir. Als ich ihn ansehe, bleibt mein Herz für einen Augenblick stehen. Seine Augen funkeln voller Liebe... Und ich glaube Reue. Ich kann nicht anders und lehne mich zu ihm rüber und küsse ihn. Himmel. Endlich. Als wir uns voneinander lösen, sehe ich wie Stella uns lächelnd beobachtet.
Die restliche Fahrt lässt Luca mich nicht mehr los. Wir schauen gemeinsam aus dem Fenster und er erklärt mir die Gegend. Als wir etwas weiter aus dem Zentrum fahren, werde ich nervös. Gleich sind wir da und ich weiß, dass Luca's bester Freund auf uns wartet. Ich würde Lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst vor der Begegnung hätte.
Luca scheint es zu spüren und nimmt meine Hand. "Ich bin bei dir." Wispert er an meine Haut, als er meine Fingerknöchel küsst. Ich nicke verlegen, doch das flattern bleibt.
Schließlich fahren wir durch eine Toreinfahrt, die, wie nicht anderes zu erwarten, von zig Wachleuten bewacht wird. Das Haus ist ziemlich beeindruckend. Es ist eine typische amerikanische weiße Villa, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Davor befindet sich ein Brunnen, um den man komplett herum fahren kann. Daneben steht ein weiteres nicht weniger schönes Haus. "Das Haus gehört Dad's rechter Hand Giovanni und dessen Frau Lucy. Sie sind Levi's Eltern." Erklärt er und ich höre an seiner Stimme, dass er sich freut wieder hier zu sein.
Nervös warte ich darauf, dass der Wagen hält. Dann kommen einige Leute aus dem Haus gestürmt. Mitten drin ein süßer Golden Retriever. "Ein Hund." Quieke ich entzückt auf. "Das ist Al. Al Capone." Erklärt Luca und mir fällt die Kinnlade runter. Die anderen sind bereits ausgestiegen und Luca drückt meine Hand. "Bereit?" Fragt er und grinst schief. Ich nicke, denn was habe ich für eine Wahl?
Kaum sind wir aus dem Auto stürmt eine Frau mit pinken Haaren und Hippie Klamotten auf mich zu, die wahrscheinlich ungefähr in Stella's Alter sein muss. Das wird dann wohl Lucy sein. "Ich fasse es nicht. Unser kleiner Luca hat wirklich eine Freundin mitgebracht." Lacht sie laut und herzlich auf. Sie ist mir sofort sympathisch. "Hi. Ja... Mmmh. Ich bin Lola. Nett Sie endlich kennenzulernen. Stella hat schon viel erzählt." Erwidere ich schüchtern. "Oh Gott. Bist du niedlich. Ich bin Lucy. Luca's Patentante." Erklärt sie. "Das ist mein Mann Giovanni." Stellt sie mir einen riesigen Typen mit wahnsinnigen Muskeln vor. Er lächelt freundlich und begrüßt mich. "Alter. Endlich." Höre ich plötzlich jemanden aus dem Haus rufen. Es kommt ein junger Mann zum Vorschein: Levi. Er sieht gut aus. Nicht so gut wie Luca aber, ganz passabel. Er trägt seine dunkel Haare verwuschelt, als ob er gerade erst aufgestanden ist. Dazu Jeans und einen Hoodie. An ihm hängt eine blöde Schönheit. Luca grinst ihn breit an und sie umarmen sich herzlich. Dieser Levi scheint mich gar nicht zu beachten. Er stellt Luca seine anscheinend neue Freundin, Sam, vor. Sie lächelt schüchtern. Sie ist auch die erste, die mich bemerkt. "Hi. Ich bin Sam. Die Freundin von diesem unhöflichen Typen." Lächelt sie freundlich. "Lola. Hi." Sage ich kurz und schaue hilfesuchend nach Luca. Er legt einen Arm um mich. "Genau. Das ist Lola. Meine Traumfrau." Erklärt er breit grinsend und mir fällt ein Stein vom Herzen. Levi hustelt gekünstelt und ich bekomme direkt Herzrasen. Aber dann zieht er mich in eine Umarmung. "Alter. Das hättest du ja mal sagen können, dass du vom Markt bist." Feixt er.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...