Sicht Isa
Als ich die Lobby betrat sah ich Jule schon von weitem. Sie stand mit dem Rücken zu mir, da sie wahrscheinlich damit gerechnet hatte, dass ich aus der anderen Richtung komme. Ich ging schnellen Schrittes auf sie zu und legte dann meine Hände von hinten über ihre Augen. Sie zuckte kurz zusammen, drehte sich dann aber zu mir um und fiel mir sofort in die Arme. Ja, wir kennen uns zwar nur aus der Uni, aber ohne Jule wäre die Uni wohl so der schlimmste Ort, den es gibt. „Ich bin ja schon ein bisschen aufgeregt.", kicherte sie, als wir uns aus der Umarmung lösten. „Das brauchst du nicht. Die sind alle ganz entspannt und offiziell gehörst du ja auch zu Bengios Team, wobei wir dich wohl eher brauchen werden.", beruhigte ich sie. „Echt?", fragte sie. „Ja, Elena hat die letzten Tage ein bisschen Chaos gemacht und außerdem haben wir immer genug zu tun.", lächelte ich. „Ach ja... Elena.", seufzte Jule. „Naja, jetzt ist sie ja weg. Wollen wir hochgehen?", fragte ich. „Gerne, wo ist denn eigentlich dein Mr. Right. Hab ja gesehen, dass ihr euch wieder versöhnt habt.", grinste sie vielsagend. „Der ist oben, da gehen wir jetzt hin.", versuchte ich dem anderen Thema auszuweichen. „Jetzt sag schon, wie ist es mit eurem Streit ausgegangen?", fragte sie, als wir den Fahrstuhl betraten. „Er hatte ein Lied geschrieben, dann haben wir geredet und jetzt will ich die ganze Sache einfach nur noch vergessen.", gab ich leise von mir. „Hey sorry, das wollte ich nicht.", flüsterte Jule und legte ihren Arm um mich. „Schon gut.", beruhigte ich sie und trat in den Gang. „Ich hoffe, er hat sich schon angezogen.", schmunzelte ich, um die Stimmung ein bisschen aufzuheitern. „Sonst könnte es gleich unangenehm werden.", lachte Jule. Ich nickte nur und öffnete unsere Zimmertür. Zu meiner Überraschung saß Wincent fertig auf dem kleinen Sessel vorm Fenster und sah von seinem Handy auf. Jule stellte ihren Koffer an die Seite und stand etwas unschlüssig rum. Mit seinem typischen „Hey, ich bin Wincent.", kam Wincent lächelnd auf uns zu und zog Jule in eine Umarmung. „Was eine Neuigkeit. Ich bin Jule.", grinste sie, nachdem er sie wieder losgelassen hatte. „Boah ne ey, die ist ja so, wie du.", sagte Wincent gespielt genervt zu mir. „Tja, wir haben uns zwar nicht gesucht, aber gefunden.", lachte ich. „Wir müssen in einer halben Stunde los, ich bezweifle, dass du so gehen willst.", grinste Wincent provokativ und zupfte an ein paar Strähnen rum, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten. Ich streckte ihm nur kurz die Zunge raus und schnappte mir meine Sachen. „Kommst du mit? Dann können wir erstmal die letzten Wochen auswerten.", sagte ich zu Jule und deutete aufs Bad. Sie nickte nur lächelnd, während Wincent mich panisch ansah. „Keine Sorge Schatz, die Sache mit unserem Tief ist schon längst ausgewertet.", grinste ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er noch mehr sagen konnte.
Im Bad schminkte ich mich und zog mich um, während ich Jule schonmal ein bisschen was über die aktuelle Tour und die Abläufe des heutigen Tages erzählte. Sie stellte immer wieder Fragen und erinnerte mich ein bisschen an mich selbst, zum Beginn der Sommertour. Sie wollte sich einbringen und alles direkt richtig machen. Kurz bevor ich fertig war checkte ich nochmal schnell mein Handy und sah jetzt erst, dass Wincent mich in seiner Story markiert hatte. Es war das Bild von heute morgen und brachte mich direkt wieder zum lächeln. „Was ist denn jetzt?", fragte Jule lachend. Ich hielt ihr mein Handy unter die Nase und sie konnte sich ein seufzten nicht verkneifen. „Vor ein paar Wochen durfte es noch keiner wissen und jetzt gibt es schon Fotos aus dem Bett.", schmunzelte sie. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie anstrengend es ist, sich die ganze Zeit in der Öffentlichkeit verstecken zu müssen.", sagte ich verträumt, während ich immer noch das Bild betrachtete. „Hast du es denn mal?", lachte Jule irgendwann und ich packte meine Sachen aus dem Bad schnell zusammen. Im Zimmer warf ich dann alles in meinen Koffer und kontrollierte nochmal, dass ich wirklich alles hatte. Jule wollte nochmal kurz auf Toilette, weswegen ich mich Wincent widmete, der verträumt aus dem Fenster sah. „Schatz, was ist los?", fragte ich und legte meine Arme von hinten um ihn. „Alles gut.", sagte er leise und drehte sich zu mir. In seinem Blick konnte ich sehen, dass nichts gut war, weswegen ich seine Hände nahm und ihn ansah. „Du kannst jederzeit mit mir reden.", flüsterte ich. „Heute vor 4 Jahren ist ein Kumpel von mir gestorben.", gab er mit brüchiger Stimme von sich. „Das tut mir leid. Kann ich was für dich tun?", fragte ich und strich ihm vorsichtig über die Wange. „Können wir nachher nochmal reden? In Ruhe?", flüsterte er. Ich nickte nur und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, genau in dem Moment kam Jule aus dem Bad. Sie sah mich einmal fragend an, doch ich gab ihr zu verstehen, dass sie es einfach ignorieren soll.
„Dann wollen wir mal.", sagte ich euphorisch, als wir unser Zimmer verließen und schob Jule und Wincent in den Flur. Jule ging ein Stück vor uns und somit nahm ich kurz WIncents Hand und lächelte ihn aufmunternd an.
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Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionIsa ist 19 Jahre alt und hört gerne Musik von Wincent Weiss, als Fan würde sie sich allerdings nicht bezeichnen. Ihre Freunde sehen das ein wenig anders. Als Isa dann mit Hannah, ihrer besten Freundin, auf einem Konzert von Wincent ist, passiert ihm...