Kapitel 3

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Heute war es endlich so weit. Hannah und ich saßen im Auto auf dem Weg nach Rügen. Um den Bogen nicht zu überspannen verzichtete ich während der Fahrt darauf, die „Irgendwie Anders" CD, die immer im Auto war, rauf und runter laufen zu lassen. Stattdessen hörten wir Radio. Als ich die ersten Klaviertöne von „Kaum erwarten" hörte, steigerte ich die Lautstärke des Radios und begann sofort mitzusingen. Hannah hatte erst nach einigen Zeilen erkannt, warum ich, grinsend, wie ein Honigkuchenpferd, und voller Euphorie mitsang. Doch zum Refrain setzte auch sie ein, denn „Kaum erwarten" war eines der wenigen Lieder, die auch sie kannte.

Wie zu erwarten an einem Samstag, mitten in der Hochsaison, kamen wir nicht ganz ohne Stau durch, jedoch waren wir immer noch voll im Zeitplan. Zum Glück hatten wir Bekannte, die uns ein Zimmer zur Verfügung stellen, denn alle Hotels und ähnliches waren schon Monate im Voraus ausgebucht.

Als wir ankamen schmierten wir uns erstmal eine Scheibe Brot und aßen diese, um gestärkt für den Abend zu sein. Danach wechselte ich meine geliebte Sportleggings gegen eine enge High-Waist Jeans und kombinierte dazu ein locker sitzendes schwarzes T-Shirt, was ein wenig bauchfrei war, sobald ich die Arme nach oben streckte. Um meine Haare aus meinem Gesicht zu halten ließ ich sie mir von Hannah einen „Half-Bun" machen. Was das Styling angeht gibt es bei uns eine strenge Aufgabenteilung. Sie macht alles was mit Haaren zu tun hat und ich bin im Gegenzug dazu die Make-Up Expertin. Ich liebe es einfach mich zu schminken, nie zu stark, aber gerne so, dass ich mich schon etwas schicker fühle.

Als wir fertig waren, sah ich eigentlich aus, wie das ganz normale 0815 Mädchen. Groß, schlank, lange, straßenköterblonde Haare. Nichts besonderes halt. Aber naja eigentlich mag ich mich so, wie ich bin, auch wenn des Zeiten gab, in denen ich das anders gesehen habe, aber darüber möchte ich jetzt nicht reden.

Nun machen wir uns auf den Weg zum Strand, wo das Konzert stattfinden wird. Hannah ist ausgestattet, mit einem Zettel mit meiner Handynummer, was ich ziemlich affig finde, aber sie meint, dass, wenn sie einen Typen sieht, der mir gefallen würde, will sie mich unbedingt verkuppeln. Naja wenn sie meint, aber warum meinen eigentlich alle meine Freunde, dass sie mich verkuppeln müssen?

An der Location angekommen müssen wir feststellen, dass auch schon 1,5 Stunden vor Einlass sehr viele, hauptsächlich jüngere Mädchen den Eingang belagern, nur damit sie einen guten Platz bekommen. Eigentlich ist es uns ziemlich egal, wo wir stehen, wir wollen einfach nur einen schönen Mädelsabend genießen und wenn sich die Möglichkeit bietet ein paar Blicke auf Wincent werfen, der ja zugegeben nicht sonderlich schlecht aussieht.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt