Kapitel 110

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Sicht Isa

Was hat er denn jetzt?
W: „Das hab ich ja voll vergessen..."
I: „Wincent was ist?"
W: „Da sind wir bei Max auf dem Geburtstag eingeladen."
I: „Max? Und was heißt wir?"
W: „Giesinger, wer sonst? Und ja er hat mich und meine Freundin eingeladen."
I: „Na damit rückst du ja früh rüber. Wo?"
W: „Sorry, ich hab das echt verpennt. Nähe Stuttgart."
I: „Ja gut und du willst hingehen?"
W: „Ja mit dir."
I: „Dann machen wir das halt. Kommst du aber bitte Mittwoch schon?"
W: „Ich versuche es, muss aber erst noch mit Amelie und Sascha ein paar Bürotage machen."
I: „Ist gut. Sag einfach Bescheid, wenn du weißt, wann du kommst."
W: „Mach ich. Ich bin jetzt auch gleich da. Ich liebe dich."
I: „Ich dich auch."

Wie kann man nur so verpeilt sein? Das ist die Frage, die ich mir bei Wincent immer wieder stelle, aber trotzdem liebe ich ihn. Ich setzte mich mal wieder vor mein Laptop und bearbeitete einige Sachen, die ich noch für Amelie fertig machen sollte. Klar war ich noch krankgeschrieben, aber wenn ich mich jetzt aus der Tourplanung komplett raushalte sehe ich im November gar nicht mehr durch. Meinen Vortrag für die Uni hatte ich zum Glück schon fertig, wobei ich mir noch ein wenig unsicher war, ob ich das alles wirklich so preisgeben möchte. Ich war den ganzen Tag so in meine Arbeit versunken, dass mich meine Mutter voll überraschte, als sie nach Hause kam. Sie hatte uns etwas zu Essen mitgebracht, was wir gemeinsam aßen. Danach ging ich hoch und machte es mir in meinem Bett bequem, immerhin startete die goldene Henne in einigen Minuten. Wincent hatte mir vorher noch ein Bild aus dem Hotelzimmer von seinem Outfit geschickt und ich fragte mich mal wieder, wie heiß ein Mensch sein kann. Ich wünschte ihm noch viel Erfolg für seinen Auftritt und konzentrierte mich dann auf die Show. Nach zehn Minuten kam meine Mutter in mein Zimmer. „Was guckst du da?", fragte sie mit einem skeptischen Blick zum Fernseher. „Goldenen Henne.", antwortete ich. „Seit wann guckst du sowas?", grinste sie. „Seitdem mein Freund nominiert ist und auftritt.", antwortete ich ironisch. „Setz dich doch, wenn du mitgucken willst.", sagte ich lächelnd und sie setzte sich hin. Wir warteten noch gefühlt ne halbe Ewigkeit, bis ich eine Nachricht bekam. „Ich geh jetzt ins Publikum.😀", von Wincent, weil er wusste, dass ich die Sendung gucken wollte. Kurze Zeit später wurde dann schon die Kategorie anmoderiert und die Kamera wurde voll auf Wincent gehalten. Ich hatte irgendwie voll das Dauergrinsen auf dem Gesicht. Mein Gefühl sagte mir, dass er heute Abend auf jeden Fall den Preis mit nach Hause nehme würde, aber er war ja sehr vorm Gegenteil überzeugt.

Und natürlich hatte ich Recht. Wincent gewann die goldene Henne und hatte nichts vorberietet. Sogar seine In-Ears waren nicht da, als er singen sollte. Ich schämte mich fast ein bisschen, als ich mir das Alles ansehen musste. Meine Mutter war eher amüsiert über sein Verhalten und meinte, dass das doch bestimmt eine Strategie des Managements ist, ihn da unvorbereitet hinzustellen. Leider wusste ich es durch unser Gespräch vorher besser und musste ihr klar machen, dass Wincent wirklich so ist. Trotzdem genoss ich seinen Auftritt und war überrascht „Einmal im Leben" so schnell live zu hören.

Als Wincent wieder von der Bühne runter war unterhielt ich mich ein bisschen mit meiner Mutter, bis Wincent anrief. Sie stand ohne Kommentar auf und verließ mein Zimmer.
I: „Herzlichen Glückwunsch zum Preis mein Schatz."
W: „Danke, hab ich mich doll blamiert?"
I: „Naja, ich war gut amüsiert."
W: „Na super... Nächstes mal höre ich vielleicht auf dich."
I: „Nur vielleicht?"
W: „Ja... Wir werden dann jetzt wohl doch noch auf die Aftershowparty gehen. Ich hoffe, dass ist für dich kein Problem."
I: „ Nein, warum sollte es."
W: „Weiß ich nicht, aber ich wollte mit dir drüber gesprochen haben."
I: „Du bist süß. Dann feiert jetzt mal schön. Ich liebe dich."
W: „Ich dich auch."
Und damit war unser Gespräch beendet. Ich unterhielt mich nochmal kurz mit meiner Mutter und ging dann ins Bett, da ich nicht wusste, was die Mädels morgen mit mir vor hatten. Diese Mädels waren übrigens nicht Hannah, Marlene und so, sondern Freundinnen vom Tanzen, mit denen ich tatsächlich in den letzten Monaten etwas weniger Kontakt hatte, aber vor ein paar Tagen kam die Nachricht, dass sie mich morgen um 12 Uhr abholen.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt