Kapitel 91

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Als wir dann bei einem Arzt angekommen sind, mussten wir zum Glück nicht länger als 5 Minuten warten.

Wenn überhaupt.

Da meine Verlobte überhaupt nicht in der Lage ist zu reden, habe ich dies dann übernommen.

Sie tut mir echt leid, aber ich denke auch, dass Leni sich erstmal unnötig verrückt macht.

Das ist nicht Mal böse gemeint, weil ich sie irgendwo auch verstehen kann und die Blutungen würden in mir natürlich auch sämtliche Alarmglocken auslösen.

Egal was gleich bei der Untersuchung rauskommen wird, wir werden das zusammen durchstehen.

Niemals lasse ich meine zukünftige Frau alleine.

Mila ist zum Glück auch heute wieder bei einer Schulfreundin, was gerade auch ganz gut ist.

Weder Leni noch ich möchten, dass sie von der momentanen Situation etwas mitbekommt.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass alles gut werden wird und es sich hierbei nicht um eine Fehlgeburt handelt.

Nachdem ich dem netten etwas älteren Arzt erzählt habe, was genau passiert ist, bittet er Leni sich einmal auf die Liege hinzulegen.

Er hat zwar schon eine kleine Vorahnung, dennoch möchte dieser sich das ganze nochmal genauer ansehen um auf Nummer sicher zu gehen.

Während dies passiert, halte ich ununterbrochen Leni's Hand und streichel mit einem Finger über ihren Handrücken auf und ab.

Die folgenden Minuten kommen wie eine gefühlte Ewigkeit vor und das ist nicht gerade schön.

Langsam macht mich das auch kirre, weswegen ich auf eine schnelle und beruhigende Antwort seitens des Arztes hoffe.

Nach einer Weile dreht dieser sich dann in unsere Richtung um und lächelt uns warmherzig an.

Für mich ein Zeichen, dass es sich hierbei wohl zum Glück doch nicht um eine Fehlgeburt handelt.

Das hätte mir so kurz vor der Hochzeit auch noch gefehlt.

,,Zuerst Mal kann ich sie beruhigen und sagen, dass es sich hierbei um keine Fehlgeburt handelt", fängt er dann an und erleichtert atmen wir aus.

Na Gott sei Dank.

Zum Verständnis bekommen wir noch erklärt, worauf die Blutung zurückzuführen ist.

,,Es ist zunächst Mal nichts schlimmes. Hierbei handelt es sich um eine Einnistungsblutung, welche zwar völlig harmlos ist, aber es kann wenige Tage anhalten."

Leni beruhigt sich langsam auch wieder und bedankt sich noch mehrmals bei dem Arzt.

In einem wurde auch direkt nach unserem kleinen Wunder geschaut und auch da ist soweit alles gut.

Das ist sowieso das wichtigste und jetzt kann unsere Hochzeit endlich kommen.

Einige Minuten später haben wir dann die Praxis verlassen und als wir dann vor meinem Auto stehen, fällt Leni mir vor Erleichterung in die Arme.

Ich halte sie ganz doll fest und würde Leni niemals wieder loslassen.

,,Zum Glück ist es doch nichts schlimmes. Ich hätte so unfassbar Panik gehabt!", gesteht Leni mir, als wir wenig später dann im Auto sitzen und erstmal wieder nach Hause fahren.

Mila wird heute Abend von der Mutter ihrer besten Freundin nach Hause gebracht.

,,Kann ich sehr gut nachvollziehen, aber es ist ja doch alles gut. Jetzt kümmern wir uns auf die bevorstehenden Tage und genießen einfach die weitere Schwangerschaft."

Lächelnd schaue ich kurz zu ihr und dann wende ich meinen Blick auf die Straße.

Viel machen wir heute wahrscheinlich auch nicht mehr.

Sobald wir Zuhause sind, melde ich mich direkt bei Klaus und teile ihm mit, dass soweit doch alles gut ist.

Zuhause angekommen, ziehe ich mich erstmal um und dann würde ich meinen Chef anrufen um ihm Bescheid zu geben.

Klaus hat mich noch gebeten, ihm auf dem neuesten Stand zu halten.

,,Ich telefoniere noch eben kurz mit Klaus und dann bin ich für dich da, okay?", sage ich zu Leni und lege meine Hände an ihre Hüften.

Gleich würden wir ein wenig kuscheln, dann koche ich uns noch was und später würde dann endlich unsere Mila wieder nach Hause kommen.

,,Okay, ist gut", sagt Leni, küsst mich dann und geht schon einmal vor ins Wohnzimmer, während ich zum telefonieren in die Küche gehe.

Als uns der Arzt gesagt hat, dass es keine Fehlgeburt ist, sondern dass die Blutungen völlig harmlos sind, ist mir wirklich extrem ein Stein vom Herzen gefallen.

Aber nicht nur mir.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass in dieser Schwangerschaft keine weiteren Komplikationen mehr geben wird.

Immer positiv denken ist mein Motto.

,,Hallo Paul, schön dass du anrufst. Gibt es schon was Neues?", fragt Klaus gleich sofort nachdem er meinen Anruf entgegen genommen hat.

Da ich Klaus nicht von seiner Arbeit abhalten möchte, halte ich mich relativ kurz.

,,Es ist alles in Ordnung, Klaus. In wenigen Tagen sollte die Blutung komplett weg sein und unserer kleinen Prinzessin geht es ganz gut."

Erleichtert höre ich meinen Chef ausatmen, was mich kurzzeitig zum Lächeln bringt.

Es ist nicht selbstverständlich, dass er sich so für meine privaten Dinge interessiert.

,,Das freut mich sehr zu hören, Paul. Für den restlichen Tag bist du freigestellt, also macht euch einen schönen Tag noch", sagt er und beendet somit das Telefonat.

Den werden wir ganz sicher haben.

Mein Handy lasse ich in die Hosentasche meiner Jogginghose wandern und dann gehe ich rüber ins Wohnzimmer, wo Leni schon auf der Couch auf mich wartet.

Ich lege mich zu ihr und Sekunden danach kuschelt sie an mich heran.

Ihren Kopf platziert sie auf meinem Oberkörper und den einen Arm legt Leni dann um mich.

Wenn sie meinem Herzschlag lauscht, dann hat das wohl eine beruhigende Auswirkung.

Jedenfalls sagt Leni mir das immer so.

,,In ungefähr 5 Monaten bist du endlich meine Ehefrau. Meine Frau Richter und darauf freue ich mich wirklich sehr!", flüstere ich in ihr Ohr und habe dabei ein leichtes Lächeln im Gesicht.

,,Ohja, ich freue mich auch unfassbar!", antwortet sie und dann genießen wir einfach diese momentane Ruhe und die Zweisamkeit.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt