Kapitel 68

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Sicht Isa

Irgendwie ist das heute alles komisch. Ich habe gerade Wincents Mutter kennengelernt. So ganz kann ich mich in die Situation noch nicht einfinden, aber ich habe keine andere Wahl. Wincent steht gerade auf der Bühne und macht seinen Soundcheck, während ich hier nur gedankenverloren rumstehe.

„Isa?" hörte ich auf einmal Jakobs Stimme hinter mir. „Ja?" sagte ich und drehte mich um. „Kannst du vielleicht einmal mitkommen? Wir hätten da noch ein paar Fragen." „Klar, ich komme." sagte ich und war irgendwie froh der Situation entfliehen zu können. Es ist ja nichts passiert, aber irgendwie fühlte ich mich eben ein wenig unwohl. Ich gab Amelie noch kurz Bescheid und ging dann mit Jakob Richtung Garderoben. Wincent schaute mir etwas verwirrt hinterher, was ich einfach ignorierte. „Was kann ich denn für euch tun?" fragte ich, als wir die Garderobe betraten. „Wir sehen ehrlich gesagt bei dem Plan nicht ganz durch. Ich weiß, das ist der selbe, wie immer, aber irgendwie ist das komisch." berichtete Jonny. „Okay. Wenn's nur das ist. Macht euch keine Sorgen, ich sehe manchmal auch nicht durch. Also eigentlich müsst ihr euch langsam auf den Weg zur Bühne machen, damit ihr Soundcheck machen könnt. Und ansonsten ist alles, wie immer..." sagte ich und erklärte ihnen nochmal alles in Ruhe. „Super danke dir." sagte Helena und nahm mir nochmal einen der Pläne ab. Wir unterhielten uns einen Moment, bis es an der Tür klopfte. Ohne auf etwas zu warten wurde die Tür geöffnet und Wincent stand etwas genervt vor uns.
W: „Ach Isa, hier bist du. Hättest mir ja auch mal Bescheid sagen können."
Ja: „Sorry, ich hab sie eben geholt."
I: „Lass gut sein Jakob. Erstens bin ich dir keine Rechenschaft schuldig, zweitens wusste Amelie Bescheid und drittens ist es meine Arbeit mich um den Supportact zu kümmern, wenn es Fragen gibt." sagte ich bestimmt.
W: „Ja, egal. Kannst du bitte mitkommen?" fragte Wincent nun sichtlich unsicher und überhaupt nicht mehr genervt.
Ich nickte nur und wendete mich nochmal an die anderen drei.  „Wenn was ist, ruft mich einfach an oder so. Und ich denke es wäre jetzt gut, wenn ihr zum Soundcheck geht." Danach drehte ich mich um und folgte Wincent, welcher zielstrebig in seine Garderobe ging.
I: „Was sollte das gerade?" fragte ich wütend, da mir die Situation enorm unangenehm war.
W: „Ey sorry, aber du redest irgendwas mit Jakob und gehts dann weg. Du weißt schon wie das aussieht."
I: „Ne, wie denn?"
W: „Ja ne ist klar. Ich dachte ich finde euch jetzt bei sonst was. Und das auch noch, wenn meine Mutter da ist."
I: „Wincent. Das ist jetzt nicht dein Ernst. Ich arbeite verdammt noch mal. Du bist jetzt nicht ernsthaft eifersüchtig auf Jakob?"
W: „Naja mit recht ja wohl."
I: „Kannst du bitte mal aufhören in Rätseln zu sprechen?"
W: „Man, er hat mir heute morgen gesagt, dass er dich gut findet, beziehungsweise am Anfang an dir interessiert war."
I: „Ja und. Ich bin aber nicht an ihm interessiert. Ich bin mit dir zusammen und du bedeutest mir verdammt viel. Denkst du wirklich, ich gehe dann auch nur auf einen von Jakobs Sprüchen ein? Du kannst ihn ja gerne fragen, aber ich habe immer alles sofort abgeblockt."

Wincent stand einfach nur noch da und starrte gegen die Wand. War das gerade wirklich unser erster Streit? Na super. Das ist ja lange gut gegangen.

„Isa... ich... es tut mir leid." stotterte Wincent sich nach einer Weile zu recht und er sah echt fertig aus. „Ich wollte nicht, dass wir uns streiten, aber ich hatte einfach Angst.... Meine Mutter meinte auch schon, dass ich dich einfach arbeiten lassen soll, aber..." Wincent sprach schon wieder so schnell, dass er sich nur noch verhaspelte. Auch wenn ich eigentlich noch echt sauer war, dass er mir so wenig vertraut gab ich mir einen Ruck und ging auf Wincent zu. Er starrte mittlerweile nur auf seine Füße. Ich stellte mich vor ihn und nahm seine Hände in meine. Er sah vorsichtig zu mir. „Ist schon okay" flüsterte ich und zog ihn in meine Arme. Wincent klammerte sich regelrecht an mir fest, als hätte er Angst, dass ich gehe. Irgendwann versuchte ich mich vorsichtig wieder zu lösen und sah Wincent in die Augen. Darin sah ich etwas, was ich noch nicht kannte. Unsicherheit und Angst. „Wincent, was ist los?" fragte ich so gefühlvoll wie möglich. „Ich habe Angst dich zu verlieren und ich habe Angst, dass ich mit dieser Angst nur noch mehr kaputt mache." sagte er. Ich wusste nicht, was ich dazu noch sagen sollte, denn jedes Wort wäre für mich zu viel. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und gab ihm einen langen Kuss. „Wirst du nicht." flüsterte ich und lächelte ihn an. Gerade, als ich überlegte, wie ich die Situation jetzt wieder aufheitern kann, klopfte es an der Tür...

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt