Kapitel 189

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Als ich das nächste mal kurz wach wurde schlief Wincent neben mir tief und fest. Draußen war es zwar schon ein bisschen hell, doch ich drehte mich einfach nochmal um und schloss meine Augen.

„Schatz, Amelie steht vor der Tür.", flüsterte Wincent und strich mir durch meine Haare. Ich öffnete langsam meine Augen und sah ihn fragend an. „Sie meinte wir wollen irgendwie reden.", erklärte er. „Jetzt?", fragte ich verwirrt. „Es scheint ihr wichtig zu sein.", sagte er. Ich setzte mich auf und streckte mich. Wincent war tatsächlich schon geduscht und angezogen. Er holte Amelie rein, welche ich fragend musterte. „Ich muss das jetzt geklärt haben, sonst kann ich nichts mehr buchen.", flüsterte sie mir ins Ohr. Augenblicklich war ich ziemlich wach und machte ihr ein bisschen Platz, damit sie sich zu mir setzten konnte.

W: „Mädels, was ist los."

I: „Nichts wirklich schlimmes, also es ist nicht toll, aber hör uns erstmal zu ende zu, bevor du dich irgendwie aufregst oder so."
W: „Aha."
A: „Danke Isa, aber ich sollte das schon selber erklären."

W: „Sag an."
A: „Ich habe einen Fehler bei der Buchung des Hotels für Hamburg gemacht. Aus irgendeinem Grund habe ich das falsche Datum angegeben und kann jetzt auch nicht mehr stornieren. Gegen einen relativ hohen Aufpreis kann ich neue Zimmer buchen, aber alles in allem beträgt der Schaden mehrere Tausend Euro."
W: „Fuck... Warum haben wir überhaupt ein Hotel in Hamburg?"

A: „Du wolltest das so, weil du mit den gesamten Team den Tourabschluss feiern wolltest."
W: „Stimmt, aber wie konnte das passieren?"

A: „Ich weiß es doch auch nicht."

W: „So kenne ich dich nicht. Warst du etwa zu nachlässig?"

A: „Nein, ich habe immer alles mehrfach geprüft."

W: „Scheinbar ja nicht. Du weißt schon, was du für eine Verantwortung hast. Jetzt war es nur ein Hotel, aber was, wenn das mal mit einer Halle passiert."

A: „Wincent.. ich..."

W: „Ist klar, da fehlen dir die Worte."

Jetzt reicht es.

I: „Was fährst du denn jetzt Amelie so an? Sie hat dir das gerade sachlich erklärt und du stellst ihre gesamte Arbeit in Frage."

W: „Überleg mal, was hätte passieren können."

I: „Und du überlegst jetzt mal, was du immer alles für Fehler auf der Bühne machst. Dabei gehst du dir ne runde draußen die Beine vertreten und schlägst hier erst wieder auf, wenn du wieder der Wincent bist, den wir kennen."

Ich war nicht gerade sanft zu Wincent, aber das war mir gerade egal. So redet er nicht mit Amelie, ohne die sein Leben gar nicht laufen würde. Ich schob ihn vor die Zimmertür und reichte ihm nur seine Jacke. Sein Handy und die Zimmerkarte ließ ich bewusst im Zimmer. Wincent versuchte sich gar nicht zu wehren und ich glaube ihm wurde jetzt schon bewusst, dass er nicht richtig gehandelt hatte.

A: „Das hättest du nicht machen müssen."

I: „Oh doch, das hätte ich."
A: „Ich will aber nicht, dass ihr euch wegen mir streitet."
I: „Das ist kein Streit, er muss einfach nur mal nachdenken und wir werfen jetzt die Pläne für Hamburg um."
A: „Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde."

I: „Ach komm. Also ich würde einfach mal sagen Wincent und ich schlafen bei mir, dann haben wir schonmal ein Zimmer weniger. Ich glaube Sabi hat sich auch irgendwo ein Zimmer genommen, dann sind wir Benni auch schon los..."

Amelie und ich fanden viele Möglichkeiten und telefonierten auch mit einigen Technikern, sodass wir eine Stunde später 40 von 50 Leuten privat untergebracht hatten. Während Amelie für den Rest Zimmer buchte ging ich schnell ins Bad und zog mich dann auch endlich mal richtig an.

Zehn Minuten später saßen wir beide auf dem Bett und begannen die restliche Planung für dieses Jahr zu kontrollieren, als es an der Tür klopfte. Ich stand auf und öffnete sie ein Stück. Wincent stand davor und sah mich wehmütig an. Ich angelte nach meiner Zimmerkarte und trat vor die Tür.

I: „Hast du dich wieder beruhig."

W: „Ich hätte nicht so mit Amelie reden dürfen oder?"
I: „Nein hättest du nichts, sie macht sich selbst schon genug fertig."
W: „Es tut mir leid."

I: „Das musst du ihr und nicht mir sagen, aber vorweg noch die Info: Wir haben alle, außer zehn Leute privat untergebracht."
W: „Wie habt ihr das so schnell gemacht?"
I: „Amelie ist halt die beste Managerin, die man sich vorstellen kann."

W: „Hmmm, du aber auch.", murmelte er und versuchte mich zu küssen. Ich drehte allerdings meinen Kopf weg und schob ihn ins Zimmer, denn die Sache muss jetzt erstmal geklärt werden.

Wincent entschuldigte sich relativ schnell bei Amelie und nach ungefähr einer halben Stunde war bei den beiden wieder alles wie immer. Das ist ja nochmal gut gegangen. Ich mag mir nämlich nicht vorstellen, wie es ist, wenn es in der Crew kurz vorm Abschlusskonzert Stress gibt. Während Amelie und ich uns dann wirklich damit beschäftigten den Rest der Jahresplanung zu prüfen, beantwortete Wincent ein paar Nachrichten auf Insta.

„Du Schatz, was ist das eigentlich für eine Aktion, die Mogren geplant ist. Ein paar Fanpages haben was gepostet und kurz danach wieder gelöscht.",, sagte Wincent und sah mich fragend an. So ein Scheiß, er sollte doch nichts mitbekommen, irgendwie muss ich mich da jetzt schlau rausreden. „Ich weiß gar nicht, was du meinst, aber deine Fans planen doch eigentlich immer was...", begann ich und versuchte mir so Zeit zu verschaffen. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt