Kapitel 84

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Sicht Isa

„Fuck war das Geil.", rief Wincent, als er von der Bühne kam. Ich hatte ihn fast den ganzen tag nicht gesehen, da heute gefilmt wurde und wir uns deswegen dazu entschieden hatte, dass ich eher die Aufgaben mache, die Amelie sonst macht. Nachdem die letzte Kamera dann endlich aus war, kam Wincent im Backstage zu mir. Ohne zu zögern gab er mir einen langen Kuss und legte danach seinen Arm um mich. „Endlich nicht mehr von dir fern halten.", grinste er. Wir unterhielten uns noch eine Weile mit der Band und auch mit Lea, bis Wincent beschloss Duschen zu gehen. Mittlerweile hatten auch alle Fans das Gelände verlassen, weswegen Amelie und ich uns daran machten bei Abbau zu helfen. „Isa, ich muss dir noch was lustiges erzählen.", sagte Amelie auf dem Weg nach vorne. „Du warst ja nicht da, als Wincent bei Lea mit auf die Bühne ist, aber er ist einfach ohne Mikro auf die Bühne gerannt. Ich konnte ihn zum Glück noch zurückrufen, aber ich glaube der ein oder andere hat es trotzdem mitbekommen. Ganz ehrlich, ich musste mich danach erstmal wieder einbekommen. Manchmal bezweifle ich ja wirklich, ob Wincent alleine lebensfähig ist." Auch ich konnte nicht anders und musste lachen. „Wenn du irgendwann mal ein Video davon siehst, schick es mir bitte sofort.", lachte ich und wir machten uns weiter an den Abbau.

Nach zwei weiteren Stunden war alles wieder abgebaut und verladen und wir standen mit der Band im Backstagebereich. „So Leute. Feierabend für heute. Wir treffen uns Freitag um 23 Uhr in Berlin am Bus, beziehungsweise die, die direkt nach München kommen sehen wir dann Samstag um 11 Uhr in München.", sagte Amelie und die meisten verabschieden sich voneinander. Einige werden noch mit den Bussen nach Berlin fahren, aber das ist der geringste Teil. „Kann ich dir noch ein, zwei Sachen schicken, die geplant werden müssen?", fragte Amelie, als ich mich von ihr verabschiedete. „Klar, wenn Wincent im Studio arbeitet habe ich ja eh nichts zu tun.", sagte ich und umarmte sie nochmal zu Abschied. Danach verabschiedet ich mich noch vom Rest und wartete dann auf Wincent. Wir gingen zusammen zum Auto, wo ich mir erstmal meinen Pullover von der Rückbank schnappte. „Doch ganz schön frisch geworden, was?", grinste Wincent. Wir setzten uns ins Auto und er tippte eine Adresse ein. „Ankunftszeit 6:38 Uhr.", las ich vor. Alter, ich bin jetzt schon todmüde und mein Tag-Nacht-Rhythmus wird mich komplett killen.

W. „Süße, du kannst gerne etwas schlafen."

I: „Aber du bist doch auch müde. Das wäre nicht fair."

W: „Alles gut, ich mache das öfter mal. Außerdem glaube ich, dass ich im Gegensatz zu dir auch ganz gut am Tag schlafen kann. Wenn wir uns nachher bei Kevin hinlegen bist du doch eh spätestens um zehn wieder wach, während ich dann halt einfach bis Mittags penne."

I: „Vermutlich, aber wenn du müde wirst sag was, dann fahre ich weiter."

W: „Mach ich. Und jetzt entspann dich einfach, okay?"

Ich nickte nur und kuschelte mich dann in den Sitz. Wincent fuhr nun auch endlich los. Den Weg durch die Stadt bekam ich noch mit, aber als wir dann auf die Autobahn fuhren schlief ich ein.

Als ich langsam meine Augen öffnete ging die Sonne schon wieder auf. Ich drehte mich zu Wincent und sah aufs Tacho. 290 km/h. „Oh Gott.", murmelte ich. „Oh hey, du bist wach. Was ist los?", sagte Wincent, während er weiter auf die Straße sah. „Schneller ging nicht oder?", fragte ich und streckte mich erstmal. „Doch", lachte er. „Dachte aber, dass das noch ne halbwegs komfortable Reisegeschwindigkeit ist." „Hm, ist klar." Wincent verdrehte einmal die Augen, sagte aber nichts mehr. Ich schaute einen Moment den Sonnenaufgang an, bis ich mich wieder an Wincent wendete.

I: „Wie lange brauchen wir noch?"

W: „Nicht mehr lange. An der nächsten Abfahrt fahren wir schon runter."

I: „Hab ich echt die ganze Zeit geschlafen?"
W: „Scheinbar schon, aber das ist wirklich nicht schlimm. Du hast nichtmal mitbekommen, dass ich zwischendurch ziemlich laut Metal gehört habe."

I: „Oh, das ist ja schon peinlich. Ich erzähle immer, wie leicht mein Schlaf ist und dann dass. Geht es dir denn gut?"

W: „Ja, alles gut, aber ich bin schon froh, wenn ich gleich schlafen kann."

I: „Das glaube ich."

Wir hörten leise Radio, während wir die letzten Kilometer zurücklegten. Irgendwann fuhren wir in ein kleines Dorf und Wincent parkte vor einem schicken Einfamilienhaus. „Wir sind da.", grinste er und stieg aus. Auch ich steig aus und wir holten unsere Koffer aus dem Auto. „Ich hab nen Schlüssel und wir gehen gleich einfach leise rein, damit wir Kevin und Lisi nicht unbedingt wecken. Lino ist auch extra oben, damit er das nicht mitbekommt." Ich nickte nur und folgte Wincent. Wir gingen direkt in ein Zimmer, was scheinbar das Gästezimmer war. Wir schnappten uns schnell unsere Kulturtaschen und gingen ins Bad. Auf dem Weg dorthin zeigte Wincent mir auch noch schnell, wo die Küche und das Wohnzimmer sind. Wir machten uns in einem Rekordtempo fertig und gingen dann wieder ins Schlafzimmer. Wincent zog sich einfach nur aus und legte sich dann ins Bett, während ich mir noch schnell meine Schlafsachen anzog. Dann legte ich mich zu ihm und gab ihm noch einen kurzen Kuss. „Wenn du morgen wach bist kannst du ruhig schon aufstehen. Kevin und Lisi beißen nicht.", flüsterte Wincent und drehte sich auf den Bauch. Ich wälzte mich noch ein wenig hin und her, während Wincent nach gefühlten drei Sekunden eingeschlafen war, aber nach so einem Tag war das auch verständlich. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt