Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction

Kapitel 114

Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Flug. Nach dem Sprungbrett am Sonntag telefonierte ich noch relativ lange mit Wincent, da es ihm nicht ganz so gut ging. Am Montag war er dann den ganzen Tag in Besprechungen mit Amelie und Sascha. Ich war aber auch gut beschäftigt, da ich meinen Vortrag für die Uni doch nochmal neu gestaltete und den Rest der Zeit verbrachte ich damit die Planung für die Novembertour zu überarbeiten.

Nun war es so weit. Ich war auf dem Weg zur Uni. Ich war etwas aufgeregt, freute mich aber auch, aus meinem Job bei Wincent jetzt das Beste rausholen zu können. Kurz bevor ich das Gebäude betrat, bekam ich noch eine Nachricht bei Wincent. „Viel Spaß heute. Plapper bei deinem Vortrag nicht zu viel aus 😋 Ich liebe dich ❤️" „Sagt der Richtige💕", antwortete ich und betrat mit einem Lächeln auf dem Gesicht die Uni. Der Hörsaal in den ich musste war ungefähr halb voll. Ich suchte mir einen Platz in der vierten Reihe und setzte mich dort neben ein Mädchen, was ebenfalls alleine war. „Darf ich mich zu dir setzten?", fragte ich. „Gerne", lächelte sie und irgendwie war sie mir direkt sympathisch. „Ich bin Isa.", sagte ich. „Jule.", lächelte sie.

J: „Bist du auch ein bisschen nervös?"

I: „Oh ja, vor allem wegen diesen blöden Vorträgen..."

J: „Geht mir genau so. Eigentlich wollte ich das gar nicht an die große Glocke hängen, wo ich arbeite."
I: „Na dann sind wir uns ja mal einig. Ich nämlich auch nicht."

J: „Mein Chef fand das auch gar nicht so gut, aber es ist ja Pflicht."

I: „Meiner hat das nicht kommentiert. Darf ich denn schonmal fragen, was du machst?"

J: „Ja, klar, nachher wissen es ja eh alle. Ich bin bei Bengio, das ist so ein Sänger, im Management, gehe aber nicht mit auf Tour. Und du?"

I: „Ist ja lustig. Ich bin bei Wincent Weiss im Tourmanagement."

J: „Krass, wie kommt man da denn ran?"

I: „Das war tatsächlich Zufall."

J: „Erzählst du mir das bei Gelegenheit mal?"

I: „Ja mach ich."

Und schon stand der Dozent vorne und eröffnete die Veranstaltung. Er begrüßte uns alle und sagte einiges zur Organisation. Als erstes wollte er eine Namensliste rumgeben, wo jeder abhaken sollte, ob er da ist. Der Dozent erklärte in der Zeit schonmal einiges zum Ablauf der Vorträge. Als die Namensliste vor mir lag, blieb mir die Luft weg. Direkt unter meinem Namen stand der Name Elena Müller. Das darf doch nicht wahr sein, sie kann doch nicht im gleichen Studiengang sein. Ich unterschrieb und gab die Liste an Jule weiter, während ich mein Handy rausholte. Ich öffnete den Chat mit Wincent. „Elena ist auch in diesem Studiengang. Ihr Name steht auf der Liste.😩" Wincent ging sofort online. „Süße, beruhig dich. Alles wird gut. Hast du sie schon gesehen?" „Nein noch nicht, aber ich hab Angst." „Brauchst du nicht. Selbst wenn sie ne Show macht, sie tut dir nichts. Wenn was ist ruf mich an, ich hab mein Handy auf laut, aber jetzt versuch dich auf die Veranstaltung zu konzentrieren. Ich liebe dich, vergiss das nicht. ❤️" Ich steckte mein Handy ein und spürte Jules Blicke auf mir. „Gehts dir gut?", flüsterte sie. „Hm", machte ich nur und zwang mir ein Lächeln auf.

Die ersten Vorträge waren relativ langweilig, weil die meisten noch nicht lange in ihren Betrieben waren und dann auch meistens nur in irgendwelchen Agenturen saßen. Nach einer Zeit war Jule dran, welcher ich gespannt zuhörte. Nach ihrem Vortrag folgten wieder ein paar eher langweilige Exemplare und dann rief der Dozent mich nach vorne. „So Frau Mönk, auf ihren Vortrag freue ich mich besonders, denn so eine Studentin ist mir auch noch nicht untergekommen.", sagte er so, dass es alle hören konnten. Na super. Ich schloss mein Laptop mit meiner Präsentation, die ich vorbereitet hatte an den Beamer an und blickte einmal durch den Hörsaal. Natürlich sprang mir sofort Elena ins Auge, welche mich finster anfunkelte. Ich atmete einmal tief durch und sah zu Jule, welche mich motivierend anlächelte. Meine Präsentation startete mit einer einfachen schwarzen Titelfolie. Ohne etwas zu sagen drückte ich auf die nächste Folie und der Trailer für die Novembertour startete. Im Saal ging ein leichtes Getuschel umher, doch ich schaute einfach die ganze Zeit zu Jule. Als der Trailer vorbei war klickte ich nochmal weiter und es erschien das weiße Logo von Wincent auf dem schwarzen Hintergrund. „Gerade hab ihr schon einen kleinen Einblick in das erhalten, was ich jetzt schon seit knapp drei Monaten meine Arbeit nennen darf. Ich arbeite zur Zeit im Tourmanagement des Sängers Wincent Weiss. Ich möchte euch heute einen kleinen Einblick in meine Aufgaben geben. Dazu habe ich meine kurze Präsentation in zwei Teile geteilt und zwar einmal die Tour selbst und dann die Phasen zwischen den Touren. Während der Tour..." Ich erzählte viel über meine Aufgaben und alle hören mir gespannt zu. Natürlich ließ ich auch viele Aufgaben und Abläufe raus, einfach um Wincents Privatsphäre zu schützen. Nach meinem Vortrag  waren alle total begeistert und der Dozent lobte mich in den Himmel, was mir dezent unangenehm war. Als es endlich möglich war verzog ich mich so schnell es ging wieder auf meinen Platz, wo mich eine grinsende Jule erwartete. Da mein Vortrag etwas länger ging als geplant, stand nun erstmal eine Pause an. Jule und ich machten uns zusammen auf den Weg in die Mensa und holten uns dort was zu essen. Während des Essens unterhielten wir uns weiter über unsere Arbeit, da wir es beide total interessant fanden, etwas über andere Sänger zu erfahren, vor allem, weil Bengio ja mit Wincent auf Tour gehen wird. Jule erzählte, dass sie ihn wahrscheinlich auf ein oder zwei Konzerten besuchen soll, um auch das Ergebnis ihrer Planung zu sehen. „Na dann sehen wir uns ja auf jeden Fall.", grinste ich. Bevor wir unsere Tabletts wegbrachten schaute ich nochmal auf mein Handy. „Lebst du noch?😀", von Wincent. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und schrieb nur schnell „Ja😂" zurück. „Was ist?" fragte Jule. „Ach, alles gut.", grinste ich und packte mein Handy weg. Jule schaute mich einmal skeptisch an, bevor wir aufstanden und uns wieder auf den Weg in den Hörsaal machten.