Kapitel 85

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Als ich wach wurde war es komplett still. Haben Kevin und Lisi nicht einen Hund und ein Kind? Wie kann es dann so still sein? Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es kurz nach zehn war. Da ich Wincent wirklich nicht wecken wollte beschloss ich aufzustehen. Ich suchte mir schnell ein paar Sachen aus meinem Koffer zusammen und ging dann leise ins Bad. Ich zog mir meine schwarze Jeans und ein weißes Top an. Darüber zog ich noch einen Cadigan. Dann schminkte ich mich etwas und kämmte noch meine Haare. Als ich fertig war räumte ich meine Sachen soweit es ging auf einen Stapel und verließ das Bad. Okay, das wird jetzt unangenehm, immerhin werde ich jetzt Kevin und Lisi kennenlernen, während Wincent noch seelenruhig schläft. Aus der Küche hörte ich ein leises Klappern, weswegen ich beschloss dorthin zu gehen. Ich öffnete vorsichtig die Tür und sah Kevin, wie er gerade dabei war den Tisch zu decken. „Ähm hey.", sagte ich unsicher. Kevin drehte sich um und lächelte mich an.

K: „Ah guten Morgen. Du bist Isa richtig?"

I: „Ja, das bin ich. Sorry, dass die Situation so komisch ist, aber Wincent pennt noch."

K: „Alles gut. Er hatte ja gesagt, dass er dich mitbringt und ich freu mich wirklich dich kennenlernen zu dürfen. Setzt dich erstmal. Möchtest du auch nen Kaffee oder lieber was anderes."

I: „Ein Wasser würde mir reichen."

K: „Okay. Lisi ist gerade mit Lino und dem Kleinen spazieren, wenn sie wieder da sind wollen wir frühstücken. Selbstverständlich mit dir zusammen, bei unserer Schlafmütze kann das ja noch dauern."

I: „Oh Gott ja, da hast du Recht. Ich hatte schon so oft die Ehre ihn auf Tour wecken zu dürfen.", lachte ich und auch Kevin musste lachen. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, bis auf einmal die Haustür aufging und Lino in die Küche gestürmt kam. Ich hockte mich sofort auf den Boden und begrüßte ihn ausgiebig. So ein süßes Wesen, meine Güte. Irgendwann stand ich dann wieder auf und wendete mich an Lisi, die mittlerweile auch in der Küche stand. „Hey, ich bin Isa.", sagte ich und lächelte leicht. Sie zog mich sofort in eine Umarmung und sagte: „Ich bin Lisi, schön, dass du da bist." Im nächsten Moment kam dann auch noch der kleine Sohn von den beiden um die Ecke gekrabbelt. „Und das ist Louis.", grinste Kevin stolz und nahm ihn auf den Arm. Wir setzten uns alle gemeinsam an den Tisch und begannen zu Frühstücken.

K: „So Isa, viel wissen wir ja noch nicht von dir. Wincent hat echt noch nichts blicken lassen."
I: „Oh okay. Na dann sollte ich mich wohl wirklich mal ein bisschen Vorstellen. Also ich denke, ihr wisst ja schon, dass ich bei Wincent arbeite."
L: „Ja, das haben wir auf Insta gesehen, aber mehr wissen wir dann wirklich nicht."
I: „Na gut. Vielleicht erstmal, wie es dazu gekommen ist, dass ich bei Wincent arbeite. Ich war mit ner Freundin dieses Jahr beim Konzert und ja sie war halt das Mädel, dem Wincent die Flasche an den Kopf geworfen hat. Die Sanitäter haben sie dann nach hinten gebracht und versorgt und irgendwann hatte ich es dann auch mal geschafft mich bis dahin durchzukämpfen und bin voll in Wincent reingelaufen. Ich war verdammt sauer auf ihn und hab ihm halt voll meine Meinung gesagt. Nen paar Tage später rief Amelie auf einmal an und meinte sie bräuchte mich dringend als Unterstützung in der Crew. Aus ner Probewoche ist dann ganz schnell ne richtiger Job geworden und irgendwo nebenbei ist auch noch die Beziehung zu Wincent entstanden."
K: „Okay, also eure Kennenlernstory ist ja schonmal filmreif, aber erzähl uns doch mal ein bisschen was über dich."
I: „Naja, ich bin 19, habe dieses Jahr mein Abi gemacht und habe eigentlich einen Nebenjob als Zumba-Trainerin in einer Tanzschule. Ich komme aus Hamburg und wohne da auf nem kleinen Dorf."
K: „Wow, du kannst ja fast noch schneller reden, als Wincent."
L: „Auf jeden Fall, aber nochmal, du bist 19?"
I: „Ja..."

L: „Okay, krass. Ich meine ich hätte es jetzt nicht gedacht, aber es ist ja doch schon ein Altersunterschied zwischen euch."
I: „Ja, schon."
K: „Jetzt versteh ich die Nachricht von Winni."

L: „Welche Nachricht."
K: „Er hat vorgestern geschrieben, wir sollen sie nicht fragen, wie alt sie ist, wenn er nicht dabei ist. Wahrscheinlich wollte er sich selbst rechtfertigen, wobei ihr das nicht müsst. Das ist eure Sache."
I: „Ey dieser Trottel. Der denkt auch ich komme nicht alleine klar."

L: „Okay, ich verstehe jetzt auf jeden Fall Amelie."

Wir mussten alle drei ziemlich lachen und auch der Rest des Frühstücks lief sehr entspannt ab. Mit den beiden konnte ich wirklich gute Gespräche führen, auch wenn sie etwas älter waren als ich. Als wir fertig waren half ich erst den Tisch abzuräumen und setzte mich dann mit Lisi und Louis ins Wohnzimmer und wir spielten etwas mit dem Kleinen. Irgendwann klingelte Lisis Handy und sie fragte mich, ob ich kurz auf den Kleinen aufpassen kann. Ich spielte einfach mit ihm weiter und hatte echt Spaß. Kinder sind echt etwas schönes und Louis ist wirklich süß. Kevin betrat den Raum und setzte sich mit seinem Laptop aufs Sofa. „Wolltet ihr nicht ins Studio?", fragte ich irgendwann. „Eigentlich schon, aber da müssen wir wohl warten, bis die Schlafmütze wach wird.", sagte er und konzentrierte sich grinsend wieder auf sein Laptop. Louis war mittlerweile ein bisschen unruhig geworden, weswegen ich ihn auf den Arm nahm und mich ans Fenster stellte. „Steht dir so ein Kind", sagte auf einmal eine Stimme hinter uns.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt