Kapitel 74

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Im Zug angekommen rief ich erstmal meine Mutter an, um ihr meine genaue Ankunftszeit zu sagen.

S: „Mönk."

I: „Hallo Mama. Ich bin jetzt im Zug und dann in einer halben Stunde am Bahnhof. Holst du mich dann ab?"

S: „Klar hole ich dich ab. Hat soweit alles geklappt?"

I: „Ja war alles super, ich bin nur total müde."

S: „Das kann ich verstehen. Du hast bestimmt lange Tage hinter dir. Dann komm jetzt erstmal gut zu Hause an. Bis gleich."

I: „Bis gleich."

Ich legte auf und suchte mir meine Kopfhörer raus. Ich startete irgendeine Chart Playlist auf meinem Handy und versuchte einen Moment abzuschalten.

*Pling* unterbrach mein Handy die Musik. Ich ging auf WhatsApp und sah, dass Wincent geschrieben hatte.

W: „Hey Süße, alles gut?❤️"

I: „Ja. Bisschen müde, aber ich bin ja gleich zu Hause😌"

W: „Es tut mir leid, dass der Abschied eben ein bisschen komisch war."

I: „Alles gut. Ich wusste auch nicht wirklich, was ich machen sollte. Und für so lange mussten wir uns ja zum Glück nicht verabschieden 😋"

W: „Zum Glück❤️"

I: „Ich muss jetzt gleich aussteigen. Ich schreib dir spätestens morgen, wenn ich im Zug bin❤️"

W: „Okay❤️ Ruh dich schön aus."

Ich packte mein Handy und meine Kopfhörer weg und suchte meine Sachen zusammen. Dann hielt der Zug auch schon an und ich stieg aus. Am Bahnhof wartete schon meine Mutter auf mich, welche mich etwas überschwänglich begrüßte, als hätten wir uns monatelang nicht gesehen. Naja, irgendwie verstehe ich sie auch, immerhin war ich vorher immer zu Hause und jetzt bin ich immer nur unterwegs. Wir fuhren gemeinsam nach Hause und dort verbrachten wir einen entspannten Tag zu zweit. Ich war ehrlich gesagt sehr froh, dass ich mal nicht ständig irgendwas klären musste, sondern mich einfach nur entspannt unterhalten konnte. Abends ging ich, nachdem ich noch ein schönes Bad genommen hatte, relativ früh ins Bett, da ich total geschafft war. Meine Mutter hatte zum Glück Verständnis dafür, aber wir hatten ja vorher auch schon viele Stunden geredet.

Am nächsten morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich eh bald aufstehen muss, da ich ja heute zu Wincent fahre. Ich stand also auf und suchte mir mein Outfit raus. Ich entschied mich für eine helle Jeans, die schön eng saß, und kombinierte dazu ein schwarzes Top mit Spitzenrand, was etwas kürzer geschnitten war. Darüber zog ich noch eine Strickjacke, die ein bisschen wie eine Bomberjacke aussah. Danach ging ich ins Bad und machte mich fertig. Ich trug mein Alltagsmakeup auf und kämmte meine Haare. Da ich immer noch meine Tage hatte versorgte ich mich in diese Richtung auch noch und packte dann alles so weit wieder zusammen. Ich ging zurück in mein Zimmer und packte mir einen kleinen Rucksack mit den Sachen, die ich für die eine Nacht brauchen würde. Danach ging ich mit meinen Sachen runter und frühstückte noch entspannt zusammen mit meiner Mutter. Als wir fertig waren kontrollierte ich nochmal, ob ich in meiner Handtasche alles habe und dann verließen wir auch schon wieder das Haus. Meine Mutter fuhr mich wieder mal zum Bahnhof. Dort angekommen verabschiedeten wir uns nur kurz, da wir uns ja morgen wiedersehen werden. Während der kurzen Fahrt mit dem Regio war ich damit beschäftigt mir die Verbindung nochmal einzuprägen. In Hamburg am Hauptbahnhof musste ich mich dann ordentlich beeilen, um meinen Anschlusszug zu erreichen. Dementsprechend geschafft ließ ich mich in den Sitz fallen, als ich endlich meinen Platz gefunden hatte. Ich suchte meine Kopfhörer raus und machte mir erstmal Musik an. Irgendwann beschloss ich dann Wincent auch mal Bescheid zu sagen, dass alles geklappt hat.

I: „Hey. Hat alles geklappt, mein Zug kommt 13:45 in Eutin auf Gleis 2 an. Holst du mich da ab? ❤️"

W: „Klar. Ich versuche auch pünktlich zu sein 😀"

Na das kann ja was werden. Wobei, wenn er versucht pünktlich zu sein, muss ich vielleicht nicht ganz so lange auf ihn warten. Ich lehnte mich entspannt zurück und genoss es einfach mal ein wenig abschalten zu können.

Als ich in Eutin aus dem Zug stieg war auf dem Gleis weit und breit kein Wincent zu sehen. Na toll dachte ich mir und wollte gerade mein Handy rausholen, als er im Laufschritt sie Treppe hochkam. „Hey, es tut mir leid. Ich wollte wirklich pünktlich sein." sagte Wincent. „Alles gut. Ich bin doch noch nicht mal ne Minute hier." gab ich zurück und strich ihm vorsichtig über den Arm. Wincent sah sich ein wenig um und zog mich dann zu sich. Vermutlich war er doppelt vorsichtig, weil er wegen der Wärme keinen Pullover anhatte. Trotzdem gab er mir einen langen Kuss, bis ich mich versuchte wieder von ihm zu lösen. Er ließ es widerwillig zu und dann gingen wir Richtung Auto. „Ähm Isa, ich muss dir noch was sagen" Na super, was kommt denn jetzt? „Ja?" Fragte ich nur vorsichtig. „Du darfst dich gleich am Auto nicht erschrecken, aber ich konnte Shayenne nicht davon abhalten mitzukommen. Ich hab es wirklich versucht, aber es war schon ein riesen Akt, dass sie im Auto bleibt." Ich musste lachen. „Wenns nur das ist. Ich dachte du beichtest mir hier jetzt sonst was." Wincent grinste nur in sich hinein und setzte seinen Weg zügig fort. Als Wincents Auto dann in Sichtweite war kam uns Shayenne schon entgegen gerannt. „Da seid ihr ja endlich." grinste sie und zog mich in eine Umarmung. „Shay, übertreib nicht direkt." zischte Wincent. „Alles gut" lachte ich und löste mich langsam von ihr. Wincent packte meine Sachen in den Kofferraum und setzte sich dann hinters Steuer. Shayenne war schon auf der Rücksitzbank verschwunden, was mir dann wohl signalisieren sollte, dass ich vorne sitze. 

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt