Kapitel 145

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Der Tag flog mal wieder so an uns vorbei, dass ich mich kurze Zeit später bei Wincent in der Garderobe fand und wartete, dass er für die Show fertig war. Ich hatte den Tag über ein paar wenige Nachrichten von meinen Verwandten bekommen und geantwortet, die meisten meldeten sich allerdings nicht. Ich scrolle gerade etwas gelangweilt durch Instagram, als Wincent sich neben mich setzte. Er beobachtete mich einen Moment, bis ich mein Handy wegpackte. „Showtime?", lächelte ich. „Ja.", erwiderte Wincent, stand auf und zog mich zu sich. Wir küssten uns einen Moment lang, bis sich Wincent von mir löste. Er nahm meine Hand und wir verließen gemeinsam die Garderobe. Wincent stimmte sich mit den Jungs auf die Show ein, während Amelie und ich nochmal über die Bühne hüpften und prüften, ob alles bereit ist. Bevor Wincent seine Gitarre bekam, kam er nochmal auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Tu mir einen Gefallen und genieß den Abend.", lächelte er. „Mach ich immer.", erwiderte ich und legte meine Lippen auf seine. „Heute besonders.", murmelte er und ging zu Nico. Amelie und ich stellten uns an den Rand und beobachteten das Treiben, kurz bevor die Show begann. „Sorry schonmal.", flüsterte Wincent mir ins Ohr, drückte mir einen Kuss auf die Wange und lief auf die Bühne. „Wofür?", fragte ich in die Leere. „Lass dich überraschen.", grinste Amelie. „Ne oder?",sagte ich leicht verunsichert. Amelie reagierte nicht mehr darauf, sondern teilte mir mit, dass sie heute die Meet and Greet Zettel verteilen geht. Ich setzte mich also neben Nico und lauschte der Show.

Als Wincent dem Geburtstagskind des Tages gratulierte, atmete ich einmal tief durch. Irgendwie fühlt es sich nicht so an, als hätte ich Geburtstag und dafür bin ich sehr dankbar. „So Leute, ich muss jetzt mal kurz jemanden holen gehen, denn wir haben heute auch in der Crew ein Geburtstagskind.", hörte ich Wincent sagen. Ohoh... ich ahne nichts Gutes. „Ich weiß, dass du vielleicht nicht ganz so begeistert bist, aber den Anblick möchtest du dir nicht entgehen lassen.", sprach Wincent weiter ins Mikro und stand auf einmal vor mir. „Bitte", flüsterte er dann und hielt mir seine Hand entgegen. Ich nahm diese und ließ mich von ihm auf die Bühne ziehen. „Leute unser Küken Isa wird heute zwanzig Jahre alt.", schrie er förmlich ins Mikro und alle begannen zu Jubeln. „Und deswegen müsst ihr heute nochmal singen. Happy Birthday mit Manu am Klavier, Isa ist der Name.", sagte Wincent und Manu begann zu spielen. Wincent legte seinen Arm um mich und fast zehntausend Menschen sangen einfach für mich. Das war ein Anblick, der mir wirklich die Tränen in die Augen trieb. Nachdem alle fertig waren mit Singen, begannen sie zu jubeln. „Danke", sagte ich leise lächelnd in Wincents Mikro. „Alles gute zum Geburtstag.", sagte Wincent und nahm mich einmal fest in den Arm. „Normalerweise bekommen die Geburtstagskinder ja den Pullover, aber den gibts für dich heute nicht.", grinste er. „Is klar.", gab ich zurück und grinste dämlich zurück. „Dreh dich mal um.", sagte er und ich tat dies. Dort stand so ziemlich die gesamte Crew auf der Bühne und hielten ein großes Poster in der Hand. Darauf war ein großer Wellnessbereich abgebildet und unten stand in verschnörkelter Schrift „Gutschein." Mir gratulierten schnell einmal alle und dann verließen wir die Bühne wieder. Ich sah mir das Poster nochmal genauer an und stellte fest, dass es ein Wellnesswochenende für zwei war. Ich grinste leicht in mich hinein, da mir relativ klar war, dass ich das wohl mit Wincent verbringen soll. „Ich hoffe du bist nicht allzu sauer auf ihn und uns.", sagte Amelie vorsichtig. „Nein... Alles gut. Ich mag meinen Geburtstag zwar nicht, aber die Aktion war schon verdammt süß von euch.", gab ich ehrlich zurück. „Keine Sorge, mehr passiert auch nicht. Versprochen.", sagte Amelie. „Okay.", lächelte ich und setzte mich auf einen Hocker.

Ich genoss noch die restliche Show, war aber froh, als Wincent mit den Jungs von der Bühne kam. Ich ging sofort auf ihn zu und umarmte ihn, trotz der Tatsache, dass er voll verschwitzt war. „Ihr seid doch bekloppt.", murmelte ich gegen seine Brust. „Ich weiß.", grinste er und löste sich leicht, um mir einen Kuss zu geben. „Ich geh erst kurz Duschen, kommst du gleich nochmal kurz zu mir in die Garderobe?", sagte er dann und sah mich erwartungsvoll an. „Bin in 15 Minuten da.", lächelte ich und er ging los. Ich begann mit Amelie in der Zeit schonmal das Büro abzubauen und alles zu verstauen. „Kann ich nochmal kurz zu Wincent gehen?", fragte ich, nachdem wir fast fertig waren. „Klar, wenn du nicht mehr helfen möchtest ist das auch okay.", sagte Amelie. „Vergiss es. Ich werd nachher ganz normal meine Aufgaben weiter machen, ich hab euch gestern schon hängen lassen.", erwiderte ich energisch. „Und das ist überhaupt nicht schlimm, Isa. Dir ging es nicht gut und solche Tage hatte ich auch schon. Du machst das Ganze erst zum zweiten Mal und du hattest es nicht gerade einfach... Es ist normal, dass du erstmal langsam in alles reinkommen musst.", sprach Amelie und nahm mich in den Arm. „Danke.", lächelte ich vorsichtig. „Und jetzt ab zu Wincent. Der wartet bestimmt schon.", grinste sie und schob mich aus dem Raum. Ich ging schnellen Schrittes durch die Gänge und schon stand ich vor der Tür von Wincents Garderobe. Ich klopfte an und nur wenige Sekunden später öffnete er die Tür. „Komm rein.", lächelte er schüchtern und nahm meine Hand. „Ich weiß, du magst deinen Geburtstag nicht und so, aber ich habe trotzdem noch eine Kleinigkeit für dich...", sprach er leise.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt