Am nächsten Tag verabschiede ich mich am Vormittag von Stephan, bedanke mich nochmal für seine Gastfreundschaft und wünsche ihm zum Schluss noch eine angenehme Schicht nachher.
,,Danke dir, Paul. Du schaffst das und halte mich bitte auf dem Laufenden, ja?", bittet Stephan mich und ich nicke.
Das mache ich definitiv.
,,Mach ich. Wir hören uns dann!"
Mit diesen Worten verlasse ich dann mit meiner Tasche in der rechten Hand die Wohnung meines besten Freundes und fahre dann nach fast einer Woche wieder nach Hause.
Zu dem Ort, wo ich hingehöre.
Auf zu meinen Mädels.
Nach dem ich die Tasche auf den Beifahrersitz gelegt habe, steige ich auf der Fahrerseite ein und sortiere nochmal kurz meine Gedanken, bevor ich wieder zurück zu Leni und Mila fahre.
Zu den beiden Frauen, welche mir wirklich mehr als alles andere bedeuten - neben meiner kleinen Schwester und meiner Mutter.
Etwa zwei Minuten später setze ich das Auto in Bewegung und bin einfach nur froh, wenn ich mich gleich mit Leni wieder versöhnt habe.
Im Hinterkopf habe ich noch, dass wir eventuell bald erfahren, wer eigentlich hinter dem ganzen steckt.
Will ich das wirklich wissen?
Eigentlich ja, damit ich mit dem Mist abschließen und schnellstmöglich vergessen kann.
Das Wichtigste ist aber erstmal, dass ich mich bei Leni entschuldige und es nun endgültig in Richtung gemeinsamer Zukunft gehen kann.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich sie in den letzten Tagen nicht vermisst habe.
Sie und ihre Nähe und Mila natürlich auch.
Als ich dann vor unserer Wohnung angekommen bin, bleibe ich noch einen Moment draußen an der frischen Luft stehen und atme nochmal tief ein und aus.
Man könnte meinen, ich wäre ein verliebter Teenager und würde gleich meinem Schwarm meine Gefühle gestehen.
Nach einer Weile des Wartens ziehe ich dann den Haustürschlüssel aus meiner Hosentasche, stecke ihn in das Schlüsselloch und stehe dann im Flur.
Danach laufe ich die Treppen hoch und dort mache ich nochmal das gleiche.
Mein Herz schlägt um das doppelte, als ich dann im Flur der mir vertrauten Wohnung stehe.
In unserer gemeinsamen Wohnung.
Schon im Flur ist ein Kinderlachen zu hören.
Dann vernehme ich eine weitere Lieblingsstimme.
Demnach zu unterteilen, müssen die Beiden miteinander spielen und scheinen mich gar nicht gehört zu haben.
Lächelnd folge ich den Stimmen und bleibe dann vor der Kinderzimmertür von Mila stehen, steht die Tür einen winzigen Spalt offen.
Kurz beobachte ich Mila und Leni und dann mache ich mich auch Mal bemerkbar.
,,Hallo ihr Zwei!", sage ich und betrete dann das Zimmer meiner Tochter, welche mich sofort mit leuchtenden Augen anschaut und aus ihrer Position aufsteht.
Nun habe ich auch Leni's Aufmerksamkeit, aber erstmal lässt sie unserem kleinen Mädchen den Vortritt.
Mein kleiner Wirbelwind rennt mir in die Arme und umarmt mich etwas länger.
,,Endlich bist du wieder da, Papa. Ich habe dich so vermisst!", mit ihren grau-blauen Augen schaut sie mich an.
Sie sagen mir noch ein wenig mehr aus, als ihre Worte.
Liebevoll streiche ich mit einem Daumen über ihre Wange und gebe ihr dann einen Kuss auf die Stirn.
,,Ich dich auch, Prinzessin. Und keine Sorge, nochmal werde ich nicht weggehen", verspreche ich meiner Tochter und sehe ihr dabei tief in die Augen.
Sie hatte wohl Angst, dass ich gar nicht mehr Heim komme.
Alleine diese Feststellung ist für mich das schlimmste.
Wortlos drückt Mila sich an meinen Körper, während ich einen Arm um sie lege.
,,Ich bin da und bleibe, versprochen!", murmel ich und löse mich dann von ihr, um Leni auch anständig zu begrüßen.
Zuerst zögern wir beide, dann aber macht Leni den ersten Schritt und umarmt mich zumindest.
Wir spielen noch kurz mit Mila und machen ihr dann klar, dass Mama und Papa nochmal miteinander reden müssten.
Danach kommen wir natürlich zum spielen, kuscheln oder was auch immer wieder.
Damit wir etwas ungestört sind, haben wir uns dazu entschieden, im Wohnzimmer miteinander zu reden.
Mila beschäftigt sich derweil erstmal alleine in ihrem Zimmer.
Die Tür zu ihrem Kinderzimmer haben wir ein wenig angelehnt.
Schweigend sitzen wir nebeneinander auf der Couch.
Nervös spielt Leni mit ihren Händen, während ich gar nicht weiß, wohin mit meinen.
Klingt jetzt vielleicht etwas zweideutig, aber das soll es überhaupt nicht.
Es gibt nicht mal einen Grund zur Nervosität, das habe ich Leni aber auch schon im Vorfeld gesagt.
,,Es tut mir leid. Ich..ich verstehe selber nicht, warum ich dir nicht direkt geglaubt habe. Dabei vertraue ich dir doch. Ich bin wirklich ein riesen Idiot und möchte es irgendwie wieder gut machen", löse ich dann die Stille, da es allmählich ein wenig unangenehm wird.
Ein kleines Lächeln spiegelt sich in ihrem hübschen Gesicht ab und ihre Gesichtszüge sind nicht mehr so angespannt wie vorher.
Dabei habe ich doch klar und deutlich gesagt, dass ich mich entschuldigen muss und auch werde.
Jenes tue ich hier gerade auch und natürlich möchte ich noch ein paar Taten folgen lassen, die meine Worte nochmal unterstreichen.
,,Dafür bist du mein Idiot. Mein Lieblingsidiot und natürlich verzeihe ich dir. Mein Leben wäre ohne dich unvorstellbar, Paul."
Ihre Worte berühren wirklich mein Herz.
Ohne irgendwas darauf zu antworten, küsse ich sie einfach.
Ich glaube, das ist schon Antwort genug.
,,Ich lasse dich auch nicht nochmal gehen!"
Danach erzähle ich ihr noch, was meine Kollegen von der KTU herausgefunden haben und dass meine anderen Kollegen sich melden würden, sobald es Infos über die Person gibt, die unsere Beziehung zerstören wollte.
Überglücklich gehen wir noch ein bisschen zu Mila rüber und später wollen wir alle noch ein bisschen an die frische Luft.
Und langsam aber sicher fiebern Leni und ich unserem Urlaub entgegen.
Den Urlaub, welchen wir als Paar antreten werden und aus welchem wir als Verlobte zurückkommen werden..
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Plötzlich Vater?!
FanfictionDer 32-Jährige Polizeioberkommissar Paul Richter ist seit über 3 Jahren Single. In einer kleinen Wohnung lebt er alleine in Köln und arbeitet seit 7 Jahren bei der Polizei in Köln-Mülheim. Als Paul sich von seiner Freundin getrennt hat, ist sie bere...