Kapitel 68

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Die nächsten zwei Tage bin ich noch bei meinem besten Freund geblieben.

In diesen habe ich mich wirklich Tag und Nacht viel mit ihm unterhalten.

Ich habe Stephan von Charly's Erkenntnissen erzählt und auch wie schlecht ich mich im Nachhinein fühle.

In solchen Momenten bin ich wirklich sehr froh und unheimlich dankbar Menschen wie Stephan an meiner Seite zu haben.

Aber auch meine Schwester ist mir eine große Stütze gewesen, egal was gewesen ist.

,,Und was hast du jetzt vor?", fragt Stephan mich am Abend und an meinen letzten bei ihm, denn Morgen werde ich es wagen wieder nach Hause zu kommen.

Nach Hause zu Leni und Mila.

Schon jetzt habe ich ein mulmiges Gefühl dabei und wenn ich mir vorstelle, wie Leni wegen mir gelitten haben muss, dann blutet mir mein Herz.

Und das nur, weil ich ihr nicht direkt geglaubt habe und auch ein Gespräch nicht für nötig gehalten habe.

Ich frage mich mittlerweile wirklich oft, was ich eigentlich für ein riesen Idiot bin?!

,,Ich werde mich definitiv entschuldigen und dafür muss ich mir unbedingt etwas einfallen lassen..", beantworte ich Stephans Frage und direkt bietet er mir seine Hilfe an.

Das bedeutet mir wirklich viel und seine Zuversicht steckt mich wirklich an.

Leni würde mir sicher verzeihen.

Wir müssen unbedingt darüber reden und keiner kann ohne den jeweils anderen Leben.

Natürlich möchte ich diese Frau immer noch heiraten und wenn sie mir verzeiht, dann geht es in zwei Wochen nach Italien und dann steht dem geplanten Heiratsantrag hoffentlich nun wirklich nichts mehr im Wege.

,,Das wird alles schon wieder, Paul. Ihr solltet dennoch unbedingt miteinander reden. Außerdem seid ihr füreinander gemacht und Leni liebt dich über alles und wird dir definitiv verzeihen, glaube mir."

Lächelnd schaue ich meinen besten Freund an und dann stehen wir kurz auf, damit ich ihn einfach Mal in den Arm nehmen kann.

Dabei flüstere ich ein Danke und dann lassen wir den Abend mit einer Pizza ausklingen.

Während mein Kumpel also zwei Pizzen bestellt, melde ich mich nach ein paar Tagen Funkstille wieder bei Leni.

Ihre an mich geschickten Nachrichten zerbrechen mir unnormal das Herz.

Deshalb werde ich mir jetzt Mühe geben und ihr ein paar wunderschöne Worte schreiben, die ihr Herz zu 100% berühren werden.

Erstmal schreibe ich ihr, dass ich Morgen zurück kommen werde und wir miteinander reden müssen.

Dann folgen ein paar vom Herzen kommende Zeilen.

Dabei muss selbst ich lächeln, aber es passt so.

Zuerst habe ich etwas gezögert, als ich die Nachricht abschicken wollte.

Jedoch fällt mir ein riesiger Stein vom Herzen, als ich dies getan habe.

Danach lege ich mein Handy auf dem Tisch und im selben Moment kommt Stephan wieder zurück und teilt mir mit, dass unsere Pizzen in ungefähr 45 Minuten kommen würden.

Dann sagt niemand ein Wort, aber relativ schnell unterbreche ich die eingetretene Stille.

,,Ich habe Leni eine Nachricht geschrieben."

Neugierig schaut mein bester Freund mich an und jetzt möchte er natürlich genaue Details wissen.

So kenne ich ihn und liebe ihn auf eine kumpelhafte Art.

,,Und darf ich fragen was genau? Oder muss ich dir echt alles aus der Nase ziehen?", fragt er mich und lacht.

Sein Lachen ist wirklich ansteckend, weswegen ich automatisch mit einsteige und kurz zusammenfasse, was ich ihr geschrieben habe.

,,Also erstmal habe ich geschrieben, dass ich Morgen wieder nach Hause komme und unbedingt mit ihr reden möchte. Dann habe ich ihr noch gestanden, dass ich ein Idiot bin und da ich Leni vermutlich sehr verletzt habe mit meiner Reaktion, habe ich ihr noch ein paar schöne Worte geschrieben", fasse ich mich kurz und sehe in das neugierige Gesicht von Stephan.

Auch wenn er seit Jahren mein bester Freund ist muss er nun wirklich nicht alles wissen.

,,Du bist echt verdammt neugierig!", stelle ich belustigt fest.

Stephan sagt nichts, sondern steht auf und holt uns zwei Kölsch aus seinem Kühlschrank.

Die Zeit, bis unser Essen geliefert wird, haben wir ganz gut rumbekommen.

Morgen ist er mich ja wieder los und ehrlich gesagt freue ich mich schon darauf, wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen.

In den nächsten Tagen sollten wir auch noch erfahren, wer uns mit diesen Bildern, welchen ich sofort Glauben geschenkt habe, auseinander bringen wollte.

Diesmal gebe ich mir nicht mehr die Kante, denn wenn ich Morgen mit Leni geredet habe, dann würde hoffentlich alles gut werden.

Als dann unsere Pizzen kommen, hört man ganz laut meinen Magen knurren.

Ups, jetzt wird es aber Zeit, dass ich etwas in den Magen bekomme.

Lachend schaut Stephan mich an, bevor er zur Haustür geht und die Pizzen annimmt und den Lieferanten bezahlt.

Ich ziehe mein Geldbeutel aus der Hosentasche und wollte meinem besten Freund das Geld zurückgeben, denn ich habe ihm in den letzten Tagen genug auf der Tasche gelegen.

,,Was wird das, Paul?", fragt er mich und stellt die Pizzakartons auf dem Wohnzimmertisch ab.

,,Na, ich gebe dir das Geld zurück. Immerhin habe ich so schon etwas auf deinen Kosten gelebt", sage ich ehrlich zu ihm und klappe dann den Pizzakarton auf.

,,Vergiss es, Richter. Ich nehme keinen Cent von dir an."

Ich hätte am liebsten weiter diskutiert, dabei weiß ich selber, dass das keinen Sinn hat und sage dann einfach nur Danke.

Also genießen wir nochmal den heutigen Abend zusammen und dann bin ich Morgen wieder Zuhause und kann meinen weiteren Urlaub genießen.

Denn schon bald fliegen wir nach Italien und dann werde ich Leni endlich die Frage aller Fragen stellen können.

Ob ich schon aufgeregt bin? Definitiv ja.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt