„Scheiße war die Nacht kurz" dachte ich mir als mein Wecker klingelte. Ich schaltete ihn aus und stand auf. Ich machte mich im Bad ein wenig frisch und zog mir gemütliche Klamotten an. Ich werde heute eh nur im Zug sitzen, da braucht man kein besonderes Outfit. Gerade als ich das Bad verlassen wollte spürte ich ein Ziehen in meinem Unterleib. Das jetzt nicht auch noch. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es tatsächlich mal wieder so weit war und ich die schönsten Tage im Monat vor mir hatte. Ich holte mir meine Menstruationstasse aus meinem Koffer und machte mich fertig. Als ich das Bad verließ kam mir Amelie schon entgegen. „Die meisten sind wach und wir kommen pünktlich an" verkündete sie. „Lass mich raten. Wincent ist noch nicht wach?" fragte ich leicht ironisch. Sie sah mich einmal mitleidig an und verschwand dann im Bad. Ich packte erstmal meine Sachen zusammen und wollte dann Wincent wecken. Der kam mir jedoch auf dem Weg schon ziemlich verschlafen entgegen. „Guten Morgen." sagte ich und gab ihm einen Kuss. Er nuschelte nur ein „Morgen" und ging weiter. Ich kontrollierte nochmal, ob ich alles hatte und ging dann mit meinen Sachen nach unten. Dort saßen auch schon die anderen Jungs und ich muss eins sagen: Outfittechnisch waren wir uns alle einig. Jogginghose und Hoodie. Auch Amelie und Wincent hatten sich für diese Kombi entschieden, stellten wir fest, als sie runterkamen. Matti hatte direkt vorm Bahnhof gehalten und wir beschlossen alle auszusteigen. Somit zogen wir uns alle unsere Kapuzen über und nahmen unsere Koffer. Vorm Bus verabschiedeten wir uns von Amelie, welche von einer Freundin abgeholt wurde. Der Rest ging noch zusammen in den Bahnhof. Dort verabschiedeten wir uns alle voneinander und Wincent und ich machten uns auf den Weg zu unserem Gleis.
„Entschuldigung" kam es auf einmal von einer Stimme hinter uns. Wir blieben stehen und drehten uns um. Vor uns stand eine junge Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand. „Ich möchte echt nicht stören, aber meine kleine Schwester ist ein riesen Fan von dir. Ich weiß, dass ihr wahrscheinlich echt wenig geschlafen habt und so, aber könnte sie vielleicht trotzdem ein Foto mit dir machen?" fragte die Frau vorsichtig. „Klar" sagte Wincent und begann zu lächeln. Er stütze sich auf seine Oberschenkel und versuchte mit dem circa neunjährigen Mädchen zu reden. Sie war aber so schüchtern, dass sie sich nur noch mehr an ihre Schwester klammerte. „Soll ich das Foto sonst machen? Dann kannst du bei deiner Schwester bleiben." fragte ich sie. „Das wäre nett, danke." sagte sie und gab mir ihr Handy. Die drei stellten sich hin und ich machte ein paar Fotos. Während Wincent noch kurz mit der Frau redete suchte ich aus meiner Tasche die Autogrammkarten, die Amelie da irgendwann mal für solche Fälle reingeworfen hatte und holte auch noch einen Edding raus. Ich reichte diese Wincent kommentarlos und er unterschrieb diese für die kleine Lara. Danach verabschiedete er sich von den beiden und die Frau bedankte sich noch sehr oft dafür, dass er sich die Zeit genommen hatte. Nachdem sie weg waren setzten wir unseren Weg fort. Wir hatten zum Glück immer noch ausreichend Zeit, bis unser Zug fuhr. „Die waren doch süß" sagte Wincent, als wir fast am Gleis waren. „Beide?" fragte ich gespielt beleidigt. „Du weißt genau, wie ich das meine." sagte Wincent und streckte mir die Zunge raus. Wir mussten beide lachen. Als wir uns gerade ans Gleis gestellt hatten fuhr auch schon unser Zug ein. Wir stiegen ein und suchten unsere Plätze. Ich setzte mich ans Fenster und Wincent kam neben mich. Ich holte meine Kopfhörer raus und legte sie erstmal auf meine Beine. Danach stellte ich meine Tasche so, dass sie mich nicht stört. „Stört es dich, wenn ich nen bisschen Musik höre und schlafe oder so?" fragte Wincent leise. „Alles gut, ich pass auch auf, dass keiner Fotos macht." sagte ich und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. Wir lächelten uns einmal kurz an und dann nahm ich meine Hand wieder weg. Wincent hatte schon längst seine Kopfhörer im Ohr und war weg. Auch ich machte mir Musik an und schaute einfach aus dem Fenster. Irgendwann kam die Zugbegleiterin und musterte Wincent einmal. Wir hatten zum Glück schon in der App unsere Plätze bestätigt, weswegen ich sie einfach ignorieren konnte. Als es mir irgendwann zu langweilig wurde nur aus dem Fenster zu gucken holte ich mein Laptop raus, immerhin hatte Amelie mir noch ein paar Sachen gesagt, die ich noch vorbereiten sollte. Ich schrieb also einige Pläne und fasste irgendwelche Vorgaben von Veranstaltern für die Novembertour zusammen, als ich merkte, dass Wincent wach wurde. Ich machte meine Musik aus und schaute zu ihm rüber. „Arbeitest du schon wieder?" fragte er. „Ja sind halt nen paar Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen." „Isa du hast frei." „Ja, das nimmst du ja auch immer so genau. Du arbeitest doch 24/7" sagte ich und klappte meinen Laptop zu. „Hey" flüsterte Wincent und nahm meine Hand. „Das war nicht so gemeint. Ich mache mir nur Sorgen um dich." „Brauchst du nicht." flüsterte ich und lehnte mich an seine Schulter. Wir lösten uns relativ schnell wieder, da immer wieder Leute durch das Abteil liefen. Wir nutzen die Fahrt, um uns ein wenig zu unterhalten und redeten über alles, was beruflich in den nächsten Wochen anstehen wird.
„Nächster Halt: Hamburg Hauptbahnhof" ertönte die Ansage aus den Lautsprechern. Wir begannen unsere Sachen zusammen zu packen. Irgendwie war ich ein bisschen nervös, weil wir nicht drüber gesprochen hatten, wie wir uns verabschieden wollen. Egal, da muss ich jetzt durch. Wir setzten unsere Kapuzen auf und stiegen aus dem Zug. „Du musst jetzt zu Gleis 1 und ich zu Gleis 12. Unsere Züge fahren beide in zehn Minuten ab." sagte ich zu Wincent, während wir die Treppen hochgingen. „Okay." sagte er und ging weiter. Oben angekommen ging er noch ein Stück weiter und bleib dann am Rand stehen. Er zog sich die Kapuze gefühlt noch tiefer ins Gesicht und umarmte mich dann. „Wir sehen uns ja zum Glück morgen schon wieder." sagte er. „Zum Glück." sagte ich als wir uns lösten. Ich griff mir meinen Koffer und wollte schon gehen, als Wincent mich nochmal festhielt und mir einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. „Bis morgen." sagte er und drehte sich um und ging weg. Auch ich machte mich auf den Weg zu meinem Gleis. Dort angekommen wartete ich auf meinen Zug und steig ein, als dieser kam. Gleich habe ich es für heute geschafft.
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Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionIsa ist 19 Jahre alt und hört gerne Musik von Wincent Weiss, als Fan würde sie sich allerdings nicht bezeichnen. Ihre Freunde sehen das ein wenig anders. Als Isa dann mit Hannah, ihrer besten Freundin, auf einem Konzert von Wincent ist, passiert ihm...