Kapitel 82

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Sicht Wincent

Erzähl mal was über dich. Na super, wo fange ich da am besten an und was erzähle ich am besten? „Schon gut. Also ich bin Wincent, ich bin 26 und komme aus Schleswig-Holstein.", begann ich. Felix musterte mich einmal kritisch, während Isa nur einmal die Augen drehte. „Ja Felix, er ist 26, aber warte mal ab, das wirst du nicht merke. Und außerdem ist Nina auch schon 22 und du 18.", sagte Isa und konnte dabei zum Glück lachen. „Isa, entspann dich, ich hab ja nichts gesagt." Isa verdrehte nochmal die Augen und dann sahen alle wieder zu mir. „Naja, außerdem fahre ich in meiner Freizeit gerne Motorrad und Skateboard. Ich hab ne kleine Schwester, die ist mittlerweile 15. Reicht das?", fragte ich und konnte mich mittlerweile auch leicht entspannen. Felix nickte und Nina setzte dazu an, etwas zu sagen: „Wenn du 26 bist, was hast du dann für einen Job?" „Ich wusste es", lachte Isa und holte ihr Handy raus. Sie öffnete den Chat mit Nina und scrolle darin zu einem Video. Es war von dem Konzert auf Rügen. Sie hielt es Nina und Felix unter die Nase und drückte Play. „Ja, wir wissen doch, dass du neulich auf nem Konzert warst, da hat der komische Sänger doch Hannah verletzt." Jetzt war es bei Isa und mir vorbei. Wir begannen beide zu lachen und bekamen uns echt nicht mehr ein. „Was ist?", fragte Felix irgendwann. „Ich bin der komische Sänger.", gab ich lachend zurück und das Eis zwischen uns war endgültig gebrochen. „Ich sag doch die kennen dich und deine Musik nicht.", sagte Isa, nachdem wir uns wieder halbwegs beruhigt hatten. „Ja sorry, aber wer rechnet auch damit, dass du uns Wincent Weiss ins Wohnzimmer setzt? Hättest ja ruhig mal was sagen können.", wehrte sich Nina. „Nö, hätte ich nicht, den Moment war es wert. Aber wir müssen euch noch was sagen." Für einen kurzen Augenblick wurde es sowas von still im Raum. „Aber du bist nicht...", setzte Nina an, doch Isa unterbrach sie. „Boah Nina, nein. Ich arbeite schon seit einigen Wochen bei Wincent und so haben wir uns auch halbwegs kennengelernt." Wir redeten noch eine Weile über die Story, wie Isa zu uns kam und wie sich das dann alles entwickelt hat. Natürlich wollten die beiden auch einiges über meine Arbeit erfahren, auch wenn sie sich mit meiner Musik im allgemeinen echt nicht auskannten.

„Wollen wir jetzt endlich kochen?", fragte Felix irgendwann. Isa und Nina nickten und standen schon auf. „Was gibt es denn überhaupt?", fragte ich vorsichtig. „Ähm Sushi, ich hoffe das ist für dich okay. Wir machen aber auch noch ne Reispfanne dazu, weil Isa das ja nicht isst." „Geil", war das einzige was ich rausbrachte. Nina und Felix sahen mich fragend an, während Isa nur grinsend am Rand stand. „Sushi ist mein Lieblingsessen und selber machen ist bestimmt noch geiler.", strahlte ich. Wir gingen in die Küche und begannen alles zuzubereiten. Ehrlich gesagt stand ich nur nen bisschen blöd in der Ecke, während die anderen drei wirklich Ahnung hatten, was sie da taten. Ich versuchte Felix dann wenigstens beim Rollen zu helfen, aber auch daran scheiterte ich. Trotzdem war es sehr lustig und wir hatten irgendwann alle etwas auf dem Teller. Isa war glücklich mit ihrer Reispfanne, während ich mir den Arsch darüber abfreute, dass ich mal wieder Sushi essen konnte. Der restliche Abend war wunderschön. Wir führten viele gute Gespräche und ich fühlte mich super aufgenommen. Die drei erzählten mir auch viel von ihrer gemeinsamen Schulzeit und ich war erstaunt, wie viele neue Sachen ich noch über Isa lernen kann. Gegen 23 Uhr verabschiedeten wir uns und fuhren wieder zu Isa, da wir am nächsten Tag um spätestens 7 Uhr zum nächsten Konzert fahren müssen. Bei Isa angekommen putze ich mir schnell die Zähne und legte mich dann schon mal hin und wartete auf sie. Irgendwann merkte ich noch, wie sich jemand neben mich legte und mir einen Kuss auf die Wange gab, aber meine Augenlieder waren schon so schwer, dass ich sie nicht mehr öffnen konnte.

„Schatz, wir müssen aufstehen", murmelte Isa neben meinem Ohr. Ich drehte mich langsam auf die Seite und öffnete die Augen. Dort lächelte mich Isa ziemlich verschlafen an. „Wir wollen in 45 Minuten los, das könnte schon echt knapp werden.", sagte sie und strich mir durch die Haare. Dann setze sie sich langsam hin und nahm sich ihre Wasserflasche vom Nachtschrank. Isa trank einen großen Schluck und stand dann auf. „Du solltest auch aufstehen.", sagte sie, während sie sich Sachen aus ihrem Kleiderschrank suchte. Da sie Recht hatte setzte ich mich langsam hin und streckte mich. Isa warf mir mein Handy zu und sagte: „Mach dir lieber mal Musik an, bevor du wieder einschläfst. Ich geh jetzt ins Bad, du kannst gleich einfach hinterher kommen." Und schon war sie verschwunden. Ich folgte ihrem Rat und suchte mir erstmal meine Lieblingsmetalplaylist raus. Danach quälte ich mich aus dem Bett und suchte mir ne frische Boxershorts, ne Jogginghose, ein schwarzes Shirt und Socken zusammen. Ich schnappte mir mein Handy und folgte Isa ins Bad. Diese kämpfte gerade mit ihren Haaren, als ich reinkam. Scheinbar versuchte sie irgendwie die Hälfte hochzustecken. Ich beachtete das erstmal gar nicht weiter, sondern zog mich in Ruhe an. Danach putze ich meine Zähne. Isa hatte es irgendwie tatsächlich geschafft ihre Haare zu bändigen und ich muss sagen, es sah echt nicht schlecht aus. „Solltest du öfter tragen.", nuschelte ich mit meiner Zahnbürste im Mund. „Dauert nur immer so lange.", gab sie zurück und schnappte sich ihre Uhr. Isa verließ das Bad wieder und ich machte mich noch zu Ende fertig. In ihrem Zimmer packten wir dann unsere Taschen fertig und Isa schminkte sich nebenbei noch schnell. „Ich geh schonmal runter und mach uns noch ne Kleinigkeit zum mitnehmen. Kaffee und Banane, oder was hättest du gerne?", fragte Isa und stand mit ihrem Koffer und ihrer Handtasche schon in der Tür. „Klingt perfekt.", lächelte ich und ging zu ihr, um ihr einen kurzen Kuss zu geben. Ich packte noch meine letzten Sachen zusammen und zog mir dann noch einen Hoodie an, bevor ich nach unten ging. In der Küche stand Isa und unterhielt sich mit ihrer Mutter. Sie hatte wie immer ihr typisches Arbeitsoutfit an: schwarze Jeans, Team Shirt und über einem Stuhl hing auch noch der Team Hoodie. Auf dem Tisch standen zwei To-Go Becher und eine Dose mit einer Banane oben drauf. Daneben lagen noch zwei Müsliriegel. „Fertig?", fragte Isa, als sie mich sah. Ich nickte nur schnell. Wir verabschieden uns noch von ihrer Mutter, was dieses mal etwas länger dauerte, da noch nicht genau feststand, wann Isa wiederkommen wird. Ganz abgesehen davon, war überhaupt noch nicht klar, wann ich Isas Mutter das nächste Mal sehen werde. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt