,,Leni!? Was ist los?", frage ich direkt und habe jetzt überhaupt kein gutes Gefühl dabei.
Ich höre nur, wie sie ganz offensichtlich am weinen ist und nicht in der Lage ist, auch nur ein Wort zu sagen.
Da frage ich mich, was nur passiert sein muss?
,,Ist bei euch alles in Ordnung? Soll ich meine Kollegen von der Polizei anrufen?", stelle ich dann weitere Fragen und hoffe, Leni würde wenigstens ein bisschen mit mir kommunizieren.
,,Mit Mila ist alles in Ordnung. Aber mit mir nicht..", bringt Leni nach einem weiteren Moment des Schweigens über ihre Lippen.
Dass mit Mila alles in Ordnung ist, beruhigt mich nur minimal.
Mir gehen gerade die schlimmsten Dinge durch den Kopf.
Hoffentlich bewahrheiten sich diese nicht.
Wie ich kurz darauf erfahren sollte, ist es etwas anders, was die Sache leider nicht besser macht.
,,Ich brauche deine Hilfe. Mein Ex, mit dem ich vor ein paar Jahren zusammen war, ist aufgetaucht und mir gegenüber gewalttätig geworden", erzählt sie dann und irgendwie bin ich vollkommen fassungslos.
Ich überlege gar nicht lange und versichere ihr, dass ich mich direkt auf dem Weg mache und in wenigen Minuten bei ihr sein werde.
Danach lege ich auf und erzähle meiner Freundin, dass ich wegen einem Notfall nochmal weg muss.
Später würde ich ihr die Wahrheit erzählen, aber jetzt muss ich unbedingt los.
Nicht, dass der Typ sonst nochmal auftritt, ansonsten werde ich alles weitere in die Wege leiten.
Wie gut dass ich Polizist bin und sofort etwas in die Wege leiten kann.
In Jogginghose und Pullover fahre ich dann zu Mila und Leni.
Es ist schlimm genug, dass ihr Ex warum auch immer gewalttätig geworden ist.
Er kann bloß froh sein, dass er meine Tochter nicht angefasst hat, ansonsten hätte Leni's Ex noch sein blaues Wunder erlebt.
Niemand fasst meine Tochter an und da sehe ich außerdem rot.
Weit unter 10 Minuten habe ich dann mein Ziel erreicht.
Kurz nach dem ich ihre Klingel betätigt habe, wird mir die Tür geöffnet und mit verweinten Augen fällt Leni mir in die Arme.
Beruhigend fahre ich mit meiner Hand über ihrem Rücken auf und ab.
Das hat sie immer beruhigt, sowas habe ich nicht vergessen.
Nach ein paar Minuten hat Leni sich einigermaßen wieder beruhigt und zusammen gehen wir erstmal ins Wohnzimmer.
Mila liegt in ihrem Bett und schläft wieder.
,,So und jetzt erzähl mir bitte alles und wenn du nicht mehr kannst, dann stopp bitte!", fordere ich Leni auf und höre ihr bei dem nachfolgenden Aufmerksam zu.
Man merkt, es fällt ihr nicht leicht.
Nochmal erinnere ich sie an meine Worte.
,,Es wird alles gut, versprochen!"
Nach einem ausführlichen Gespräch hole ich aus ihrer Küche ein Glas Wasser und bleibe noch einen Moment da.
Ich bin mir im klaren, dass Celine nachher alles andere als begeistert sein wird, aber Leni ist nun einmal die Mutter meiner Tochter.
Es wäre doch absolut falsch nicht zu helfen, obwohl nach meiner Hilfe gefragt wird.
Manchmal bin ich echt zu gutmütig, was mir schon desöfteren zum Verhängnis geworden ist.
Ich nehme Leni nochmal in den Arm und versichere ihr, dass sie nun keine Angst mehr haben braucht.
Wenn sie mir weitere Infos über ihren Ex geben kann, dann können wir recht schnell raus finden, ob der Typ uns bekannt und auffällig ist und können dann auch handeln.
Als wir uns dann aus der Umarmung lösen, schauen wir uns gegenseitig in die Augen.
Ihre Augen fixieren meine und mich jagt dann ein Flashback an unsere gemeinsame Zeit.
Langsam kommt Leni mit ihrem Gesicht näher an meins, doch schnell genug unterbinde ich das.
Mir ist mehr als nur bewusst, worauf das hinauslaufen sollte.
Aber das ist absolut falsch, vor allem in dem Moment, in welchem wir, allen voran Leni, sich gerade befindet.
Außerdem habe ich seit kurzem eine Freundin, aber das weiß Leni ja noch nicht, weswegen ich sie dann sofort aufkläre.
,,Das geht nicht. Ich habe seit kurzem eine Freundin."
Kaum habe ich diesen Satz ausgesprochen, ist schon ein bisschen Enttäuschung in ihrem Gesicht zu erkennen.
,,Oh okay", höre ich Leni enttäuscht sagen und mache mich dann lieber auf dem Weg nach Hause.
Vorher habe ich aber gebeten, dass sie demnächst für eine Anzeige auf die Wache kommt..
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Plötzlich Vater?!
FanfictionDer 32-Jährige Polizeioberkommissar Paul Richter ist seit über 3 Jahren Single. In einer kleinen Wohnung lebt er alleine in Köln und arbeitet seit 7 Jahren bei der Polizei in Köln-Mülheim. Als Paul sich von seiner Freundin getrennt hat, ist sie bere...