Kapitel 122

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Am nächsten Tag mache ich die Kinder soweit fertig und mache Mila noch ein Schulbrot.

Dann würden wir vier gleich noch zusammen frühstücken und schon bald werden wir Mila dann an der Schule absetzen und zu unserem heutigen Termin weiter fahren.

Lange ist es her, dass wir wegen einem Verdacht zu Leni's Frauenärztin mussten.

Wir vertrauen dem Test zwar, aber dennoch ist es immer gut nochmal bestätigt zu bekommen, wenn man schwanger ist.

Dadurch, dass Mila noch ein wenig müde ist, ist sie nicht wirklich gesprächig.

Kann ich sogar nachvollziehen, denn wenn ich noch müde oder noch nicht richtig wach bin, dann hätte ich auch keine Lust viel zu reden.

Dennoch hat sie mir beim decken des Tisches geholfen und den Rest würde ich dann machen.

,,Danke für deine Hilfe, Mila. Ich hab dich lieb!", sage ich nachdem alles soweit zum Frühstück bereit steht und jetzt nur noch die anderen zwei Damen fehlen.

Leni müsste auch schon wach sein, denn vor wenigen Minuten habe ich Schritte gehört.

,,Ich dich auch, Papa!", höre ich Mila noch antworten und im gleichen Moment kommt dann meine Frau mit unserer jüngsten Tochter in die Küche und nimmt gleich am Küchentisch ihren Stuhl ein.

Das Frühstück verläuft zum größten Teil eher stillschweigend, was eigentlich nicht weiter schlimm ist.

Im Anschluss packt Mila noch ihre Dose und etwas zu Trinken in ihren Rucksack und macht sich soweit fertig, sodass wir gleich zur Schule fahren können.

Bisher hat Leni kaum übliche Schwangerschaftssymptome, nur etwas Übelkeit.

Wer weiß ob das nicht doch noch kommt im Laufe der Zeit.

Ich hoffe sehr, dass es ihr nicht allzu schlecht gehen wird, ansonsten bin ich da und kümmere mich um Leni so gut wie es eben neben meinem Job und zwei Kindern geht.

Spätestens nachdem Termin bei Leni's Frauenärztin würden wir unseren Mädels dann von der erneuten Schwangerschaft erzählen.

Beziehungsweise eigentlich eher nur Mila, da es Isabella noch nicht ganz verstehen wird mit ihren gerade Mal zwei Jahren.

Von Mila's Schule aus geht es für uns drei direkt weiter.

Da wir zum Glück einen Termin haben, ersparen wir uns das warten.

Wenn ich hier so in der Praxis bin, kommen mir einige Erinnerungen hoch, als wir vor mehr als zwei Jahren hier waren und von Isabella erfahren haben.

Jeder einzelne Ultraschalltermin ist meiner Meinung nach immer sehr spannend gewesen, denn man wusste eben nicht, ob der Bauchzwerg sich diesmal zeigen möchte oder eben nicht.

Ich denke, auch dieses Mal wird diese Spannung da sein, vor allem im Bezug auf das Geschlecht in einigen Wochen.

Während die junge Frauenärztin mit Leni die übliche Routine nachgeht, sitze ich mit Isabella auf dem Arm daneben und wechsel meinen Blick immer Mal wieder von der Frauenärztin zu Leni und von Leni zum Monitor, wo man gleich ein winziges Lebewesen sieht.

Isabella kuschelt sich an mich und schaut die ganze Zeit über zu ihrer Mutter.

Nachdem Leni ihren Pullover ein Stück weit nach oben gezogen hat, sodass ihr Bauch frei ist, verteilt die Frauenärztin gleichmäßig eine Flüssigkeit auf ihrem Bauch und nimmt dann das Ultraschallgerät zur Hand.

Auf dem seperaten Monitor können wir gleich unser kleines Wunder sehen.

Es ist noch ziemlich winzig, aber alleine nur etwas kleines zu sehen macht mich schon unheimlich glücklich.

Auch wenn es unser drittes Kind ist, ist das Gefühl, was ich in diesem Moment empfinde einfach unbeschreiblich.

Ich habe wirklich jetzt schon Respekt davor, dass meine Frau sich auf eine dritte und letzte Schwangerschaft eingelassen hat.

In den nächsten Minuten hat man uns die erneute Schwangerschaft offiziell nochmal bestätigt.

Nun sollen wir gleich den nächsten Termin vereinbaren und da wird es dann die ersten Ultraschallbilder geben.

Nach 45 Minuten sind wir aus der Praxis raus und sind einfach nur glücklich.

Jetzt fahren wir wieder zurück und dann muss ich in wenigen Stunden auch wieder meine Schicht antreten.

Jetzt heißt es noch 10 Wochen warten bis wir die Bombe platzen lassen können.

Man weiß ja nie, was in den ersten 12 Wochen so passiert.

Zuhause angekommen, gehe ich erstmal duschen und dann beschäftige ich mich noch etwas mit Bella, bevor ich dann bald wieder los zur Wache muss und erst gegen Abend wieder zurück bin.

Diese gemeinsame Zeit ist wirklich mehr als wertvoll und werde ich irgendwann nicht mehr wieder bekommen.

Denn wie man bei Mila sieht, vergeht die Zeit einfach unglaublich schnell.

Für mich einfach viel zu schnell.

Aber in solchen Momenten wird einem vor Augen geführt, wie es den eigenen Eltern ergangen ist.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt