Lola
Die Monate vergehen wie im Flug. Noch immer pfeile ich an meinem Buch. Ja Buch. Meine persönliche Geschichte ist zu einer Love Story geworden. Claire und Rosa haben sie gelesen und sind hell auf begeistert. Ich bin mir noch immer mit dem Schluss unschlüssig und habe schon etliche Varianten geschrieben. Die Varianten schwanken zwischen Happy Ends, trauriges Ende und sogar mit dem Tod des Protagonisten. Die Variante ist entstanden, als ich wieder einmal eine Wut auf Luca bekommen habe. Leider bin ich nämlich so blöd und habe mir ein Instagram Profil angelegt und folge Luca unter dem Namen *sad_lolli*. Keine Ahnung warum. Vielleicht hoffe ich, dass er an mich denkt, wenn er seinen alten Spitznamen für mich sieht. Doch viel zu oft musste ich Storys sehen, in denen Luca mit irgendwelchen Frauen wild rum knutscht oder ihnen an die Wäsche ging. Auch Levi und Sam folge ich. Aber auch die wissen nicht, wer dahinter steckt. Ich habe zu große Angst, dass Sam es Luca sagt.
Egal. Also der Schluss ist wirklich schwierig. "Ich bin fürs Happy End." Erklärt Claire, während wir gemütlich mit Rosa zusammensitzen und einen Wein trinken. "Mmh. Vielleicht sollte das Ende offen bleiben. Dann ist noch Raum für eine Fortsetzung." Sagt Rosa und zwinkert mir zu. "Das wäre tatsächlich schlau. Die Hoffnung stirbt zuletzt." Grinst Claire. "Tja, wenigstens meine Protagonistin soll eins bekommen." Säufze ich und mir entgegen nicht die Blicke die Rosa und Claire austauschen.
Einige Wochen später ist das Buch fertig. Das Ende ist tatsächlich offen. Vielleicht habe ich auch noch Hoffnung. Darum passt es am Besten. Gerade speichere ich das letzte Kapitel und schließe den Laptop, als Enzo in die Küche kommt. "Hey, alles klar." Fragt er und ich wundere mich über seine komische Art. Er wirkt irgendwie verlegen. "Dein letzter Monat bei uns bricht an.." beginnt er und ich werde hellhörig. "Ja. Ich bin jetzt schon traurig." Erwidere ich. "Weißt du schon, was du dann machen willst?" Fragt er zögerlich. Ich schüttelt den Kopf. "Keine Ahnung. Vielleicht ein Studium. Mal schauen. Erstmal möchte ich etwas reisen." Gestehe ich. "Das klingt doch toll. Vielleicht.... Vielleicht willst du ja nach New York." Sagt er schließlich zögerlich und mir stockt der Atem. "Enzo... Ich... Ich weiß du meinst es gut, aber..." Stammel ich. "Nein. Oh Gott. Das meinte ich nicht. Scheiße. Claire, Rosa helft mir doch mal." Ruft er plötzlich in die Luft. Hinter der Tür stehen die beiden und kichern wie zwei Teenager. Verwirrt starre ich sie an. "Ach Schatz. Du bist zwar ein Mafiaboss, aber gute Nachrichten überbringen kannst du nicht." Zieht Claire ihn auf und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Noch immer verstehe ich nichts. "Was mein Mann so unverblümt sagen wollte, du hast übernächste Woche einen Termin bei einem Verlag." Grinst Claire und Rosa quietscht vergnügt. "Hä? Wie jetzt?" Frage ich dämlich nach. "Also. Was ich sagen sollte. Aus meiner Zeit in New York habe ich noch ein paar Kontakte. Unter anderen die Verlegerin von Lovebook. Ich habe ihr einige Seiten deines Buches geschickt und sie ist ganz aus dem Häuschen." Erklärt er und mir fällt die Kinnlade runter. "Naja, eigentlich war es meine Idee." Mischt Claire sich ein. "Unsere." Fügt Rosa hinzu und alle grinsen. "Lola, sie wollen dein Buch auf dem US Markt rausbringen. Du sollst dahin, um die Details zu besprechen." Fasst Claire es nochmals zusammen. "Aber bitte. Ändere die Namen." Sagt Enzo schnell und ich nicke. Wao. Ich kann es gar nicht fassen. Lovebook ist mein Lieblingsverlag. Die haben echt tolle Bücher rausgebracht. Wir stoßen mit einem Glas Champagner an und mein Bauch kribbelt nicht nur wegen des Blubberwassers. Ich fliege nach New York zu einem Verlag, der mein Buch rausbringt. "Vielleicht willst du dich ja mit Luca treffen." Wendet sich Claire leise an mich, als keiner zuhört. Doch ich schüttel energisch den Kopf. "Nein. Das Kapitel ist durch. Auch wenn es in meinem Buch anders ausgeht." Sage ich mit fester Stimme, obwohl es in mir brodelt.
Ich kann es noch immer nicht fassen. Heute geht es nach New York. Der Verlag zahlt Flug und Hotel. Enzo hat mir natürlich den Jet angeboten, aber ich habe dankend abgelehnt. Nervös warte ich auf das Boarding. Claire und Enzo sind natürlich mitgekommen und ich habe das Gefühl, Claire ist bald aufgeregter als ich. "Du meldest dich bitte wenn du gelandet bist. Und nach dem Gespräch. Oder wenn sonst was ist. Okay?" Plappert sie nervös und mein Herz geht auf bei solch einer Fürsorge. Ich werde sie wirklich vermissen, auch wenn ich nur drei Tage weg bin. "Wirst du dich denn mit Sam treffen? Weiß sie, dass du kommst?" Fragt Claire weiter. "Nein. Sie weiß es nicht. Ich hab Angst, dass sie es Luca sagt." Gestehe ich.
Dann ist der Aufruf zum Boarding und wir umarmen uns schnell. Zwei Stunden später sind wir in der Luft und ich sehe das Meer unter mir. Wao. Die kleine Lola fliegt alleine nach New York. Wer hätte es gedacht.
Breit grinsend krame ich mein Buch hervor und beginne zu lesen. Zurzeit bin ich vollkommen gefangen in der Sportromance. Es geht um Eishockey. Ich liebe diese Geschichten, auch wenn ich von Eishockey keine Ahnung habe. Doch die Geschichte ist einfach packend. Gerade kichere ich vor mich hin, weil die beiden Protagonisten sich ständig einen witzigen Schlagabtausch leisten. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. Da ich meine Earpods drin habe, schaue ich irritiert auf und nehme die Ohrstöpsel raus. Und schaue ich schokobraune Augen, gepaart mit einem umwerfenden Lächeln. "Hi." Höre ich mich krächzen. "Hallo." Sagt dieser unverschämt gutaussehende Kerl neben mir und grinst noch breiter. "Nette Story?" Fragt er und deutet mit den Kopf auf mein Buch. "Eh ja. Schon..." Antworte ich irritiert. "Klingt auch so. Du lachst die ganze Zeit." Erklärt er und mein Gesicht beginnt zu glühen. "Sorry." Entschuldige ich mich verlegen. "Ich bin jetzt leise." Füge ich hinzu und will meine Kopfhörer wieder in die Ohren stecken. "Nein. So war das gar nicht gemeint. Ich finde dein Lachen zauberhaft. Es ist so ansteckend, da muss ich mit lachen und da wüsste ich doch gerne worum es geht." Sagt der Typ und zwinkert mir zu. Irritiert, ob er wirklich mich meint oder mich verarschen will, schaue ich mich um.
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Der Mafiaprinz
De TodoDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...