Kapitel 87

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Weitere vergangene Tage später habe ich meine Schicht tauschen können, sodass ich nun mit Leni auf dem Weg zu ihrer Frauenärztin bin.

Auch wenn man noch nicht viel sieht, weil Leni erst Ende des ersten Monats schwanger ist, freue ich mich dennoch auf diesen Termin.

Gleich nachdem Frühstück haben wir uns mit dem Auto auf dem Weg zur Praxis gemacht.

Die Autofahrt dahin verläuft eher ruhig, aber es ist überhaupt nicht unangenehm.

Weit haben wir es zum Glück nicht.

Seit dem wir von Leni's erneuter Schwangerschaft wissen, bin ich der Meinung, dass sie noch mehr strahlt als vorher und das gefällt mir sehr.

Ich könnte ehrlich gesagt auch dauerhaft Grinsen und bin einfach froh, wenn wir unseren Liebsten, unseren Freunden und Arbeitskollegen davon erzählen können.

Ein paar Minuten später haben wir dann die Praxis erreicht.

Da wir noch etwas Zeit haben, bleiben Leni und ich noch um die 5 Minuten im Auto sitzen.

Während sie gerade kurz aus dem Fenster schaut, beobachte ich sie lächelnd und lege meine Hand auf ihrem Oberschenkel.

Mit einem Daumen fahre ich über ihren Oberschenkel auf und ab und sehe wie sie dabei lächelt.

Ich weiß wie sehr sie gewisse Berührungen von mir genießt.

Ich bin einfach nach so vielen gemeinsamen Jahren immer noch verliebt wie am ersten Tag.

Sie ist und bleibt neben unseren Kindern einfach die Liebe meines Lebens.

,,Komm, lass uns langsam rein", sage ich nach einer Weile und nachdem Leni nickt, steigen wir aus und betreten langsam die Praxis.

Da wir einen Termin haben, sind wir auch sofort dran. Zum Glück.

Als wir in eine Art Büro mit Nebenraum sind, müssen wir nur zwei Minuten warten und bei dem Rest weiß Leni Bescheid, wie es abgeht.

Sie legt sich auf eine Art Liege und zieht ihren Pullover hoch, sodass der Bauch sichtbar ist und dort wird gleichmäßig Gel drauf verteilt.

Danach kommt ein Ultraschallgerät zum Einsatz und auf dem Monitor sieht man schon die Umrisse von unserem ungeborenem Baby.

Allein dieser Moment hier gerade löst in mir alle möglichen Gefühle aus.

Endlich kann ich das alles mit erleben.

Das ist viel zu schön um wahr zu sein.

Zudem ist es immer wieder erstaunlich, wie fortgeschritten die heutige Technik ist.

Wenn ich in die Augen meiner zukünftigen Frau schaue, dann erkenne ich viel mehr als nur Stolz.

Ich fühle es so mit ihr und Mila freut sich auch auf ihre neue Aufgabe als große Schwester.

Mila wird eine richtig tolle Schwester, das habe ich so im Gefühl.

Man hört sogar schon die ersten Herztöne schlagen, wobei mir gleich richtig warm ums Herz.

,,Also bisher kann ich mich nicht beklagen und ich kann ihnen auch direkt sagen, dass es ihrem Baby soweit gut geht."

Diese Worte zu hören sorgt für ein wenig Erleichterung bei uns.

Anschließend bekommen wir noch ein paar Ultraschallbilder und sollen dann bei einer Arzthelferin den nächsten Termin für in ungefähr 3 Wochen vereinbaren.

Das machen wir dann auch.

Später gehen wir noch eine Kleinigkeit essen und dann holen wir Mila von der Schule ab.

In nächster Zeit versuche ich darauf zu achten, dass Leni weder Stress hat, noch dass sie sich über irgendwelche unnötigen Sachen aufregt.

Denn genau das zu vermeiden wurde uns auch ans Herz gelegt und da werde ich ein Auge drauf haben, dass Leni dies etwas vermeidet.

Für mich geht es dann am späten Nachmittag wieder zur nächsten Schicht.

Wenn alles nach Plan verläuft, dann dürfte ich noch vor Mitternacht wieder Zuhause sein.

Natürlich musste ich meinen Mädels versprechen, dass ich gut auf mich aufpasse und wieder heil nach Hause komme.

Darum bin ich immer bemüht.

Eine Stunde später bin ich dann auf der Arbeit und bevor es dann an liegengebliebene Einsatzberichte geht, tausche ich mich noch kurz mit meinen Kollegen und Kolleginnen aus.

Der heutige Arbeitstag ist erstaunlich angenehm und diesmal nicht ganz so stressig wie an manch anderen Tagen.

Aber so einen angenehmen Tag zu haben ist auch mal ganz schön.

Tatsächlich habe ich es geschafft kurz vor Mitternacht Zuhause zu sein, was leider nicht immer pünktlich gelingt, aber das ist Leni mittlerweile schon gewohnt.

Ich bin momentan wirklich so unnormal glücklich und hoffe, das hält noch ziemlich so lange an.

Nur noch zwei Schichten und dann habe ich erstmal wieder ein paar Tage frei.

Wohlbemerkt nach langem Mal wieder.

Zuhause angekommen, gehe ich erstmal duschen und dann esse ich noch eine Kleinigkeit, bevor ich dann fast auch wieder ins Bett gehe.

Im Haus ist alles ruhig.

Alle sind schon am schlafen, weswegen ich versuche so leise wie möglich zu sein.

Das ist mir zum Glück gelungen.

Müde falle ich dann frisch geduscht ins Bett und lege mich ganz nah an Leni ran.

Meine Hand wandert runter zu ihrem Bauch, wo ich mit meinem Daumen sanft auf und ab fahre.

Echt ein wunderschönes Gefühl zu wissen, dass dort unter ihrem Herzen ein neues Leben heranwächst.

Mit einem Lächeln im Gesicht schlafe ich kurz darauf ein.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt