Kapitel 58

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Unser restlicher Tag verlief sehr entspannt. Gabi verabschiedete sich kurz nachdem wir wieder da waren und meine Mutter war noch mit einer Freundin verabredet. So kam es, dass wir mal wieder alle vor unseren Laptops saßen und am arbeiten waren. Wir waren gerade komplett in eine Diskussion vertieft, als es an der Tür klingelte. Ich ging nach unten und öffnete die Tür. Davor stand Hannah. „Hey, was machst du hier?" fragte ich etwas irritiert. „Naja deine Mum ist ja gerade bei uns und hat erzählt, dass du heute zu Hause bist. Also hab ich mir das Auto geschnappt und bin her gekommen." ich musste grinsen. Hannah ist im Gegensatz zu mir echt spontan. „Oh wow, komm erstmal rein. Hat sie auch erzählt, dass ich nicht alleine bin?" „Ähh ne sie sprach nur davon, dass du da bist." „Ach auch schön, dann wusste sie bestimmt nicht, wie viel sie erzählen darf." naja komm mal mit hoch und sieh selber." „Lass mich raten, Wincent ist da?" „Auch" lachte ich und zog sie nach oben. Ich ging in mein Zimmer, während Hannah hinter mir blieb. „Leute können wir ne kurze Pause einlegen? Wir haben Besuch." lachte ich während mich Wincent und Amelie verwirrt ansahen. Sie saßen beide auf meinem Bett und klappten synchron ihre Laptops zu. Ich setzte mich ebenfalls aufs Bett und Hannah betrat das Zimmer. „Oh hey" stammelte Wincent und schon wieder tauchte die Schuld in seinem Blick auf. Amelie war da etwas gefasster und stand auf, um Hannah vernünftig zu begrüßen. Wincent stand irgendwann auch auf und begrüßte sie. Danach setzte sich Hannah zu uns. „Ich wollte euch echt nicht stören" kam es nach einer kurzen Stille von Hannah. „Ach alles gut. eigentlich wollten wir ja heute frei machen, aber irgendwie sind wir dann doch wieder in der Arbeit versunken" lachte Amelie und auch ich musste lachen. Ich bin innerhalb weniger Wochen zu einem echten Workaholic mutiert. Wincent war immer noch erstaunlich ruhig. „Wincent ist alles okay bei dir?" fragte ich ihn irgendwann und nahm seine Hand. „Hm, ja alles gut." war seine abwesende Antwort. Dabei fiel mir auf, dass er die ganze Zeit auf Hannahs Narbe starrte. „Ist es immer noch wegen der Flasche?" fragte ich deshalb vorsichtig. „Es tut mir immer noch so leid." flüsterte Wincent schon fast. „Ich hab dir schon auf Rügen gesagt, dass ich es nicht schlimm finde, warum machst du dir immer noch Vorwürfe? Sogar Isa ist nicht mehr sauer auf dich." sagte Hannah einfühlsam. Langsam zeichnete sich ein Lächeln auf Wincents Gesicht ab. „Und wenn ich dich nicht mit der Flasche getroffen hätte, wäre Isa weder meine Mitarbeiterin, noch meine Freundin." sagte Wincent und mein Herz schlug augenblicklich schneller. „Gern geschehen" sagte Hannah und wir brachen alle in schallendes Gelächter aus. Wir redeten noch sehr viel, aber vor allem über den Rest der Tour. Wir beschlossen, dass Hannah uns morgen auf dem Konzert besuchen wird, damit sie dieses Mal hoffentlich auch die letzten beiden Lieder mitbekommt.
„Wollt ihr eure Mütter auch fragen, ob sie kommen wollen?" fragte Amelie irgendwann. Hannah und ich begannen gleichzeitig zu nicken, manchmal könnte man denken, wir wären Zwillinge. Hannah rief ihre Mutter an, da meine ja eh da war konnten wir das so sehr schnell klären. Die beiden stimmten nach kurzem Zögern zu, aber nur unter der Bedingung, dass Wincent keine Flaschen werfen darf. „Dann sollten wir wohl morgen endlich mal die Story droppen, wie es dazu kam, dass du bei uns arbeitest" sagte Wincent und Amelie stimmte ihm zu.

Gegen 22 Uhr verabschiedete sich Hannah und auch meine Mutter kam wieder nach Hause. Wir machten uns alle bettfertig. Meine Mutter muss am nächsten Tag erst noch arbeiten und wird dann von dort aus direkt mit Hannah und ihrer Mutter zum Konzert kommen. Deswegen muss ich sie morgen früh zur Arbeit fahren, damit wir das Auto nehmen können. Ich lag also mit Wincent in meinem Bett und stellte meinen Wecker. Amelie schlief drüben im Gästebett. Ich legte mein Handy zur Seite und drehte mich zu Wincent. Dieser lächelte mich liebevoll an. „Ich bin so froh, dass meine Mutter so positiv auf dich reagiert hat." sagte ich und nahm seine Hand. „Und ich erst. Du glaubst gar nicht, wie nervös ich war, aber der Tag war wirklich mega schön." Wincent zog mich dichter zu sich und begann mich zu küssen. Wir verloren uns eine Zeit lang in dem Kuss, bis wir irgendwann aufhörten. Ich kuschelte mich an Wincents Brust. Er nuschelte nur noch eine „Gute Nacht Süße" und war gefühlt sofort eingeschlafen. „Typisch Wincent" dachte ich mir und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt