Kapitel 103

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Sicht Wincent

Es fiel mir heute irgendwie verdammt schwer Isa alleine zu lassen, klar sie soll sich ausruhen und so, aber irgendwie mache ich mir doch Sorgen. Auf dem Weg zum Auto trottete ich nur neben Johannes her und war gar nicht so wirklich bei der Sache. „Du liebst die wirklich oder?", riss Johannes mich aus meinen Gedanken, als ich den Motor startete. „Ja, ich weiß jetzt schon nicht mehr, was ich ohne sie machen würde. Weißt du, als sie im Krankenhaus war und ich nicht wirklich wusste, was mit ihr ist... Ich hatte einfach Angst.", gab ich ehrlich zurück. „Aber ihr geht es ja wieder besser.", sagte Johannes und klopfte mir auf die Schulter. Ich nickte nur und konzentrierte mich auf die Straße.

Bei der Location für die Probe angekommen warteten die anderen schon auf uns. Wir quatschten zunächst einmal etwas über den allgemeinen Ablauf, bevor wir uns dann wirklich an die Proben machten. Es war am Anfang alles sehr chaotisch und es dauerte ewig, bis wir uns auf einige Sachen geeinigt hatten. Wir wollten alle, dass es perfekt wird, aber doch hatte jeder andere Vorstellungen. Am Ende hatten wir natürlich schon ein grobes Drehbuch vorgegeben, aber so ein paar Kleinigkeiten durften wir zum Glück ändern. Ich schaute zwischendurch immer wieder auf mein Handy, um zu sehen, ob Isa geschrieben hatte, doch es kam nichts. Die meiste Zeit saß ich neben Jenni, womit ich an sich auch kein Problem hatte, doch irgendwie war sie heute ein bisschen komisch. Gefühlt lag ihr Blick die ganze Zeit auf mir, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Irgendwann war der Moment gekommen, in dem wir zusammen Pläne singen sollten. An sich klappte das alles sehr gut, aber irgendwas stimmte nicht. In der Pause ging ich schnell auf Toilette und wollte mich dann wieder zu den Anderen begeben, als Jenni mir entgegen kam.
J: „Du Wincent, hast du mal ne Minute?"
W: „Ja klar, was kann ich für dich tun?"
J: „Naja, ach keine Ahnung." Sie drehte sich um und wollte wieder gehen, allerdings hielt ich sie fest.
W: „Was ist los?"
J: „Man, in Südafrika, unsere Blicke, unsere Gespräche, ich dachte da wäre was, aber irgendwie ja scheinbar nicht, wenn du jetzt ne Freundin hast."
W: „Moment was?"
J: „Ja, du hast richtig gehört, ich habe mich in dich verknallt und dachte, dass du das auch nur ansatzweise erwiderst."
W: „Okay, wow. Das tut mir leid, wenn du irgendwas so verstanden hast. Ich weiß gerade nicht wirklich, was ich dazu sagen soll."
J: „Sag einfach nichts, es machst eh nicht besser."
W: „Ich will aber nicht, dass das jetzt irgendwie komisch wird."
J: „Passt schon okay?"
W: „Wirklich? Ich mag dich echt gerne und eigentlich möchte ich die Freundschaft nicht aufgeben."
J: „Ich auch nicht. Trotzdem muss ich da irgendwie drauf klarkommen."
Ich nickte nur noch und ging zu den anderen. Fuck, an sich ist das hier alles nicht so das Problem, aber Isa kommt morgen mit... Ich hoffe das geht gut. Wir konzentrierten uns erstmal wieder auf die Proben und nach einer weiteren Stunde hatten wir dann alles zumindest einmal grob geübt. „So Leute, ich freu mich drauf das mit euch morgen zu rocken. Wir treffen uns um 11 in der Waldbühne.", sagte Paddy noch, bevor wir uns alle verabschiedeten. Johannes und ich gingen zusammen zum Auto und unterhielten uns während der Fahrt noch ein bisschen über die Show. Wir waren beide sehr beeindruckt davon, was Paddy gemeinsam mit VOX auf die Beine gestellt hatte und freuten und einfach extrem auf den nächsten Tag.

Im Hotel angekommen verabschiedete ich mich von Johannes und machte mich auf den Weg in unser Zimmer. Da Isa mir bereits vor drei Stunden geschrieben hatte, dass sie schlafen wollte, öffnete ich so leise es ging die Tür und machte meine Handytaschenlampe an. Ich ging nochmal schnell ins Bad, bevor ich vorsichtig zum Bett schlich. Isa lag mitten im Bett in meine Decke eingewickelt und ehrlich gesagt wusste ich nicht so wirklich, wo ich liegen sollte. Ich setzte mich erstmal auf die Bettkante und stellte mein Handy aus. Ich legte es auf den Nachttisch und schaute einmal auf Isas, um zu sehen, ob sie uns einen Wecker gestellt hatte. Boah, ich soll um 9:30 schon wieder aufstehen? Naja. Ich legte mich neben Isa und drückte sie noch ein wenig weiter auf die Seite, damit wir beide genug Platz hatten. Sie schlief glücklicherweise so fest, dass sie nichts mitbekam. Wenige Minuten später war auch ich im Land der Träume versunken.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt