In der Lobby angekommen wurde Jule erstmal überschwänglich von Bengio und seinem Manager begrüßt, bevor sie kurz dem Rest der Crew vorgestellt wurde. Wir machten uns alle auf den Weg zur Halle, welche direkt um die Ecke war. Trotzdem sah es ziemlich lustig aus, wenn 55 Menschen mit ihren Koffern und Taschen durch die Stadt liefen, weswegen ich schnell eine Story für die Crewseite machte. Wincent lief einfach nur ziemlich still neben mir her, was ich aber einfach nicht kommentierte, da ich verstehen konnte, dass ihm dieser Tag auch nach mehreren Jahren noch schwer viel. An der Halle angekommen begannen Amelie und ich sofort den Backstagebereich einzurichten, während die Jungs erstmal frühstückten. Gerade bauten wir in unserem Büro alles auf, als Wincent und Jule im Raum standen. „Ihr habt zwei Sachen vergessen.", lächelte er. „Wir wollten dich gleich holen.", sagte ich an Jule gerichtete, welche nur abwinkte. „Was ist das zweite?", fragte Amelie. Wincent holte zwei Teller mit geschmierten Brötchen hinter seinem Rücken hervor und mir fiel jetzt erst auf, dass Jule zwei Tassen in der Hand hielt. „Essen.", sagte Wincent nun etwas strenger und reichte uns jeweils einen Teller. „Danke.", lächelte ich ihn schüchtern an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Auch Amelie bedanke sich und deutete Jule sich zu uns zu setzten. „Ich geh erstmal zum Sport.", sagte Wincent beiläufig, während er schon den Raum verließ. Ich stand schnell auf und und folgte ihm in den Flur, wo ich die Tür ranzog, sodass Amelie und Jule nicht alles mitbekamen. „Wann bist du mit dem Sport fertig? Dann nehme ich mir Zeit für dich.", sprach ich leise zu Wincent und legte meine Hand an seine Wange. „So in zwei Stunden?", fragte er noch leiser. Ich nickte, wünschte ihm viel Spaß und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich auf den Weg in seine Umkleide machte.
„Ist alles okay mit ihm?", fragte Amelie, als ich zurück ins Büro kam. Ich nickte nur schnell und setzte mich vor meinen Laptop. Da Amelie mich immer noch fragend ansah, schrieb ich auf einen kleinen Zettel „Ich tanze leise - vor 4 Jahren" und schob ihn ihr rüber. Jule war gerade eh mit ihrem Handy beschäftigt, weshalb sie es gar nicht mitbekam. Amelie sah mich nur einmal wissend an und ließ den Zettel verschwinden. Danach frühstückten wir beide, während wir Jule ein bisschen die Abläufe erklärten.
Genau zwei Stunden später stand ich vor Wincents Umkleide und klopfte an. Da er nicht reagierte, öffnete ich einfach die Tür und sah, wie er mal wieder aus dem Fenster schaute. Dieses Mal summte er allerdings eine Melodie. Es war die Melodie von ich tanze leise und es tat mir weh, ihn so zu sehen. „Schatz", sagte ich leise und er drehte sich zu mir um. Wincent war kein Mensch, der weint, wenn es ihm schlecht geht, jedoch hat er immer etwas in seinem Blick, wenn es ihm schlecht geht. Und genau so sah er mich gerade an, weswegen ich seine Hand nahm und mich mit ihm aufs Sofa setzte. Sofort lehnte er sich an mich an und legte dann seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich strich ihm vorsichtig durch die Haare und sagte einfach nichts, denn wenn er soweit ist wird er von selbst anfangen zu reden.
„Weißt du, ich habe mich daran gewöhnt, dass er nicht mehr da ist. Klar vermisse ich ihn noch, aber im Alltag komme ich mittlerweile damit klar. Heute morgen, als du mit Jule im Bad warst habe ich auf mein Handy geguckt. In dem Moment, wo ich das Datum gesehen habe, kamen alle Erinnerungen wieder hoch. Der Anruf von Marco, einfach alles, was an dem Tag passiert ist. Es tut so verdammt weh, er fehlt mir so sehr.", gab er irgendwann leise von sich. Ich strich ihm weiter durch die Haare und hörte ihm ruhig zu. „Ich kann mir vorstellen, wie schwer das ist und ich möchte für dich da sein.", flüsterte ich. „Und genau das machst du gerade. Du bist einfach für mich da, ohne irgendwelchen Mist zu labern. Ich möchte heute „Ich tanze leise" singen. Glaube ich zumindest.", sagte er unschlüssig. „Das bekommen wir hin. Was hältst du davon, wenn du es beim Soundcheck erstmal ausprobierst und dann reden wir nochmal, ob du es in die Show nimmst oder nicht.", schlug ich vor. „Danke.", flüsterte er und setzte sich langsam auf. „Nicht dafür.", erwiderte ich und versuchte seine Haar, die ich ein bisschen verwuschelt hatte, wieder zu ordnen. Ich stand auf und zog Wincent dann im stehen nochmal in meine Arme. „Kann ich mit dir mitkommen, ich möchte nicht alleine sein?", fragte er vorsichtig. „Na klar.", lächelte ich, ohne mich von ihm zu lösen. Ich kann es echt nicht sehen, wenn es Wincent nicht gut geht und um so glücklicher bin ich, dass er sich mir anvertraut und dass ich ihm so helfen kann.
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Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionIsa ist 19 Jahre alt und hört gerne Musik von Wincent Weiss, als Fan würde sie sich allerdings nicht bezeichnen. Ihre Freunde sehen das ein wenig anders. Als Isa dann mit Hannah, ihrer besten Freundin, auf einem Konzert von Wincent ist, passiert ihm...