Einige Wochen nach unserer Trauung ist an einem Sonntag kurz vor Mitternacht die Fruchtblase von Leni geplatzt.
Bevor ich mit meiner Frau ins Krankenhaus gefahren bin, habe ich noch meine Schwiegermutter angerufen und gefragt, ob sie solange her kommen kann wegen Mila.
Damit sie jemanden da hat, wenn etwas sein sollte.
Ich habe ihr die Info gegeben, dass ich den Haustürschlüssel unter der Fußmatte vor unserer Haustür versteckt habe, denn wir haben es eilig.
In einem schnellen Tempo fahren wir dann zur Klinik und die ganze Zeit über liegt meine Hand auf Leni's Bauch und sanft streichel ich mit einem Daumen darüber.
Nach Aufforderung atmet meine Frau immer Mal wieder ein und aus und versucht den Schmerz etwas zu unterdrücken.
Ich bewundere sie wirklich jetzt schon für ihre Stärke.
,,Wir sind ja gleich da! Ein bisschen musst du noch durchhalten", sage ich dann, kurz bevor wir bei der Klinik am Südring angekommen sind.
Als Leni dann irgendwann meine Hand hält, habe ich das Gefühl, sie würde gleich meine Hand zerquetschen.
Aber solange es etwas bringt, nehme ich jeden Schmerz in Kauf.
5 Minuten später sind wir dann da.
Ich hole aus dem Kofferraum schnell noch ihre Kliniktasche, dann harkt Leni sich bei mir unter und dann gehen wir schnell in die Klinik rein, wo uns zum Glück gerade zufällig eine Krankenschwester über dem Weg läuft.
Ab dann geht alles ziemlich schnell.
Die Tasche kann ich erstmal mit in den Kreissaal nehmen.
Erleichtert bin ich, als auch endlich unsere Hebamme da ist.
Sie steht uns auch hier zur Seite, worüber ich ziemlich froh bin, da ich ansonsten glaube ich ein wenig überfordert mit allem wäre.
Immerhin ist es die erste Geburt, bei der ich dabei bin und alles intensiv mit erlebe.
Im Kreißsaal angekommen, überlasse ich nachfolgendes alles den erfahrenen Personen.
Ich versuche alles um Leni ein wenig von den Schmerzen abzulenken, unterhalte mich mit ihr und halte ununterbrochen ihre Hand.
Hoffentlich bringt das etwas.
Gefühlt schreit meine Frau sich die Seele aus dem Leib, obwohl sie noch ziemlich weit am Anfang ist und der Muttermund noch nicht weit offen genug ist.
,,Wir meistern das gemeinsam, okay? Ich bleibe an deiner Seite. Du bist wirklich eine starke Frau, Leni!", probiere ich es dann mit schönen Worten, was mir unsere Hebamme geraten hat.
Augenblick lächelt sie und ihre Wehen lassen dann wieder nach, zumindest für diesen Moment.
Das wird also höchstwahrscheinlich noch eine lange Nacht werden, aber überhaupt kein Problem.
Wenn ich hier Kaffee bekomme, dann ist es erst Recht machbar.
Die Hebamme hat mir angeboten, dass wenn ich mir einen Kaffee holen möchte, dass ich es tun kann und sie in der Zeit an der Seite von meiner Frau bleibt.
Das habe ich natürlich nicht abgeschlagen und bin relativ schnell wieder im Kreißsaal gewesen.
Zwischendurch ist Leni Mal wach geworden, weil sich eine Wehe angebahnt hat und nach einigen Minuten ist sie dann wieder eingeschlafen.
Immer Mal wieder drückt Leni dann auch meine Hand.
Mittlerweile tut mir meine Hand auch etwas weh, aber das sind nur harmlose Schmerzen, wenn man bedenkt wie schmerzhaft die Geburt für Leni sein muss.
Trotz gefühlt einem Liter Kaffee sind mir irgendwann auch die Augen zu gefallen.
Ich kann mir zwar was gemütlicheres vorstellen als auf einem Stuhl einzuschlafen, aber die Umstände lassen es nicht anders zu.
Über 10 Stunden später ist das Wunder vollbracht.
Eine neue Erdenbürgerin hat das Licht der Welt erblickt.
Nämlich unsere kleine, süße Isabella.
Ich durfte noch die Schnabelschnur durchtrennen und nach den ersten Untersuchungen wurden wir auf ein Familienzimmer gebracht, wo wir erstmal für uns die erste Kennenlernenzeit genießen dürfen.
Als ich unsere jüngste Tochter das erste Mal gesehen habe, bin ich direkt verliebt in sie gewesen.
Jetzt genießen wir in den nächsten 1-2 Monaten erstmal die Zeit mit unserem neuen Familienmitglied und dann treten Leni und ich endlich unsere Flitterwochen nach Bali an.
Ich freue mich schon tierisch darauf und dann machen wir uns erstmal eine wunderschöne Zeit.
Vielleicht fliegen wir dann doch mit beiden Kindern.
Ein bisschen mehr Zweisamkeit würden wir früher oder später sicher noch ganz viel haben.
Außerdem wird es sicher schön werden mit Mila und Isabella und dann können wir ihnen ein wenig von der Welt zeigen, beziehungsweise nimmt Isabella das noch gar nicht wahr, aber dann halt irgendwann.
Ein paar Tage später habe ich zusammen mit Mila meine beiden Frauen aus dem Krankenhaus abgeholt.
Glücklich fahren wir nach Hause und dort wartet auf Leni und unsere Kleine eine Überraschung.
Bisher hat Mila zum Glück kein einziges Wort verloren.
Gestern haben wir erstmal nur unserer Familie Bescheid gegeben, dass unsere zweite Tochter da ist.
Zusammen mit unseren Familien habe ich eine kleine Überraschungsparty mit Snacks und Kuchen organisiert und nun werden wir erwartet.
In den nächsten Wochen werden dann noch ein paar andere Leute aus unserem Umfeld von der Geburt unserer kleinen Prinzessin erfahren.
15 Minuten später stehen wir dann vor unserem Haus.
Während der Fahrt habe ich meiner Frau zumindest erzählt, dass in unserem Haus gleich eine Überraschung wartet und ich deswegen kurz die Augen zubinde und sie dann ins Innere führe.
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Plötzlich Vater?!
FanfictionDer 32-Jährige Polizeioberkommissar Paul Richter ist seit über 3 Jahren Single. In einer kleinen Wohnung lebt er alleine in Köln und arbeitet seit 7 Jahren bei der Polizei in Köln-Mülheim. Als Paul sich von seiner Freundin getrennt hat, ist sie bere...