Kapitel 101

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„Ich komme gleich.", sagte ich zu Wincent, während ich ihn aus dem Bad schob. Ich muss nochmal kurz durchatmen, denn das gerade war mal wieder Stress für mich. Alles schnell fertig machen konnte ich noch nie gut und momentan fällt mir sowas noch schwerer. Ich hörte, wie die Jungs sich begrüßten und war nun doch etwas nervös. Wincent betont immer wieder, wie wichtig Johannes ihm ist und wie sehr er auch seine Meinung schätzt und jetzt soll ich ihn kennenlernen. „Wow, so ein ordentliches Hotelzimmer hab ich aber bei dir noch nie gesehen.", hörte ich vor der Badezimmertür. Ich konnte mir ein leichtes Lachen wirklich nicht verkneifen. Da hat sich das aufräumen heute morgen ja doch noch gelohnt. „Wo ist sie denn jetzt?", fragte Johannes. „Noch kurz im Bad.", sagte Wincent leise. Ich schaute nochmal kurz in den Spiegel und stellte fest, dass ich schon wieder total blass war. Na super.... Ich atmete einmal tief durch und trat aus dem Badezimmer. Wincent und Johannes standen mitten im Raum und sahen auf einmal beide zu mir. Gerade, als ich überlegen wollte, was ich jetzt tue, kam die selbstbewusste Isa mit der großen Klappe wieder aus mir raus. „Ah ja, du bist also Wincents liebster Saufkumpane? Hey ich bin Isa.", hörte ich mich sagen und zog ihn in eine Umarmung. Wincent sah mich grinsend an, während Johannes etwas verdattert dastand, kurze Zeit später aber auch anfing zu lachen. „Sorry.", grinste ich und stellte mich neben Wincent. „Ja, also das ist meine neue Freundin.", grinste Wincent. „Freut mich dich kennenzulernen.", sagte Johannes. „Hast du immer so ne große Klappe?", fragte er direkt hinterher. „Nicht immer, aber manchmal schon.", sagte ich verlegen. „So hab ich sie auch kennengelernt.", lachte Wincent und legte seinen Arm um mich. „Also ich mag dich jetzt schon.", sagte Johannes lachend und mir fiel ein Stein vom Herzen. Wir unterhielten uns einen Augenblick und entschlossen uns dann nochmal raus zu gehen, da Wincent schon wieder Hunger hatte.

Wir schlenderten ein wenig durch die Innenstadt, bis wir uns irgendwann auf ein kleines Restaurant geeinigt hatten. Dort angekommen bestellten wir uns alle was zu Essen, wobei ich es bei einer kleinen Vorspeise beließ.
J: „Du bist jetzt aber nicht so eine, die nur Salat isst und trotzdem Angst hat zuzunehmen oder?"

W: „Man Jonny!"

J: „Was?"
I: „Alles gut. Nein bin ich nicht, aber momentan schaffe ich einfach nicht mehr."

J: „Warum das?"
W: „Jonny.", ermahnte er ihn wieder.

J: „Was denn, ich frag doch nur."
I: „Jungs beruhigt euch. Ich hatte halt neulich einen Zusammenbruch und es geht jetzt erst langsam wieder bergauf."

J: „Ach so, dass hatte Wincent erzählt." Wincent schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.

I: „Ach ja? Hat er das?"

W: „Ja hab ich, damit er morgen auch ein bisschen mit auf dich aufpassen kann."
I: „Man Wincent, ich bin doch kein kleines Kind."
J: „Er hat es doch nur gut gemeint."

I: „Ja..." Ich wollte nicht noch mehr sagen, denn irgendwie war der Aufstand, den ich hier gerade probte wirklich unnötig und ich schämte mich ein wenig dafür. Wincent legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und ich griff sofort nach ihr. „Sorry", flüsterte ich. Wincent sah mich nur einmal eindringlich an und unterhielt sich ganz normal weiter mit Johannes. „Wie wollt ihr das morgen eigentlich machen?", holte mich Johannes aus meinen Gedanken. „Mal schauen.", sagte Wincent und zuckte mit den Schultern. „Naja, ihr müsst doch wissen, wie ihr euch verhaltet.", hakte Johannes nach. „Im Zweifel, wie auf Arbeit.", warf ich ein. „Ich denke nach und nach werden es es immer mehr Leute mitbekommen, dass ich mit dir zusammen bin und ich denke mal den anderen Musikern kann man das schon anvertrauen.", sagte Wincent und sah mich nachdenklich an. Ich nickte nur vorsichtig, da ich dazu gerade keine Meinung hatte.

Nach einer halben Stunde verließen wir das Restaurant und machten uns wieder auf den Weg zum Hotel. Wincent wurde zwischendurch zweimal erkannt, jedoch beachtete niemand Johannes und mich, was wir echt faszinierend fanden. Im Hotel chillten wir uns gemeinsam in unser Zimmer und Wincent und Johannes begannen sich über ihre Musik zu unterhalten. Ich nutzte diese Chance, um endlich mal wieder in Ruhe meine Nachrichten zu checken. Nach einer Weile stellte ich fest, dass ich auch eine Nachricht von Amelie hatte.

A: „Hey Isa, hast du heute Abend schon was vor? 🙈"

I: „Nö, eigentlich nicht. ☺️"

A: „Darf ich vorbeikommen?"

I: „Klas, wann denn? ☺️"

A: „Schreib mir einfach, wenn du Zeit hast/wenn Winni weg ist 😋"

I: „Gut mach ich. 💕"

Als ich mein Handy wegpackte waren die beiden immer noch in ein Gespräch vertieft, bis auf einmal ihre Handys gleichzeitig klingelten. „Alle da, wir treffen uns in zwanzig Minuten am Proberaum.", las Wincent vor. „Das bedeutet wir müssen jetzt los.", lachte Johannes. Ich sah auf die Uhr. Es war tatsächlich schon nach 17 Uhr. „Na dann, auf mit euch.", sagte ich und schob Wincent Richtung Tür. „Willst du uns loswerden oder was?", lachte dieser und ging nochmal zurück ins Zimmer, um seine Sachen zu holen. Als er alles zusammengesucht hatte, kam er nochmal auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. „Pass auf dich auf und ruh dich ein bisschen aus. Ich komme bestimmt erst sehr spät wieder. Schlaf einfach schon ein bisschen und wenn was ist schreibst du oder rufst du an, okay?", flüsterte er und sah mir ernst in die Augen. Ich nickte nur einmal und gab ihm einen kurzen Kuss. „Bis später.", sagte ich noch, ehe die beiden endgültig das Zimmer verließen. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt