Kapitel 188

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Etwa drei Wochen später sind Mila und Tim dann wieder in Deutschland.

Da ich sowieso frei habe, habe ich sie vom Flughafen abgeholt und Zuhause abgesetzt.

Ich bin noch kurz einen Moment geblieben, aber da die Beiden wahrscheinlich noch ziemlich kaputt vom Flug sind, bin ich auch nicht lange geblieben, damit die Beiden noch ein bisschen schlafen können.

Außerdem sehen wir uns ja in den nächsten Tagen sowieso und dann bin ich gespannt wie ihre Flitterwochen so waren.

Dabei kommen mir wieder Erinnerungen an unsere Flitterwochen hoch.

Lächelnd denke ich an drei wunderschöne Wochen zurück und wenn die Beiden demnächst zu uns kommen und berichten, dann wird Leni mit Sicherheit auch ein paar Bilder von unseren Flitterwochen auspacken.

Wir waren damals auf den Malediven und es war einfach wunderschön, weshalb wir dann irgendwann unbedingt nochmal hin wollen.

Jetzt würde eigentlich noch eines zu ihrem Glück fehlen und ich bin mir sicher, das wird als nächstes kommen.

Nämlich ein Baby, aber damit lassen sie sich bestimmt noch eine Weile Zeit.

Auch wenn ich nichts dagegen hätte und mich sogar freuen würde Opa zu werden.

Allein diese Vorstellung ist irgendwie komisch, aber gleichzeitig auch voll schön.

Vielleicht ist da aber auch sogar schon was unterwegs?

Wer weiß, was das frischgebackene Ehepaar in ihren Flitterwochen so alles getrieben hat.

Alles möchten Leni und ich glaube ich auch nicht wissen.

In den nächsten Tagen bin ich wieder viel bei meinen Eltern und bei meiner Schwester zu Besuch.

Leider sind meine Eltern nicht mehr ganz so fit und ins Altenheim wollen beide nicht unbedingt.

Deswegen kümmern Ramona und ich uns so gut wie wir eben können um unsere Eltern.

Heute sind wir gemeinsam dort gewesen und jetzt sitze ich noch bei meiner Schwester Zuhause.

Ihr Mann ist arbeiten und die Kids sind ebenfalls wieder Zuhause.

Mein Neffe und meine Nichte haben sich wirklich tierisch gefreut mich zu sehen und haben mich für ein paar Minuten in Beschlag genommen.

Nun sitze ich mit Ramona bei einer Tasse Kaffee im Wohnzimmer.

Wir sitzen schweigend nebeneinander und irgendwie sieht sie so nachdenklich aus.

,,Alles gut, Mona?", frage ich dann und erhoffe mir eine ehrliche Antwort.

Noch immer ist ihr Gesicht auf den Boden gerichtet.

Bis vor einigen Minuten schien doch noch alles in Ordnung gewesen zu sein?!

Ich stelle meine Frage noch ein weiteres Mal, da meine kleine Schwester selbst nach einigen Minuten nicht geantwortet hat.

,,Schwesterherz, was ist los? Ich merke doch, dass du irgendwas hast."

Jetzt schaut sie mir wenigstens schon einmal in die Augen, was aber dann kommt, damit hätte ich wirklich nie gerechnet.

Etwas schockiert bin ich schon, was ihr jetzt schon durch den Kopf geht.

,,Ich habe Angst, dass wir nicht mehr viel Zeit mit unseren Eltern haben werden. Du weißt ja selber, dass es ihnen momentan nicht so gut geht.", gesteht Ramona mir dann endlich und ihr Geständnis schlägt mir ehrlich gesagt ordentlich auf den Magen.

Daran möchte ich noch gar nicht denken.

Ich bin eigentlich ein Mensch, der immer positiv denkt und sehr optimistisch ist.

Alles andere existiert bei mir nicht und soweit mache ich mir auch noch keine Gedanken.

Natürlich werden wir irgendwann Abschied nehmen müssen, aber ich denke nicht, dass das schon in kürzester Zeit sein wird.

Zunächst lege ich wortlos einen Arm um meine Schwester und ziehe sie ein Stück näher zu mir.

Daraufhin schmiegt sie sich etwas an mich und ihren Kopf platziert sie auf meiner Schulter.

,,Ach das glaube ich nicht. Es wird sicher alles wieder bergauf gehen. Mit unserer Hilfe erst recht.", versuche ich Ramona zu ermutigen und hoffe dennoch innerlich, dass ihr Gefühl nicht doch Recht behält.

Wir sollten auf jedenfall dennoch weiterhin für Mama und Papa da sein und uns um sie kümmern - das machen wir natürlich auch vom Herzen gerne und da ist mir auch völlig egal wie stressig mein Arbeitstag gewesen ist.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt