Kapitel 109

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„Wie siehst du das eigentlich mit der Sache mit der Verhütung. Also ich meine du weißt ja, dass ich die Pille nehme, aber irgendwie haben wir ja von Anfang an, ohne wirklich darüber zu sprechen zusätzlich noch Kondome benutzt.", plapperte Isa einfach drauf los. „Oh Gott...So schwere Fragen stellst du mir mitten in der Nacht? Ehrlich gesagt keine Ahnung. Also sicher ist ja beides, aber irgendwie nimmt man ja bei „Fremden" normalerweise immer erstmal nen Kondom, deswegen hab ich mir da bis jetzt nicht wirklich Gedanken drüber gemacht. Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass du nicht auf einmal schwanger bist. Nicht, weil ich keine Kinder mit dir will, sondern weil wir noch nicht lange zusammen sind und du noch ein bisschen jung bist und du jetzt erstmal dein Studium machen sollst.", verhaspelte ich mich. „Dafür, dass du keine Ahnung hast war das ganz schön viel.", lachte Isa, „Aber ja, ich stimme dir zu, ne Schwangerschaft hatte ich jetzt erstmal nicht geplant, aber ich nehme ja auch noch die Pille, weil irgendwie nervt mich die ganze Sache mit dem Kondom manchmal ein bisschen." „Mich auch.", grinste ich und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Damit war das Thema dann wohl erstmal beendet, denn Isa stand auf und zog sich ihre Unterhose wieder an. Ich beobachtete sie ganz genau dabei, wie sich durch unser Zimmer tapste und wunderte mich, was sie an meinem Koffer suchte, als mir auf einmal eine meiner Boxershorts entgegen flog. Ich konnte sie gerade noch fangen, sonst hätte ich das Ding im Gesicht gehabt. Isa kicherte und kramte weiter in meinem Koffer, bevor sie sich kurze Zeit später eines meiner schwarzen Shirts über den Kopf zog und zurück ins Bett kam. Sie krabbelte zu mir unter die Decke und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, bevor sie mir den Rücken zuwandte und sich in ihr Kissen kuschelte. Ich legte meine Arme um ihre Hüfte und zog sie, so dicht, wie es nur ging, an mich heran. „Gute Nacht, ich liebe dich.", flüsterte ich. „Ich dich auch.", nuschelte Isa und rutschte nochmal näher an mich. Ich vergrub meinen Kopf in ihrem Nacken und wollte eigentlich gar nicht einschlafen, weil ich wusste, dass es erstmal unsere letzte gemeinsame Nacht sein würde. Trotzdem schlief ich nach nur wenigen Minuten ein.

Am nächsten Morgen war alles ein bisschen hektisch, da wir vergessen hatten uns einen Wecker zu stellen. Somit wuselten wir beide wie wild durchs Zimmer und suchten unsere ganzen Sachen zusammen. Wir checkten noch gerade so pünktlich aus, bevor wir uns dann ins Auto setzten und ich Isa nach Hause fuhr. Die Stimmung war irgendwie komisch, denn so wirklich wussten wir noch nicht, wann wir uns das nächste mal sehen würden. Seit wir zusammen sind war das längste, was wir getrennt waren die eine Woche, die ich in Dubai war und jetzt? Jetzt sollte ich sie einfach auf unbestimmte Zeit alleine lassen? Bei Isa angekommen verabschiedeten wir uns relativ schnell, da sie mich sonst wahrscheinlich nie hätte gehen lassen. Ich versprach ihr, dass wir so oft wie möglich telefonieren würden und sie sich immer melden kann, wenn was ist. Ich fuhr von Hamburg direkt nach München zu Kevin, die Fahrt war zwar mega anstrengend, aber wir mussten für den Release am Freitag noch ein paar Sachen vorbereiten. Die Tage bei Kevin im Studio vergingen wie im Flug und leider kamen die Telefonate mit Isa viel zu kurz, ich hoffe, dass werde ich nicht noch bereuen. Gerade war ich schon wieder auf dem Weg nach Berlin, wo heute Abend die Verleihung der goldenen Henne stattfinden sollte. Der Tag war an sich schon aufregend genug, da meine neue Single rausgekommen war. Als ich gerade im Stau stand entschied ich mich die Zeit zu nutzen, um Isa anzurufen.
I: „Hey, Schatz."
W: „Na Süße, wie gehts dir?"
I: „Es wird immer besser, eigentlich Hammer unnötig, dass ich noch ne Woche krankgeschrieben bin."
W: „Das hat schon seine Gründe und du weißt das auch."
I: „Ja, ich weiß ich muss auch weiter auf mich aufpassen. Aber wie gehts dir?"
W: „Die Zeit bei Kevin war mal wieder mega produktiv, sodass ich leider auch voll verpeilt habe mich bei dir zu melden."
I: „Schon gut, ich hatte auch einiges zu tun."
W: „Wie war das mit dem krankgeschrieben?"
I: „Wincent entspann dich. Ja, einige Aufgaben von Amelie waren auch dabei, aber die Tour plant sich ja nunmal nicht von alleine. Der Großteil war aber für die Uni... wir müssen in der ersten Woche alle Vorträge über unsere Betriebe halten. Eigentlich wollte ich das ja alles für mich behalten, aber es ist Pflicht."
W: „Dann hast du ja echt schon wieder mega viel gemacht. Und das mit der Uni ist doch okay, ich hab mir schon gedacht, dass du das nicht lange für dich behalten kannst."
I: „Haha sehr lustig. Aber mal was ganz anderes: Dein neues Lied ist wunderschön."
W: „Du hast das schon gehört?"
I: „Für wie blöd hälst du mich eigentlich? Alle anderen kannten es gefühlt schon vorher und haben davon geschwärmt und du denkst, ich höre es mir nicht mal an?"
W: „Ja, keine Ahnung... wusste ja nicht, ob dich das interessiert, du hast ja nie gefragt."
I: „Du weißt schon noch, dass wir uns so gesehen auf einem Konzert von dir kennengelernt haben, wo ich als Besucher war oder? Und außerdem wollte ich dich nicht damit nerven."
W: „Ach Isa, ja gut, das nächste Mal zeig ich dir sowas vorher."
I: „Nur wenn du willst. Bist du schon aufgeregt, wegen heute Abend?"
W: „Nö, ich muss ja nur ein Lied spielen, das passt schon."
I: „Schatz, du bist nominiert, was, wenn du gewinnst?"
W: „Ach Quatsch, da sind so krasse Leute mit mir in der Kategorie, Alvaro, Rammstein und so, da gewinne ich nicht."
I: „Das ist ein Zuschauervoting und du kennst deine Fans."
W: „Die anderen haben aber auch krassen Support."
I: „Okay, dann halt nicht, ich sehe es schon, du blamierst dich da heute Abend komplett, weil du so unvorbereitet bist."
W: „Jaja, mach dich mal über mich lustig, ich weiß schon, was ich tue."
I: „Gut, ich sag nichts mehr."
W: „Hm, ich liebe dich auch. Wie siehts morgen bei dir aus? Hast du da mal Zeit in Ruhe zu telefonieren."
I: „Ähm morgen ist schlecht. Ich hatte das so nen bisschen verdrängt, aber meine Mädels haben mir letztes Jahr zum Geburtstag einen Gutschein geschenkt, wo nur draufsteht, dass ich mir morgen freihalten soll."
W: „Krass, okay. Schreibst du mir dann wenigstens zwischendurch, was ihr macht, damit ich weiß, dass es dir gut geht?"
I: „Mach ich. Telefonieren wir dann Sonntag wieder?"
W: „Da ist Sprungbrett..."
I: „Ach stimmt. Wenn du Lust hast rufst du einfach danach an, wenn du reden willst."
W: „Du sollst dich aber ausruhen."
I: „Mach ich doch den ganzen Tag."
W: „Na gut... Wann sehen wir uns eigentlich wieder?"
I: „Keine Ahnung, Dienstag hab ich das erste mal Uni, aber wenn du willst kannst du am Feiertag vorbeikommen."
W: „Fuck"
I: „Was?"

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt