Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß Fanfiction

Kapitel 29

Am Bus angekommen werden wir schon von den Jungs erwartet, wobei noch einige Techniker fehlten. Wir brachten alle unsere Sachen in den Bus und sortierten schonmal alles ein. Wincent fiel es sichtlich schwer sich von mir fern zu halten, aber ich bin einfach noch nicht bereit dafür die Beziehung der Crew bekannt zu geben. Als endlich alle da waren fuhren wir los. Die Jungs machten sich schnurstracks auf den Weg in die Zockerlounge, während Amelie und ich im Wohnbereich blieben, weil wir noch einiges zu planen hatten. Außerdem würden wir morgen in Finsterwalde Sascha treffen, weswegen ich doch etwas nervös war.

Amelie und ich waren total vertieft in unsere Arbeit und Diskussionen über Termine, dass wir gar nicht mitbekamen, wie die Zeit verstrich. Irgendwann stand Wincent hinter mir und umarmte mich, weshalb ich mich ziemlich erschrak. „Man Wincent. Nicht hier." „Also ich finde, dass darf man als bester Freund ja wohl mal machen." Amelie musste lachen und auch ich konnte nicht lange ernst bleiben. Deswegen schlug ich Wincent gegen den Arm. „Ich wollte euch eigentlich nur sagen, dass wir gleich anhalten." „Was? Wie lange sind wir schon unterwegs?" Fragte Amelie entsetzt. „Fast vier Stunden, deswegen macht Matti ja Pause." „Oh shit, wir waren so vertieft inn die Arbeit" bemerkte Amelie. „Ist ja nicht schlimm, aber wir werden uns freuen, wenn ihr nachher auch mal hoch kommt." Amelie nickte „Ja machen wir, aber wir müssen nach der Pause noch nen paar Sachen fertig machen." Wincent drehte sich um und verließ kopfschüttelnd den Raum.
Isa: „Man Amelie, wenn er so weiter macht geht das nicht lange gut."
Amelie: „Ich weiß. Soll ich mal mit ihm reden, dass dir das alles ein bisschen schnell geht?"
Isa: „Ja, irgendwie wäre das glaube ich gut. Es geht mir darum, dass ich selber erstmal ankommen muss, bevor wir das an die große Glocke hängen."
Amelie: „Ich weiß, ich verstehe, was du meinst. Eigentlich müsste dich Marten nachher eh noch in deinen Funk einweisen, dann schnappe ich mir Winnie mal."

Isa: „Danke du bist ein Schatz."

Ich umarmte Amelie gerade, als die Jungs den Wohnbereich stürmten. „Pause" schrieen sie für meinen Geschmack etwas zu laut. Dann schnappten sie sich ihre Sachen und waren aus dem Bus verschwunden. Wir schüttelten lachend den Kopf und machten uns auch auf den Weg nach draußen.

Sicht Wincent

Nachdem die Pause vorbei war arbeiteten Amelie und Isa wie immer fleißig weiter. Ich hatte auch schon bevor Isa da war öfter mal ein schlechtes Gewissen, dass Amelie so viel machen muss, aber es schien ihr Spaß zu machen. Nach gefühlten Stunden kamen die beiden dann zu uns nach oben. Ich wollte Isa gerade zu mir holen, als Marten aufstand und sagte, dass sie sich jetzt mal zusammen den Funk ansehen würden. Noch bevor ich mich innerlich darüber aufregen konnte kam Amelie zu mir. „Du Winnie, kommst du nochmal mit, wir müssten noch ein paar Termine besprechen." Also stand ich auf und folgte ihr in die Küche, wo wir uns an den Tisch setzten. Zuerst musste ich wirklich ein paar Sachen abnicken, doch schnell wurde mir klar, warum sie mich eigentlich geholt hatte.

Amelie: „Ich wollte übrigens nochmal mit dir reden?"
Wincent: „Was ist los?"

Amelie: „Naja, ich glaube du überforderst Isa ein bisschen."
Wincent: „Wie meinst du das?"
Amelie: „Sie meinte eben, dass sie noch nicht bereit dafür ist, dass das Team etwas mitbekommt und du bist halt schon ein bisschen unvorsichtig. Sie will erstmal ankommen, sowohl hier, als auch in der Beziehung."

Wincent: „Oh man, das wollte ich nicht, aber ich dachte halt das bekommt schon keiner mit."
Amelie: „Dafür kennen dich die Jungs zu gut. Gib Isa ein paar Tage, ich glaube dann wird sie es selber auch wollen, dass die Band das weiß, weil es für euch beide einfacher ist. Wobei find dich schonmal mit dem Gedanken ab, dass sie nicht das Mädchen ist, dass dir öffentlich die Zunge in den Hals steckt oder so, denn ich glaube, dass sie, was das angeht, sehr schüchtern ist."
Wincent: „Danke Amelie. Womit hab ich euch zwei nur verdient?"
Amelie: „Das frage ich mich manchmal auch." Nun mussten wir beide lachen. Als ich gerade noch etwas erwidern wollte kamen Benni und Manu rein. „Ey Winnie, Isa und Marten sind schon längst wieder da, was treibt ihr denn hier so lange. Wir wollten ein bisschen Musik machen, dafür brauchen wir dich." „Ja wir kommen ja schon." Somit machten wir uns auf dem Weg nach oben. Dort angekommen setzte ich mich mit Absicht nicht auf den Platz neben Isa, sondern überließ dies Amelie. Sie hatte recht, ich darf Isa nicht überfordern und vor allem musste ich mich echt ein bisschen zurück halten, wenn die Jungs nicht sofort mitbekommen sollte, dass was zwischen uns läuft.

Der Rest der Fahrt verlief relativ unspektakulär, da wir einfach nur musizierten und rumalberten. Isa und Amelie lachten viel zusammen und ich versuchte erstmal ein wenig Abstand zu halten. Kurz bevor wir da waren begann das Team sich nach und nach umzuziehen, also sich ihre Team Oberteile anzuziehen und die Tourpässe rauszuholen. Als Isa und Amelie losgingen konnte ich nicht mehr anders, ich musste einfach zu ihnen gehen. Ich meinte also, dass ich noch was holen musste und machte mich auf den Weg zu den Schränken. Dort standen Amelie und Isa und waren tatsächlich schon umgezogen. Sie kramten gerade beide in ihren Taschen und suchten scheinbar nach den Pässen. Amelie bemerkte mich als erstes und tippte Isa an. Dann drehte sie sich zu mir und kam direkt auf mich zu. Noch bevor ich etwas machen konnte legte sie ihre Arme um mich. Natürlich erwiderte ich die Umarmung und war froh, dass wir einfach mal diese Minute hatten, auch wenn Amelie daneben stand. „Danke, dass du Verständnis für mich hast" murmelte Isa, während wir uns lösten. Ich legte meine Hand an ihre Wange: „Ja du hast ja recht, wir sollten ein wenig vorsichtiger sein." Dann gab ich ihr einen kurzen Kuss. „So Kinder, wir sollten mal wieder zurück gehen" sagte Amelie und hängte Isa ihren Tourpass um. Isa gab mir einen Kuss auf die Wange und ging dann wieder zu den anderen, Amelie und ich folgten ihr. Wie ich feststellte hatten alle weiterhin ihre Jogginghosen an, da heute eh nur ein Teil des Aufbaus stattfindet. Danach wollten wir dann noch mit der gesamten Crew essen gehen. Dafür müssen sich dann eh alle wieder umziehen.

Da es ein Open-Air ist, besteht der Backstage-Bereich aus Containern und ist zum großen Teil auch offen. Natürlich gibt es Absperrungen, aber man kann an vielen Stellen durchsehen, das bedeutet Isa und ich müssen total aufpassen, nicht nur wegen der Band. Ich hatte heute nicht so viel zu tun, da der Aufbau nicht zu meinen Aufgaben gehört, ganz im Gegensatz zu Isa, also beschloss ich mich in den Bus zurück zu ziehen und meine Mutter und Shayenne anzurufen. Vorher musste ich mich natürlich noch bei Amelie abmelden, welche gerade in einer hitzigen Diskussion mit dem Veranstalter steckte. Natürlich trugen alle Mitarbeiter ihren Funk und ich merkte, wie Amelie immer genervter wurde, da es scheinbar mehrere Probleme gab. Als sie mich bemerkte meinte sie nur „Egal was es ist geh zu Isa, ich kann nicht." Ich meinte nur „Wenn ich helfen kann sag Bescheid" woraufhin sie nur „Geh" sagte. Wow hier ist also verdammt dicke Luft, na super. Ich wusste ja nicht mal, was das Problem war. Trotzdem machte ich mich auf die Suche nach Isa und sah sie kurze Zeit später auf der Bühne. Auch sie war sichtlich gestresst und lief mit einer Menge Zetteln von einer Seite auf die andere. „Hey Isa." „Was willst du, sag nicht, dass es noch mehr Probleme gibt." Blaffte sie mich an. Ich stand mittlerweile direkt vor ihr, weswegen sie einen Schritt nach hinten machte. „Amelie meinte ich soll zu dir gehen." „Okay, ich hab aber keine Zeit dich jetzt zu besaßen, hier geht gerade alles drunter und drüber und warte." Scheinbar bekam sie gerade etwas über Funk mitgeteilt „Ja ich komme." Sprach sie in ihr Mikro. „Sorry ich wollte dich nicht nerven. Ich wollte euch eigentlich nur sagen, dass ich in den Bus gehe und mit meiner Mum telefoniere." „Okay, mach das. Wenn wir dich brauchen sagen wir dir Bescheid" sagte sie und lächelte einmal kurz, dann drehte sie sich jedoch um und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zu wem auch immer.