Kapitel 57

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Wincent, welcher neben mir saß klopfte mir auf den Rücken und es dauerte lange, bis ich mich wieder beruhigt habe. „Alles gut Isa?" fragte Gabi. „Ja hab mich nur verschluckt." gab ich schnell zurück. Wincent sah mich etwas unsicher an, da er wahrscheinlich auch nicht so ganz wusste, wie er diese Frage jetzt beantworten sollte. „Also" sagte Gabi nun wieder an ihn gerichtet. Amelie lächelte mich aufmunternd an und Wincent setzte zu einer Antwort an. „Ja naja also, seit kurzem wieder." „Und wie machst du das, wenn du so viel unterwegs bist?" schaltete sich nun meine Mutter ein. „Sie ist mit auf Tour." gab Wincent nervös zurück. „Ich dachte ihr seid nur zwei Mädels." kam es von meiner Mutter. „Ach so dann bist du nicht nur seine Managerin, sondern auch seine Freundin" sagte Gabi erfreut. „Okay Leute stopp." schaltete ich mich ein. Nun sahen mich Gabi und meine Mutter etwas irritiert an. „Amelie ist nicht seine Freundin. Eigentlich wollte ich euch das ganze ja etwas schonender beibringen, aber ich bin seine Freundin." sagte ich und hielt die Luft an. Kurz war es komplett still und mir stiegen schon die Tränen in die Augen. Wincent legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und ich merkte, dass er genau so angespannt war. „Das freut mich für euch" kam es dann von meiner Mutter. „Was?" fragte ich ziemlich schockiert. „Das freut mich für euch" wiederholte sie. Ich atmete aus. „Kein warum hast du mir das früher erzählt, er ist doch viel zu alt oder sonst was?" fragte ich. Meine Mutter schüttelte lächelnd den Kopf. „Irgendwie habe ich mir sowas schon gedacht." „Mütter" kam es nur leise von Wincent. Auch Gabi lächelte und gratulierte uns. Das restliche Kaffeetrinken verlief sehr entspannt und wir quatschten über alles mögliche. Als wir soweit fertig waren kam Gabi zu mir. „Wollt ihr vielleicht ne Runde mit Balu spazieren gehen, oder kann Wincent hier nicht rumlaufen?" „Keine Ahnung ich denke, dass sollte gehen, aber ich frage ihn gleich mal." „Okay. Ihr scheint es ja alle mit Hunden zu haben und auf dich hört Balu ja sowieso." Da muss ich Gabi zustimmen, ich kenne Balu schon seit er klein ist und war früher auch viel mit in der Hundeschule. Als sich die Gelegenheit ergab ging ich mit Wincent kurz hoch, um mit ihm unter vier Augen zu reden. Allerdings hatte er etwas andere Pläne, denn als ich die Tür hinter mir schloss legte er sofort seine Arme um mich und zog mich in einen langen Kuss. „Wincent, ich wollte dich eigentlich fragen, ob wir mit Balu spazieren gehen wollen, oder ob das hier nicht geht." „Hm, so groß ist das Dorf ja nicht oder?" „Naja geht so, aber ich würde eh direkt hier hinten ins Feld gehen." sagte ich und zeigte aus meinem Fenster. „Na dann. Nehmen wir Amelie auch mit?" fragte er vorsichtig. „Na klar oder wollen wir sie alleine im Kreuzverhör sitzen lassen?" lachte ich. Wincent schüttelte mit dem Kopf und so gingen wir wieder nach unten.
„Amelie kommst du mit, wir wollen mit Balu Gassi gehen." sagte ich und sie stand sofort auf und schien sich richtig zu freuen.

Ich schnappte mir Balus Sachen und bereitete ihn vor. Danach sagte ich Gabi und Mama noch Bescheid, dass wir los gehen würden. Als ich die Tür öffnete wurde ich von Wincent und Amelie beobachtet. „Was ist?" fragte ich etwas verunsichert. „Ich wusste gar nicht, dass du so gut mit Hunden kannst." antwortete Amelie. „Ich bin mit Balu aufgewachsen." lachte ich und ging aus der Tür. Die anderen beiden folgten mir und ich lief zielstrebig ins Feld. Nach wenigen Metern waren wir auch schon mittendrin. „Okay das ist echt Dorf hoch zehn hier." kam es von Amelie. Wincent musste lachen und auch ich konnte mir das Lachen nicht lange verkneifen. „Fast wie Heimat." erwiderte Wincent, nachdem wir uns wieder einbekommen hatten. „Darf ich ihn auch mal nehmen?" fragte Amelie irgendwann vorsichtig. „Ja klar kannst du, ich hätte ihn sonst jetzt aber abgemacht, wir haben auch nen Ball dabei." sagte ich und hob diesen hoch. „Ich will mit ihm Ball spielen." rief Wincent. „Okay, ist ja schlimmer als im Kindergarten." lachte ich und leinte Balu ab. Ich warf den Ball und er kam sofort wieder. Dann gab ich den Ball an Wincent und beobachtete ihn zusammen mit Amelie. Da es ein wunderschöner Sommertag war setzten wir uns einfach auf ein Stück Wiese und genossen die Sonne. Nach einiger Zeit drehte sich Wincent ruckartig zu uns um. „Fuck Isa da ist nen Reh und ich glaube er will da hinterher." ich stand langsam auf und rief Balu. Er blickte weiter auf das Reh, weswegen ich die Pfeife von der Leine nahm und betätigte. Er kam sofort zu uns zurück, weswegen er erstmal ein Leckerchen bekam. Danach leinte ich ihn an und gab die Leine an Amelie weiter. Wir stapften noch eine gute halbe Stunde durch die Natur, bis wir wieder zu mir nach Hause gingen.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt