Kapitel 13

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Selbst nach einigen Minuten laufe ich noch kopfschüttelnd und aufgebracht in meinem Wohnzimmer auf und ab.

Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll.

In mir bahnt sich ein Chaos an.

,,Warum hast du mir das solange verschwiegen? Ich hatte ein Recht darauf, es von Anfang an zu erfahren..", sage ich aufgebracht und schaue dabei zu Leni, welche den Augenkontakt zu mir meidet.

Vermutlich schämt sie sich in diesem Moment.

Und das auch nicht zu Unrecht.

Ich verstehe ihr Handeln wirklich absolut nicht.

Leni weiß genauso gut, dass ich mir nie etwas zu Schulden kommen lassen habe und vor allem bin ich doch kein schlechter Mensch, dass man mir sowas verheimlichen muss.

Eine Antwort kann sie mir wohl auch nicht geben.

Nach weiteren vergangenen Minuten setze ich mich dann wieder zu ihr auf meine Couch.

Ich gebe ihr noch ein bisschen Zeit, vielleicht kommt dann ja mal was von ihrer Seite.

,,Du weißt, wie sehr ich mich darüber gefreut hätte. Oder habe ich etwas falsch gemacht?", stelle ich meiner Ex weitere Fragen, die mir in diesem Moment durch den Kopf gehen.

Daraufhin schüttelt Leni mit ihrem Kopf und schaut mir nun auch in die Augen.

In ihren Augen sehe ich dann doch irgendwie Reue.

Fast tut sie mir schon wieder Leid und ich merke, wir haben wirklich noch sehr viel Redebedarf.

Jedoch möchte ich sie keinesfalls überfordern, falls das alles hier gerade etwas zu viel wird.

,,Nein, hast du nicht, Paul. Es tut mir wirklich leid und du kannst deine Tochter jederzeit zu dir nehmen und sehen. Aber lass uns das langsam angehen."

Daraufhin nicke ich verständnisvoll und bin mir nun ziemlich sicher, dass wir irgendwie eine gute Lösung finden werden.

Da wir die Kleine auch nicht überfordern wollen, schauen wir noch, wie wir dabei am besten voran gehen.

Als Leni sich einigermaßen wieder beruhigt hat, wischt sie sich noch mit einem Taschentuch die Tränen weg.

Ich habe ihr eine Packung Taschentücher gegeben.

Am liebsten hätte ich sie noch in den Arm genommen, da ich es nach wie vor hasse sie weinen zu sehen.

Aber irgendwie konnte ich das in dem Moment nicht.

Ich habe immer ihren neuen Freund im Hinterkopf, wobei an einer Umarmung ja eigentlich nichts verwerflich ist.

In diesem Moment merke ich auch, dass Leni mir immer noch etwas bedeutet und wie schade es ist, nicht mehr mit ihr zusammen zu sein.

Aber es ist halt nun einmal so und außerdem ist sie mit ihrem Neuen glücklich.

,,Das auf jedenfall. Die Kleine soll nicht direkt überfordert werden", sage ich noch lächelnd, bevor Leni mir ein bisschen was über unsere Tochter erzählt.

Ich freue mich wirklich über jedes Detail und auch freue ich mich sehr bereits eine Tochter zu haben.

Mir steht noch eine spannende Zeit bevor, wenn dieser kleine Engel mich kennengelernt und vertrauen zu mir aufgebaut hat.

,,Ihr Name ist übrigens Mila und sie wird in 2 Monaten schon 3 Jahre alt."

Endlich habe ich auch einen Namen zu meinem Kind. Mila.

Ein wunderschöner Name, den Leni sich ausgesucht hat.

Lächelnd schaue ich meine Ex-Freundin an und wage es nun doch wenigstens freundschaftlich einen Arm um sie zu legen.

,,Das ist wirklich ein wunderschöner Name, Leni", teile ich ihr dann nach kurzer Stille meine Meinung mit und sehe, wie Leni deshalb lächelt.

,,Danke."

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt