Kapitel 71

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Sicht Wincent

Das sind also meine Fans. Sie halten mich fest und greifen meine Mitarbeiter an. Zum Glück hatte auch einer der Securitys die Situation mitbekommen und kam ebenfalls dazu. Die Mädels ließen mich endlich los und ich konnte auf die Absperrung. Doch mit dem, was dann kam hatte ich nicht gerechnet. Gerade als ich abspringen wollte gaben sie mir von hinten einen heftigen Schubser, sodass ich voll nach vorne fiel und fast gegen die Konfettikanone stolperte. Ich gab ihnen noch kurz zu verstehen, dass das gar nicht gehen würde und ging dann wieder auf die Bühne. Isa sah auch extrem geschockt aus und verzog sich sehr schnell wieder nach hinten. Ich spielte noch meine letzten Lieder mitsamt der Zugabe und war heute irgendwie froh, als es vorbei war. Als ich nach hinten kam, kam Isa direkt auf mich zu gelaufen. „Gehts dir gut?" fragte sie total besorgt. „Süße beruhig dich. Es ist nichts passiert. Ich frag mich zwar, was das für Fans sein wollen, aber mir ist doch nichts passiert okay?" Ich zog Isa zu mir und sie nickte. Ich wollte gerade noch etwas sagen, als Amelie hinter uns stand. „Wincent, was ist denn jetzt eigentlich genau passiert? Ich war hinten, weil ich noch was klären musste." ich erzählte also die ganze Geschichte nochmal und auch Amelie war nicht gerade amüsiert über das Verhalten der Mädels. Wir einigten uns darauf, dass ich, wenn ich sie nochmal sehen sollte, an einer anderen Stelle aus dem Publikum gehe. Bevor noch mehr Leute etwas von mir wollten machte ich mich erstmal auf den Weg zur Dusche. Ich wollte so schnell wie möglich fertig sein, um noch etwas Zeit mit meiner Familie zu haben.

Fünfzehn Minuten später saß ich also mit meiner Mum und Shayenne im Backstagebereich und aß eine Kleinigkeit. Amelie und Isa unterhielten sich mit der Band und werteten glaube ich nochmal die Show aus. Shayenne erzählte total begeistert vom Konzert und es machte mich überglücklich meine kleine Schwester so zu sehen. Nach einer Weile stand die Band auf und ging aus dem Raum. Amelie folgte ihnen, während Isa sich hinter mich stellte und ihre Hände auf meine Schultern legte. „Ich will euch ja nicht stören, aber der Abbau ist fast fertig und wir würden jetzt langsam alle zum Bus gehen." sagte sie vorsichtig. „Alles gut. Wir haben ja auch einen langen Tag hinter uns." sagte meine Mum und stand auf. Isa trat einen Schritt zurück, damit ich auch aufstehen konnte. „Wir bringen euch noch raus." sagte ich zu meiner Mutter und legte meinen Arm um Isa, damit sie auch wirklich versteht, dass sie mitkommen soll. Wir gingen gemeinsam in Richtung Ausgang, wobei Isa sich relativ schnell aus meinem Arm löste. Vorm Ausgang angekommen verabschiedeten wir uns alle und dann waren sie auch schon weg. Isa und ich blieben noch einen Moment stehen, bis wir uns auf den Weg zurück machten, um unsere Sachen zu holen und dann zum Bus zu gehen. „Ich würde sagen, dass das relativ gut gelaufen ist mit meiner Mutter." brach ich die Stille. „Ich hoffe das bleibt auch so, wenn ich euch besuche." gab Isa nachdenklich von sich. „Hey." sagte ich und blieb stehen. „Alles wird gut okay? Meine Mum spielt sowas nicht einfach vor. Klar wird sie dir vielleicht noch die ein oder andere unangenehme Frage stellen, aber das Wichtige ist, dass du einfach du selbst bleibst, denn genau in das habe ich mich verliebt und damit wirst du auch meine Mutter verzaubern." Wow mit so viel Romantik meinerseits hatte ich selbst nicht gerechnet. Auf Isas Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. Ich zog sie einmal kurz in meine Arme und flüsterte ihr noch ein leises „Ich hab dich lieb" ins Ohr. Danach gingen wir weiter und suchten unsere Sachen zusammen. Die Meisten waren wohl schon im Bus, weswegen wir uns etwas beeilten.

