Kapitel 37

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Zwei Wochen später erhalte ich einen Anruf von Leni.

Mein erster Gedanke dabei ist dann immer, dass eventuell etwas mit Mila nicht in Ordnung ist.

Doch dem ist auch dieses Mal nicht so.

Leni hat mich um ein Treffen gebeten.

Sie möchte unbedingt mit mir unter vier Augen reden, da sie mir aus ihrer Sicht noch eine Erklärung schuldig ist.

Da meine Freundin momentan im Urlaub ist und ich in kommender Zeit bis auf Sonntag so gut wie jeden Tag arbeiten muss, habe ich ihr gleich gesagt, dass es bei mir zeitlich nur sonntags geht.

Um was es geht, kann ich mir schon denken.

Ihr merkwürdiges Verhalten von letztens, als sie mir unsere Tochter über das Wochenende vorbeigebracht hat.

Letztendlich habe ich dem Treffen dann doch zugestimmt und innerlich hoffe ich, ich würde es später nicht bereuen.

Zumal meine Freundin davon nichts weiß und es erstmal auch nicht wissen soll.

Zu gegebenem Zeitpunkt werde ich natürlich ehrlich zu ihr sein und alles erzählen.

Bei ihr angekommen gehe ich direkt ins Wohnzimmer und ohne um den heißen Brei zu reden kommt sie dann einfach direkt auf den Punkt.

Während wir zwei Erwachsenen kurz unter vier Augen reden, beschäftigt sich Mila alleine in ihrem Kinderzimmer.

Anfangs schweigen wir uns nur gegenseitig an.

Ich beobachte Leni die ganze Zeit.

Sie spielt mit ihren Fingern, weiß bei ihr ein Zeichen für Nervosität ist.

Was mag sie mir nun sagen, was einem offensichtlich so nervös machen kann?

Vor mir braucht man nicht nervös sein und erst recht keine Angst zu haben.

Ich lasse Leni die Zeit, die sie benötigt.

Denn zu irgendwas drängen möchte ich meine Ex auf keinen Fall.

Doch was sie mir dann gesteht, macht mich ein wenig sprachlos.

Mir fehlen dann doch ehrlich gesagt die Worte. Uff.

Ich brauche einen Moment bis es in meinem Gehirn ankommt und dann sollte ich vielleicht irgendwas sagen, damit Leni kein ungutes Gefühl hat.

Denn mit diesem Geständnis habe ich am wenigsten gerechnet.

,,Ich möchte ehrlich zu dir sein, Paul, und vielleicht ist das gerade nicht die richtige Situation von deiner Seite aus für dieses Geständnis..", nun schafft Leni es doch mir in die Augen zu schauen.

Ahnungslos schaue ich mein weibliches Gegenüber an, sage jedoch nichts, um sie weitersprechen zu lassen.

,,Besonders in den letzten Tagen ist mir einiges bewusst geworden und ich habe mir vielleicht Dinge komplett falsch eingeredet. Was ich dir damit sagen möchte ist, dass ich noch immer Gefühle für dich habe. Deshalb habe ich auch schon oft nachgedacht mich von meinem jetzigen Ex zu trennen, aber für ihn waren meine Gefühle nicht ansatzweise so stark."

Okay, das ist krass.

Ein bisschen bin ich nun überfordert und das aus mehreren Gründen.

Erstens weiß ich nicht, wie ich darauf reagieren und antworten soll.

Zweitens habe ich eine Freundin, welche ich über alles liebe.

Selbst wenn ich auch noch Gefühle für Leni habe, wäre ich mit Sicherheit am Ende der Arsch, zumindest in den Augen von Celine.

Irgendwie stecke ich gerade in der Zwickmühle und sollte vielleicht versuchen überhaupt irgendwas zu sagen.

Denn Leni schaut mich ja schon seit ein paar Minuten unsicher an.

,,Ähm ja..mir fehlen ein wenig die Worte und du weißt ja, dass ich aktuell in einer Beziehung bin..", nach ein paar Minuten finde ich die Worte zurück und kratze mich leicht verunsichert am Hinterkopf.

Ich möchte nichts falsches sagen und Leni in irgendeiner Art und Weise verletzten.


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Info: ab Kapitel 52 werden die Kapitel ein wenig länger. Hab die nächsten Kapitel nämlich schon vorgeschrieben, deswegen wird es dann ab Teil 52 etwas länger. Ich bemühe mich. 🥰

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt