Sicht Wincent
Ich weiß einfach nicht, was ich mit Isa machen soll. Seit einigen Minuten sieht sie mich einfach nur an und sagt mir nicht, was los ist. Ich hab sie schon tausend Sachen gefragt, doch es ist nichts mit Elena, sie fühlt sich nicht schlecht, der Umzug ist wohl auch nicht der Grund. Ich atmete einmal tief durch und drehte mich dann von ihr weg. Ich halte es einfach nicht mehr aus, sie so zerbrechlich zu sehen und nicht zu wissen, was los ist. „Gib mir mal bitte mein Handy.", flüsterte Isa etwas später. Ernsthaft? Was anderes hat sie nicht zu sagen. Genervt schmiss ich ihr Handy hinter mich und eine halbe Minute später tauchte es wieder in meinem Sichtfeld auf. Auf dem Display war ein Text zu sehen. Ich begann zu lesen und wusste noch nicht so ganz, was Isa jetzt von mir wollte. „Warum muss es denn gleich um Kinder gehen?", flüsterte sie und ich hörte, dass sie den Tränen nahe war. Ich las nochmal den letzten Satz des Artikels und verstand langsam Isas Problem.
W: „Lass die doch schreiben, was sie wollen. Wir sind uns doch einig, dass es noch viel zu früh für Kinder ist."
I: „Trotzdem hat es mich irgendwie aus der Bahn geworfen. Ich weiß, dass das eigentlich unnötig ist."
W: „Das sind deine Sorgen und die sind berechtigt, aber warum redest du nicht mit mir?", fragte ich und drehte mich wieder zu Isa.
I: „Weil du heute genug mit dir selbst zu tun hattest. Da wollte ich nicht mit solchen Sorgen ankommen."
W: „Aber ich bin doch immer für dich da."
I: „Ja, schon, aber ich wollte auch mal für dich da sein."
W: „Das bist du doch trotzdem. Ist aber auch eigentlich egal, darum geht es jetzt nicht. Ignorier bitte, was in den Medien über uns steht, wichtig ist das, was zwischen uns ist."
Isa nickte nur und ich zog sie in meine Arme. Ich hauchte ihr noch ein paar Küsse auf den Kopf und flüsterte ihr ein „Ich liebe dich" ins Ohr, bevor sie langsam einschlief.
Unser nächster Stop ist Düsseldorf und ich muss zugeben, dass dieser Tag bis jetzt ziemlich unspektakulär verläuft. Jeder macht seinen Job und alles läuft weitestgehend nach Plan. Isa und Amelie laufen zwischenzeitlich ein bisschen aufgescheucht durch den Backstagebereich, wirklich alles wie immer. Das Konzert ist auch mal wieder der Hammer und gute drei Stunden später sitzen wir in der Lounge des Nightliners und sind auf dem Weg nach Stuttgart. Ich habe meinen Arm fest um Isa gelegt und wir unterhalten uns mit den Jungs.
Manu: „Was sind eigentlich die Pläne für morgen?"
Amelie: „Alles wie immer."
Benni: „Sehr aufschlussreich. Könnt ihr die Zeiten nicht nochmal aufschlüsseln."
Amelie: „Wenns sein muss."
Isa: „9:30 beginnt der Aufbau, 13 Uhr Mittag, 15 Uhr Soundcheck, 17 Uhr Fast-Lane Einlass, 17:30 Einlass regulär, 19:30 Bengio, 20:15 Ihr, danach Abbau und Abfahrt."
Flo: „Das nenne ich mal kurz und knackig."
Wincent: „Das weißt du alles aus dem Kopf?"
Isa: „Erstens haben Amelie und ich die Pläne geschrieben und zweitens ist es das 12. Konzert, da kann man das ja mal wissen."
Benni: „Ohoh Ärger auf Wolke 7."Wincent: „Sehr lustig."
Isa: „Ach so und du hast natürlich um 12 noch Sport."
Wincent: „Das ist der einzige Termin, den ich mir merken kann."
Isa: „Eine Sache hätte ich noch für alle. Mein kleiner Bruder kommt uns morgen besuchen, also nicht wundern, wenn so ein hibbeliger 12-Jähriger rumrennt, der gehört dann zu mir."
Manu: „Och wie süß."
Isa: „Naja, ganz so süß ist der nicht mehr."
Wincent: „Jetzt übertreibst du."
Isa: „War ja klar, dass du mir in den Rücken fällst."Ich streckte ihr die Zunge raus und bekam dafür direkt einen Schlag auf die Brust. Da sich Isa dafür aber zu mir drehen musste, hielt ich sie schnell fest und sah ihr in die Augen. Kurz funkelte sie mich noch böse an, bis sich unsere Lippen dann wie automatisch nährten.
„Alter nehmt euch doch endlich mal ein Zimmer.", nörgelte Marvin dann, in dem Moment, in dem unsere Lippen aufeinander trafen. „Haben wir oben, komm Schatz.", sagte Isa grinsend und stand auf. Ich sah sie etwas perplex an, genau so, wie die Jungs. Wir kennen sie jetzt alle schon ein halbes Jahr und sowas passt nicht so wirklich zu ihr. Nachdem ich mich nicht bewegt hatte, kam Isa auf mich zu und setzte sich rittlings auf meinen Schoß. „Wenn du nicht hoch willst, dann halt hier.", sagte sie provokant und begann mich zu küssen. Was hat sie denn jetzt. Ich sah einmal hilflos zu Amelie, welche nur mit den Schultern zuckte. Als Isa sich kurz löste, schob ich sie von meinem Schoß und sah sie fragend an. „Was wird das?", flüsterte ich. „Kuscheln?", zuckte sie unschuldig mit den Schultern und verließ den Raum. „Was habt ihr mit meiner Freundin gemacht?", fragte ich an die Jungs gerichtet. „Nichts.", rief Benni sofort. „Aber seid leise.", ergänzte Manu lachend und deutete mir an Isa hinterher zu gehen.
Ich ging nach oben und betrat dann vorsichtig unser Zimmer. Dort lag Isa auf dem Bett und lächelte mich an. „Was war das?", fragte ich. „Ein bisschen Spaß muss sein.", grinste sie. „Du hättest Marvins Blick sehen müssen, er hatte nicht damit gerechnet, dass ich das ernst meinte.", gab sie triumphierend von sich. „Mein Blick war wahrscheinlich nicht bessern.", sagte ich immer noch irritiert. „Ging.", lachte Isa und stand auf. Sie ging demonstrativ an mir vorbei und schloss die Tür ab. Was wird das denn jetzt schon wieder?
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Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionIsa ist 19 Jahre alt und hört gerne Musik von Wincent Weiss, als Fan würde sie sich allerdings nicht bezeichnen. Ihre Freunde sehen das ein wenig anders. Als Isa dann mit Hannah, ihrer besten Freundin, auf einem Konzert von Wincent ist, passiert ihm...