Kapitel 2

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„Heychen" wurde ich begrüßt, als ich die Treppe zur Wohnung hochging. „Naa wie gehts dir?" fragte ich, während ich Marlene umarmte. Ich muss zugeben, dass sie mir echt fehlt, denn jetzt, wo wir nicht mehr zur Schule müssen sehen wir uns, wenns hochkommt alle zwei Wochen. „Mir gehts gut und dir?". „Ja mir auch ich freu mich schon so aufs Wochenende". Als mich Marlene mit einem fragenden Blick ansah, sprudelte es nur so aus mir raus. „Na, ich hab dir doch von dem Konzert erzählt, zu dem ich mit Hannah fahre". „Ach ja stimmt, du besuchst ja mal wieder deinen Traummann." Marlene begann zu lachen und ich verpasste ihr einen Hieb in die Seite. „Jaaaa" ,sagte ich, „Er sieht schon ziemlich gut aus, aber ganz ehrlich ich freue mich einfach auf ein schönes Wochenende mit Hannah und darauf ihn endlich mal wieder live zu sehen".

„Aber wenn du die Möglichkeit hast, ihn zu klären, dann machst du das bitte!". Wie auf ein Kommando begannen wir beide total gestört zu lachen.

Wir redeten noch ein bisschen über das Konzert, aber auch über viele andere Dinge, die uns gerade auf der Seele brannten. Als es für mich wieder Zeit für den Heimweg wurde zog ich mir meine Schuhe an und umarmte Marlene nochmal zum Abschied. Im gehen rief sie mir noch hinterher: „Du klärst ihn dir schon, immerhin bist du echt nicht auf den Mund gefallen."

Ja wo sie Recht hatte, hatte sie recht. Ich bin eine sehr extrovertierte Person, die eigentlich immer und überall ihren Senf dazu gibt. Grinsend machte ich mich auf den Weg zum Bus und erinnerte mich wieder an einige Situationen im Unterricht, wo ich einige Lehrer an den Rand der Verzweiflung trieb, denn ich liebte Diskussionen und Debatten und hatte eigentlich immer ein passendes Argument, um mein Gegenüber zumindest kurzzeitig stumm zu stellen. So zum Beispiel einmal im Wirtschaftsunterricht, als der gesamte Kurs wusste, dass ich gegenüber unserem Lehrer Recht hatte und er, um mich ruhig zustellen, zu mir sagte: „So Isa, du hälst jetzt einfach mal den Rand". Marlene und ich waren in diesem Moment so perplex, dass wir tatsächlich für einige Sekunden ruhig waren. Danach allerdings, hatte er ein viel größeres Problem, weil wir den restlichen Unterricht nur noch am lachen waren und ihn, wie so häufig, nicht mehr ernst nahmen.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt