Kapitel 118

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Kurz bevor wir bei Max ankamen fiel mir ein, dass ich Isa echt noch etwas sagen muss, denn wenn ich sie darauf nicht vorbereite, ist ein Streit zwischen uns vorprogrammiert.

W: „Schatz, ich muss dich übrigens noch vorwarnen."
I: „Wovor denn? Laufen auf dem Geburtstag lauter Fans von dir rum?"
W: „Nein, natürlich nicht."
I: „Was denn dann?"
W: „Naja, es kann halt sein, dass Yvonne da ist. Immerhin ist ihr Neuer ja der Schlagzeuger von Max."
I: „Hm, okay. Aber eigentlich ist das doch nicht so schlimm oder?"
W: „Ich hoffe nicht, ich hab irgendwie trotzdem Angst."
I: „Wovor denn?"
W: „Keine Ahnung. Eventuell, dass das Zusammentreffen zwischen uns komisch wird, oder, dass irgendwas anderes passiert."
I: „Okay, ich verstehe dich. Ich weiß ja jetzt Bescheid. Ich versuch einfach neutral zu bleiben und du entspannst dich ein bisschen und dann wird das schon. Darf sie denn wissen, dass ich deine Freundin bin?"
W: „Klar, wir wollten doch kein Geheimnis mehr daraus machen."
I: „Gut, dann machen wir uns einfach einen schönen Abend mit Max und seinen Freunden und dann wird schon alles gut."
W: „Was auch immer du genommen hast, ich will es auch."
I: „Warum?"
W: „Weil du so verdammt entspannt bist."
I: „Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wo das herkommt.", lachte sie und, als ich gerade noch was sagen wollte, waren wir auch schon da.

Isa lächelte mich noch mal aufmunternd an und wir stiegen aus. Wir holten unsere Taschen aus dem Kofferraum und dann nahm ich Isas Hand, bevor wir zum Eingang des Mehrfamilienhauses gingen. Ich klingelte und kurze Zeit später standen wir oben vor Maxs Haustür. Er öffnete diese und begrüßte mich erstmal überschwänglich, weshalb ich Isas Hand losließ. Nach mir begrüßte er auch Isa und war dieses mal äußerst nett zu ihr und klemmte sich die Sprüche, die er gestern am Telefon gebracht hatte. Als wir in die Wohnung gingen waren schon Stimmen zu vernehme und ich griff automatisch wieder nach Isas Hand. „Wincent entspann dich. Yvonne ist noch nicht da. Das sind nur Michael und seine Frau.", sagte Max und klopfte mir auf die Schulter. Ich atmete einmal tief durch und folgte Max, welcher uns zuerst einmal die Tür zum Gästezimmer öffnete. „Hier könnt ihr schonmal eure Sachen abstellen und dann kommt ihr gleich einfach ins Wohnzimmer.", sagte er und war auch schon weg. Ich schmiss meinen Rucksack in die Ecke und atmete tief durch. Ich wollte den Raum schon wieder verlassen, als Isa mich am Arm festhielt und die Tür zumachte. „Schatz, entspann dich bitte. Ich weiß ja nicht, wie die letzten Zusammentreffen mit Yvonne gelaufen sind, aber das wird, okay? Wenn irgendwas ist, ich bin da.", sprach sie leise und hielt dabei meine Hände in ihren. „Danke", flüsterte ich und zog Isa in meine Arme. Ich ließ mich während der Umarmung richtig fallen und Isa gab mir den Halt, den ich gerade brauchte.

Nach einiger Zeit löste ich mich vorsichtig von Isa und gab ihr einen kurzen Kuss, bevor wir das Gästezimmer verließen und zu Max und den anderen ins Wohnzimmer gingen. Wir begrüßten Michael und seine Frau und ich genehmigte mir zusammen mit Max erstmal ein Bier. Isa und die Frau von Michael verstanden sich super, weswegen ich mir darum erstmal keine weiteren Gedanken machen musste. Relativ schnell kamen dann auch schon Maxs erste Gäste, welche ich zum Glück alle kannte. Ich achtete immer ein bisschen darauf, dass Isa nicht irgendwo alleine stand, allerdings wurde ich immer recht schnell in Gespräche verwickelt, weswegen ich leider nicht so bei ihr sein konnte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Gerade, als ich in eine relativ langweilige Unterhaltung mit einem von Maxs Managern verwickelt war, kam Isa zu mir. Sie sagte nur leise „Hallo" und stellte sich einfach neben mich. Ohne groß nachzudenken legte ich meinen Arm um sie und zog sie somit dichter zu mir. Ich gab ihm noch ein paar Antworten, war dann aber auch echt froh, als er von jemand anderem angesprochen wurde und sich entschuldigte. „Managementgespräche sind nicht so deins oder?", grinste Isa. „Dafür hab ich ja Amelie, Sascha und dich.", erwiderte ich und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Als ich sie fragen wollte, mit wem sie sich bis jetzt so unterhalten hatte, wurde die Musik durch lautes Gegröle übertönt und Maxs Band betrat den Raum. Augenblicklich versteifte ich mich wieder und griff nach Isas Hand. „Wincent, es ist alles gut. Ich wär dir übrigens sehr verbunden, wenn du mich jetzt nicht alleine lässt.", sagte sie ruhig. „Hatte ich nicht vor.", lächelte ich gezwungen.

Das Eintreffen der Band hatte natürlich für viel Aufsehen gesorgt und somit waren alle damit beschäftigt diese zu begrüßen. Irgendwann kamen die ersten Mitglieder bei uns an. Als ich noch mit Yvonne zusammen war, zählten fast alle Leute, die hier waren zu meinem Freundeskreis. Nach der Trennung habe ich mich ein wenig distanziert, weil ich nicht wollte, dass „unsere Freunde" zwischen den Stühlen stehen. Nach und nach habe ich mich dem ganzen dann aber doch wieder angenährt, weswegen ich mich mit dem Gitarristen von Max erstmal ein bisschen unterhielt. Isa stand die ganze Zeit neben mir, was vielleicht auch ein bisschen daran lag, dass ich ihre Hand immer noch fest umklammert hatte. Während unsere Gespräches warf ich immer mal wieder einen unauffälligen Blick zu Yvonne, welche uns scheinbar genau im Auge hatte. Allerdings konnte ich ihre Blicke nicht deuten...

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt