Kapitel 76

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Nachdem wir uns alle ein bisschen beruhigt hatten unterhielten wir uns noch eine Weile über Gott und die Welt, bis meine Mutter meinte es wäre Zeit sich mal um die Buchhaltung zu kümmern. „Süße, ist das okay für dich, wenn wir das schnell machen?", fragte ich Isa vorsichtig. „Naja, schnell ist bei deinem Chaos so die Sache.", rief Shayenne aus dem Hintergrund. „Alles gut. Ich hol mir einfach mein Laptop und mach noch ein paar Sachen fertig, die wir für die Tour brauchen." „Du hast dir nicht ernsthaft was zu arbeiten mitgenommen?" „Doch klar, muss doch fertig werden.", sagte Isa und lächelte mich frech an. Als ich gerade noch etwas erwidern wollte drehte sie sich einfach um und ging nach oben. Ich ging einfach zu meiner Mutter an den Tisch, wo schon alles ausgebreitet lag. „Na bei euch hat ja wohl auf jeden Fall Isa die Hosen an.", sagte meine Mutter lachend. „Haha sehr lustig.", gab ich zurück und klappte mein Laptop auf. Wir breiteten den ganzen Papierkram auf dem Tisch aus und begannen erstmal alles zu sortieren, als auf einmal Isa in der Tür stand. Sie hatte ihren Laptop unterm Arm und eine unserer Katzen im anderen Arm. „Sie wollte mir einfach nicht mehr von der Seite weichen.", sagte sie lachend. „Du kannst dich einfach aufs Sofa setzten, wenn du dort arbeiten kannst.", schmunzelte meine Mutter. Isa ging zum Sofa und setzte sich hin. Sie klappte ihr Laptop auf und stellte es sich auf die Beine, während die Katze sich auf ihren Oberkörper legte. Isa streichelte nebenbei immer wieder die Katze, während sie konzentriert irgendwas auf dem Bildschirm las. Meine Mutter und Shayenne waren schon längst wieder dabei irgendwelche Zettel zu sortieren, während ich Isa immer noch beobachtete. Ich zog mein Handy aus der Tasche und machte ein Foto. Am liebsten hätte ich es gepostet, aber das wäre nicht so schlau, wenn alle sehen würden, dass Isa bei meiner Familie ist. Ich schickte das Foto in die Bandgruppe und schrieb drunter: „@Amelie, immer für dich im Einsatz😀" Isas Handy klingelte, sie sah einmal rauf und schaute dann lächelnd zu mir. „Vielleicht solltest du auch mal arbeiten.", sagte sie und konzentrierte sich wieder auf ihren PC. „Müsst ihr euch jetzt schon schreiben, weil wir das nicht hören dürfen?", stichelte Shayenne. Ich schüttelte nur den Kopf und zeigte ihr meine Nachricht in der Gruppe. Danach begannen wir dann doch noch zu arbeiten, wobei wir immer wieder von amüsierten Reaktionen in der Gruppe unterbrochen wurden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir es dann doch endlich mal geschafft alles durchzuarbeiten. Ich stand von Tisch auf und setzte mich neben Isa aufs Sofa. Die Katze war mittlerweile auf ihrem Schoß eingeschlafen. Isa war total fokussiert und schrieb scheinbar irgendeine Zusammenfassung für die Novembertour. „Krass" entfuhr es mir, als ich die Details sah, die sie eintippte. Die Kapazitäten der Hallen hauen mich einfach immer wieder vom Hocker. Isa hörte auf zu schrieben und sah zu mir. „Ja, das beschreibt es ganz gut. Aber guck mal hier, das sind die Möglichkeiten, die ihr für den Bühnenbau haben werdet. Das musst du aber dann mit den Jungs besprechen, wenn es so weit ist.", sagte sie und zeigte mir verdammt geile Bilder. „Musst du noch viel machen?", fragte ich Isa, nachdem sie mir alle Bilder gezeigt hatte. „Nein, ich kann das auch wann anders weiter machen." „Sehr gut, ich würde dir nämlich gerne noch ein bisschen die Umgebung zeigen.", sagte ich, während ich ihr das Laptop vom Schoß nahm und es zuklappte. Die Katze auf Isas Brust wurde auch langsam wieder wach und Isa begann wieder sie zu streicheln. „Können wir sehr gerne machen.", antwortete Isa und setzte sich langsam auf. Sie nahm behutsam die Katze und setzte sie aufs Sofa, um dann aufzustehen. „Ich geh nur nochmal schnell auf Toilette und dann können wir auch schon los.", sprach Isa und verließ den Raum. Ich ging währenddessen kurz in die Garage und suchte mein Skateboard raus, da ich mir spontan überlegt hatte es einfach mitzunehmen. Als ich wieder ins Haus kam war Isa schon fertig und hatte sogar schon Schuhe an. „Was wird das?", fragte sie, als sie das Skateboard in meiner Hand sah. „Ich wollte gerne mal wieder fahren. Ich hoffe das ist kein Problem für dich." „Nein alles gut, solange ich nicht auf das Ding muss ist alles gut.", lachte sie. Ich schnappte mir noch mein Handy und die Schlüssel und dann verließen wir das Haus. Ich stieg auf mein Skateboard und versuchte mich erstmal wieder an das Fahrgefühl zu gewöhnen. Isa kam mir einfach langsam hinterher und ich erzählte ihr immer wieder was über die einzelnen Straßen und so weiter. Irgendwann kamen wir dann in unseren kleinen Park, wo es auch eine Half-Pipe gibt. Zum Glück war gerade niemand da, sodass ich mich in Ruhe ausprobieren konnte. Isa setzte sich auf eine Bank und beobachtete mich. Ich versuchte immer schwerere Tricks, bis ich mich irgendwann volle Kanne erdete. „Pass bloß auf. Amelie dreht mir den Hals um, wenn was passiert.", kommentierte Isa von der Seite. Ich versuchte noch ein paar weitere Sachen und fuhr dann wieder zu Isa. Ich bremste vor der Bank ab und beugte mich zu ihr, um ihr einen Kuss zu geben. „Man Wincent, wir sind hier nicht alleine." Ich ließ mich neben Isa auf die Bank fallen.

W: „Hat doch keiner gesehen. Und außerdem wollten wir es doch eh später öffentlich machen."

I: „Ja, jetzt hat es keiner gesehen und was ist beim nächsten mal. Wir wollen öffentlich machen, dass du eine Freundin hast, aber du weißt ganz genau, dass ich da raus bleiben möchte und ich dachte du möchtest das auch so."
W: „Ja du hast Recht. Es tut mir leid. Und natürlich werde ich dich da raushalten, das muss echt erstmal keiner wissen, wer du bist."
I: „Gut. Tut mir leid, wenn ich manchmal so überreagiert, aber ich habe halt einfach Angst, plötzlich doch in der Öffentlichkeit zu stehen."

W: „Ich weiß, aber ich werde alles dafür tun, damit das nicht passiert okay?"

I: „Danke. Wann müssen wir eigentlich zurück sein? Immerhin wollen wir doch noch zu deinen Großeltern oder?"

W: „Shit, stimmt. Ich denke wir sollten uns mal auf den Weg machen. Aber eigentlich können wir dann ja auch direkt los, oder musst du noch was erledigen?"
I: „Ne, was anderes zum Anziehen hab ich eh nicht wirklich dabei und auf neu schminken habe ich auch keine Lust."

W: „Also ich finde eh, dass du Hammer aussiehst."

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt