Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction

Kapitel 86

Ich drehte mich mit Louis auf dem Arm um und sah einen verschlafenden Wincent im Türrahmen stehen. Ich sah ihn immer noch perplex an, als sich Lisi bemerkbar machte, die scheinbar kurz vor ihm den Raum betreten hatte. „Naja damit solltet ihr euch wohl noch etwas Zeit lassen.", sagte sie und lächelte Wincent an. Louis streckte derweil seine Arme nach Wincent aus, weshalb ich zu ihm ging. Er nahm Louis auf den Arm und setzte sich neben Kevin aufs Sofa. „Guten Morgen erstmal, dann können wir ja gleich endlich los ins Studio.", lachte dieser. „Hm.", kam es nur von Wincent. Lisi nahm ihm Louis wieder ab. „Dann mal ab mit euch.", lachte sie. „Ey Leute, ich bin gerade erst wach geworden, jetzt stresst mal nicht so.", brummte Wincent und verließ den Raum wieder. Kevin, Lisi und ich sahen uns alle einmal belustigt an und ich folgte Wincent dann ins Gästezimmer. „Alles gut?", fragte Wincent, als ich dieTür hinter mir zuzog. „Ja, die beiden sind super lieb, auch wenn es heute morgen ein bisschen komisch war, bei fremden Menschen in der Küche zu stehen." Wincent grinste einmal dämlich und kam dann auf mich zu. Er zog mich an sich und drückte mir einen festen Kuss auf die Lippen. Ich versuchte mich zu lösen, doch Wincent hielt mich fest und küsste mich immer verlangender. Ich legte meine Hände auf seine Brust und versuchte ihn wenigstens ein kleines Stück wegzudrücken. „Wincent. Du solltest jetzt wirklich mal zusehen, damit ihr dann endlich ins Studio kommt." „Was heißt hier ihr? Du kommst natürlich mit.", sagte er und schnappte sich einen Hoodie. „im übrigen bin ich fertig. Kaffee mach ich mir im Studio und im Bad war ich schon." „Sicher, dass ich mit soll?" „Klar, du sollst ja schließlich auch mein zweites zu Hause kennenlernen." Ich nickte schnell und griff nach meiner Handtasche. Ich checkte, ob ich alles dabei hatte, damit ich noch die ein oder andere Sache für Amelie erledigen konnte.

Kurze Zeit später saß ich mit Wincent und Kevin im Auto auf dem Weg zu Studio. Irgendwie finde ich dass immer noch ungewohnt, wenn ich bei allem was Wincent macht dabei bin, aber naja. Im Studio angekommen wurde mir erstmal alles gezeigt und dann machten sich die Jungs an die Arbeit. Da ich von dem ganzen Produktionskram eh keine Ahnung hatte packte ich mein Laptop aus und arbeitete Einiges für Amelie durch. Sie hatte mir tatsächlich ein paar sehr komplizierte Sachen zugetraut und ich wollte sie auf keinen Fall enttäuschen. Ich war so konzentriert auf die ganzen Zahlen und Fakten, dass ich gar nicht merkte, wie Kevin und Wincent eine Nervschlacht starteten. Erst als ich einen Pfeil gegen den Kopf bekam schreckte ich auf und die beiden waren sichtlich amüsiert. „Was machst du da denn schon wieder?", fragte Wincent lachend. „Arbeiten. Ganz im Gegensatz zu euch.", gab ich leicht genervt zurück, da ich mich gerade in ein Thema sehr intensiv eingelesen hatte. Die beiden sahen mich einmal verwundert an, ignorierten mich dann aber und machten weiter. Nachdem ich bestimmt weitere drei Stunden vor meinem Laptop verbracht hatte klappte ich es zu und legte es an die Seite. Ich setzte mich endlich mal wieder anders hin und beobachtete die Jungs, welche mit dem Rücken zu mir saßen. Sie schienen gerade eine mega Idee zu haben und tüftelten die ganze Zeit an irgendwelchen Tönen rum. Ich beobachtete die beiden ein bisschen, bis Wincent auf einmal aufstand und zum Mikrofon ging. Dabei sah er zu mir und stellte fest, dass ich gar nicht mehr am arbeiten war. Wir lächelten uns nur einmal kurz an und die Jungs machten in ihrem Ablauf weiter. Als sie ein paar Tonspuren aufgenommen hatten entschieden sie sich für eine Pause. Sie wollten was Kochen, wo ich mich gerne Anschloss. Mal eine halbe Stunde ohne irgendwelche Bildschirme kann ich echt gut vertragen.

Das Kochen mit den Jungs war wirklich lustig und auch das Essen schmeckte sehr gut. Als sie sich dann wieder daran machten an den Songs zu basteln, war es schon nach zehn. Ich kuschelte mich aus Sofa und lauschte den ganzen Tönen, die sie komponierten. 

„Isa?", hörte ich Wincents Stimme leise neben mir und öffnete die Augen. War ich gerade wirklich im Studio eingeschlafen? Ich sah Wincent nur verschlafen an und er musste leicht lachen. „Lisi kommt dich gleich abholen, wir brauchen hier noch etwas. Wir hatten gerade mega die Ideen." „Das wäre doch nicht nötig gewesen.", gab ich verschlafen wieder. Wincent schüttelte nur den Kopf und setzte sich dann wieder zu Kevin. Wenige Minuten später klingelte es an der Tür und Kevin kam mit Lisi wieder. Sie unterhielt sich noch kurz mit den Jungs, wollte aber auch schnell wieder los, da sie Louis im Maxicosi dabei hatte. Ich suchte also meine Sachen zusammen und verabschiedete mich dann schnell von Wincent. „Du weckst mich bitte morgen früh, damit ich dich zum Zug zu deinem Vater fahren kann, ja?" Ich nickte nur und gab ihm noch schnell einen Kuss, bevor ich mit Lisi das Studio verließ. Wir unterhielten uns im Auto noch ein wenig und ich bedankte mich mehrmals dafür, dass sie mich abgeholt hatte. Als wir bei ihnen zu Hause ankamen brachte sie Louis ins Bett und dann beschlossen wir beide uns auch hinzulegen. Irgendwie zerrt das Ganze hier schon ziemlich an meinen Kräften, aber es macht auch extrem viel Spaß. Außerdem habe ich nach dem Konzert in Kassel zwei Wochen Urlaub, da kann mein Körper sich ja erholen.

Nachdem ich mich hingelegt hatte schlief ich sehr schnell ein, was mir zeigte, dass mein Körper den Schlaf dringend braucht. In der Nacht wurde ich auf einmal wach. Irgendwie hörte ich Stimmen, die ich zuerst gar nicht zuordnen konnte. Ich setzte mich ins Bett und schaltete das Licht an. Kurze Zeit später hörte ich zwar keine Stimmen mehr, aber die Tür öffnete sich. Natürlich war es nur Wincent. „Süße, du bist ja wach.", flüsterte er. Er zog sein Oberteil und seine Hose aus und kam zu mir ins Bett. Ich legte mich langsam wieder hin und kuschelte mich an ihn. „Schlaf noch ein bisschen okay? Es ist gerade mal vier Uhr. Ich hab mir nen Wecker gestellt und fahre dich morgen Mittag zu Zug.", sagte Wincent und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich nickte nur leicht und schloss dann meine Augen wieder.