Im Bus angekommen setzten wir uns alle erstmal entspannt zusammen und warteten, bis wir endlich los konnten. Es war mittlerweile schon wieder weit nach Mitternacht und ich war froh, dass wir dann doch endlich mal losfuhren. Ich alberte mal wieder mit der Band rum, während Isa und Amelie schon wieder am arbeiten waren. Die beiden machen mir manchmal echt Sorgen, das kann doch auch nicht gut sein. Irgendwann muss ich da mit denen nochmal drüber reden, aber in einer Situation wie jetzt hat das eh keinen Sinn. Ich holte mein Handy raus und checkte Instagram. Während ich damit beschäftigt war setzt sich auf einmal Isa neben mich. Ich sah kurz zu ihr, während sie nur leicht lächelte und sich dann an mich lehnte. Ich legte meinen Arm um sie und dann waren wir wieder mit unseren Handys beschäftigt. Sie schien gerade mit irgendwem zu schreiben, während ich immer noch auf Insta war. Nach einer Weile packte Isa ihr Handy wieder weg und setzte sich so, dass sie mit auf mein Handy schauen kann. „Wann wollen wir das eigentlich öffentlich machen?" flüsterte sie irgendwann. „Nicht mehr heute oder? Ich glaube heute war schon genug los. Vielleicht ja morgen und ansonsten, wenn du bei mir bist. Ich will das nicht machen, wenn du nicht bei mir bist." sagte ich und sah ihr in die Augen. „Okay. Dann lass uns das doch Montag oder Dienstag machen. Willst du es der Band dann sagen?" sagte Isa mit einem leichten Lächeln im Gesicht. „Naja ich würde sie schon vorwarnen, aber das kann auch noch warten." sagte ich. Wir unterhielten uns noch einen kleinen Moment, bis Isa ins Bett wollte. „Ich bring dich hoch." sagte ich schnell. „Ich kann das auch schon alleine." sagte Isa, aber das war mir egal. Ich ging ihr einfach hinterher.
I: „Man Wincent, was denken die anderen denn jetzt von uns?"
W: „Warum immer die anderen? Die können dir egal sein. Ich möchte gerne noch mal fünf Minuten mit dir in Ruhe verbringen. Das kann denen ja egal sein."
I: „Ja du hast ja recht, aber irgendwie komme ich mir immer doof vor."
W: „Ach so nen Quatsch. Ich warte bei den Betten auf dich, dann kannst du dich in Ruhe fertig machen."

Nach nicht mal zehn Minuten war Isa dann auch schon wieder da. Sie hatte sich entspannte Klamotten angezogen und war abgeschminkt. Ich stand auf und ging zu ihr. Ich legte meine Arme um ihre Taille und gab ihr einen langen Kuss, welchen sie auch erwiderte. Boah bin ich froh, wenn wir mal wieder Zeit für uns haben. Ich will nicht direkt mit ihr schlafen, aber mal wieder ungestört mit ihr kuscheln und auch einfach mal ein Stück weiter gehen, ohne Angst zu haben, dass direkt jemand rein kommt wäre schon was Schönes. Als hätte er meinen Gedanken erhört stand im nächsten Moment Nico hinter uns. „Sorry, wollte euch nichts stören. Wir wollten jetzt nur alle langsam ins Bett und uns deswegen langsam gestaffelt fertig machen." „Alles gut." sagte ich nur schnell und löste mich von Isa. „Gute Nacht" flüsterte sie und kletterte auf ihr Bett. Ich gab ihr noch schnell einen Kuss und ging dann erstmal wieder nach unten. Dort unterhielt ich mich noch einen Moment mit Benni, bis wir uns auch auf den Weg ins Bett machten. Im Bett sah ich noch, dass Isa mir die Bilder geschickt hatte, die wir heute morgen mit Jakob gemacht hatten. Ich wählte direkt eins als Hintergrund und legte mich dann auch schlafen.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt