Kapitel 159

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Sicht Wincent

Die Fans waren echt nett und nahmen auch Rücksicht darauf, dass ich die Fragen zu meiner Freundin nicht alle beantworten wollte. Einige versuchte ich trotzdem so gut, wie es nur ging zu beantworten, da es sonst auch ein bisschen komisch gewesen wäre. Ich war extrem froh, als ich Isa an der Raststätte nochmal in meine Arme schließen konnte, denn nach der Aktion heute, hatte ich ein bisschen Angst, dass sie wieder zu sehr an sich selbst zweifelt oder sich Vorwürfe macht. Mittlerweile lagen wir alle in unseren Betten und ich schrieb noch kurz mit Isa, bevor ich versuchte meine Ruhe zu finden. Es war total ungewohnt wieder in einem so kleinen Bett und vor allem alleine zu schlafen, aber diese eine Nacht muss es jetzt wohl gehen. Ich wälzte mich ein bisschen hin und her, bevor ich irgendwann doch noch einschlief.

„Wincent.", riss mich Amelies Stimme in Verbindung mit einem Rütteln an meinem Arm aus dem Schlaf. „Was?", brummte ich und öffnete leicht meine Augen. „Gestern noch schön erzählen, dass du auf Tour eigentlich immer früh aufstehst und jetzt hier am längsten pennen. Es sitzen schon alle unten.", lachte sie. „Alter. Ich will wieder von Isa geweckt werden.", murrte ich nur und setzte mich auf. „Das will ich gar nicht so genau wissen.", grinste Amelie. „Haha", erwiderte ich trocken und stand auf. Ich hatte ausnahmsweise mal in Jogginghose und Shirt geschlafen, sodass ich mir jetzt einfach nur einen Hoodie überzog und Amelie nach unten folgte. Tatsächlich waren alle noch in chilligen Klamotten unterwegs und unterhielten sich in der Lounge. Ich setzte mich einfach einen Moment dazu und hoffte, dass Amelie den Tagesplan vorstellt. Gerade als Amelie anfangen wollte hörte man die Tür aufgehen und Isa kam rein. Unwillkürlich breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Und was zur Hölle? Sie war schon komplett fertig und trug ein wunderschönes Make-up. Sie hatte ohne mich auf jeden Fall zu viel Zeit. Mit einem „Morgen.", begrüßte sie einmal alle und setzte sich einfach auf die Küchenzeile. Wie gerne ich jetzt hier mit ihr alleine wäre und ganz andere Dinge machen würde. „Also Leute. Der Plan für heute ist wie folgt: Wir gehen jetzt erstmal rüber in die Halle, dann seht ihr schonmal, wie das morgens aussieht. Isa bringt euch dann zu ner Garderobe, damit ihr euch fertig machen könnt und auch duschen gehen könnt, wenn ihr wollt. Da habt ihr dann ungefähr ne Stunde, bevor wir noch gemeinsam mit euch frühstücken. Danach machen wir dann noch ein paar Fotos, bevor wir euch wieder entlassen.", erklärte Amelie den Plan für den Tag. Alle nickten zustimmend und Isa hüpfte von der Küchenzeile. „Dann alle mal raus und vergesst am besten nichts.", grinste sie. Isa ließ alle raus, sodass wir beiden die letzten waren. Ich stellte mich hinter sie und schob sie langsam Richtung Ausgang. „Ich komm gleich bei dir vorbei.", sagte sie leise und machte zwei schnelle Schritte, sodass sie weit vor mir aus dem Bus ging. Ich wünschte den Fans viel Spaß beim Fertigmachen, bevor Isa wie eine Entenmama mit ihnen abzog. Weil es wirklich verdammt lustig aussah machte ich schnell ein Bild, bevor ich mich mit Amelie ebenfalls auf den Weg in die Halle machte.

Noch bevor ich an meiner Garderobe ankam, kam mir unser Physiotherapeut schon entgegen. „Hey Wincent, ich würd gerne nachher ein paar neue Übungen mit dir machen, allerdings bräuchten wir noch wen, der mitmacht.", sagte er und ich musste ihm erstmal folgen. „Okay, geht das mit Isa? Die wollte eh mal mitmachen.", antwortete ich. „Klar, wenn sie Zeit hat." „Ich frag sie gleich mal und sag dir beim Frühstück bescheid." „Okay."

Ich setzte also den Weg in meine Umkleide fort. Duschen lohnt sich schonmal nicht, wenn ich nachher eh von Willi gequält werde. Also entschied ich mich einfach, mich ein bisschen frisch zu machen und mir was anderes anzuziehen. Nach einiger Zeit klopfte es an der Tür. Ich öffnete und Isa stand davor. „Hey", lächelte ich und zog sie sofort in meine Arme. „Hast du mich so doll vermisst?", grinste Isa und trat die Tür mit dem Fuß zu. „Du mich etwa nicht?", stellte ich eingeschnappt fest. „Doch, aber ich hab mir bewusst gemacht, dass es demnächst immer so sein wird.", sagte sie leise. „Ich weiss, aber ich versuche alles an Zeit freizuschaufeln, was nur geht. Versprochen.", sagte ich. Isa nickte nur und kam dann endlich auf mich zu, um mich zu küssen. Nur ein paar Stunden durfte ich dieses Gefühl nicht spüren und es fühlt sich so gut an. An das nach der Tour darf ich gar nicht denken. Ich löste mich von Isa und lächelte sie an.

W: „Du Schatz?"

I: „Ja?"

W: „Ich hab noch nen Überfall auf dich vor."

I: „Was hast du jetzt schon wieder gemacht?"

W: „Nichts. Willi hat nur gefragt, ob du heute mit trainieren willst. Ich bräuchte noch einen Partner."

I: „Pfff, was sagt Amelie?"

W: „Hab ich noch nicht gefragt."

I: „Prinzipiell hätte ich Bock, auch wenn mein Make-Up fürn Arsch war. Heute hatte ich mir eh deine Sportzeit für Uni-Kram geblockt, den muss ich dann halt morgen im Hotel machen oder so."

W: „Ich freu mich, auch wenn ich bestimmt abgelenkt bin."

I: „Haha. Du bringst mir ja morgen alles ans Bett, wenn ich Muskelkater habe."

W: „Hast du damals auch nicht gemacht, als du uns mit deinem Zumba-Zeug gequält hast."

I: „Apropros. Das müssen wir auf der Tour auch nochmal machen."

W: „Na gut, aber nur, wenn du dann auch mal mit mir ins Fitnessstudio kommst."

I: „Dafür, dass ich so nen Spaß habe, sehr gerne."

Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und zog sie zurück in meine Arme. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt